• 18.03.2011 07:22

  • von Roman Wittemeier

Sebring-Training: Duell auf Augenhöhe?

Audi und Peugeot fahren im Sebring-Training Spitzenzeiten, zeigen aber noch längst nicht alles - Eng umkämpfte GTE-Klasse - LMP2-Autos zu langsam

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag absolvierten die Teams der American-Le-Mans-Series (ALMS) und des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) die ersten offiziellen Sessions in Sebring. Auf dem Programm standen zwei Freie Trainings am Tag sowie eine weitere Session in der Nacht. Bei besten Bedingungen zeichnete sich in der LMP1-Klasse zwar ab, dass die Diesel von Audi und Peugeot vorne liegen, aber dennoch lagen nicht alle Karten offen.

Titel-Bild zur News: Jeroen Bleekemolen, Neel Jani, Nicolas Prost

Unklar: Können die Benziner wie Rebellion-Toyota vorne mitfahren?

In den ersten beiden Trainings hatte Audi jeweils die Nase vorn. Die Le-Mans-Sieger Rockenfeller/Bernhard/Dumas dominierten den ersten Durchgang am Vormittag mit der besten Runde in 1:49.253 Minuten vor dem Schwesterauto von Kristensen/Capello/McNish. Der schnellste Peugeot war zu jenem Zeitpunkt der Kundenwagen von Oreca. Lapierre/Duval/Panis hatten aber bereits eine Sekunden Rückstand. Dahinter platzierten sich Graf/Luhr/Pickett im Aston Martin von Cytosport.

Das Team um die beiden deutschen Piloten und den Cytosport-Chef hatte jedoch am Ende des ersten Durchgangs viel Pech. Auf der Auslaufrunde kam plötzlich Qualm aus dem Heck des LMP1-Autos. Ein Brand zerstörte einige Teile der Verkleidung sowie des Motorumfelds. Zur zweiten Session konnten Graf/Luhr/Pickett daher nicht antreten. Erst zum Nachttraining war der Wagen wieder fahrbereit.

Im zweiten Freien Training waren es erneut die beiden Audi R15 TDI, die das Tempo bestimmten. Capello/Kristensen/McNish markierten in 1:50.424 Minuten die Bestzeit. Jedoch war das erfahrene Trio - ebenso wie die komplette Peugeot-Mannschaft - mit angezogener Handbremse unterwegs. Die Rundenzeiten waren meist um über zwei Sekunden langsamer als beim Test Anfang der Woche. Man deckt die Karten vermutlich frühestens im Qualifying auf. Im Nachttraining war Anthony Davidson (1:48.901 Minuten) mit dem Peugeot am schnellsten.


Fotos: ILMC-Auftakt in Sebring


Die Fahrzeuge von Rebellion-Toyota, OAK und Highcroft lagen in den drei Sessions am Donnerstag meist relativ weit zurück. Sorgen bereitet den Veranstaltern immer noch das Kräfteverhältnis zwischen der LMP2 und der LMPC-Klasse. Einzig der Oreca-Nissan von Signatech hielt die kleinen Standard-Prototypen, die vor wenigen Tagen weiter eingebremst wurden, unter Kontrolle. Im dritten Training war auch der Level-5-Lola-Honda halbwegs gut unterwegs.

Mika Salo, Toni Vilander, Jaime Melo

Jaime Melo, Toni Vilander und Mika Salo nehmen mit dem neuen F458 Tempo auf Zoom

In der GTE-Klasse zeichnet sich eine herrliche Schlacht der Hersteller ab. Nachdem man in den Tests am Montag und Dienstag noch nicht gut sortiert schien, zeigten sich die Teams mit dem neuen Ferrari F458 Italia am Donnerstag endlich weiter vorn. Melo/Vilander/Salo behielten im ersten Durchgang in 2:02.251 Minuten knapp die Oberhand gegen die beiden starken BMW von Farfus/Auberlen/Werner und Priaulx/Müller/Hand.

Im zweiten Training wurde die Leistungsdichte erneut deutlich. Das Corvette-Trio Beretta/Milner/Garcia (2:02.751 Minuten) setzte sich gegen den ALMS-GT-Titelverteidiger Flying Lizard durch. Endlich konnten Bergmeister/Lieb/Long zeigen, was im aktuellen Porsche steckt. Das Nachttraining ging wieder an den neuen Ferrari. Sharp/van Overbeek/Farnbacher setzten sich in 2:02.380 Minuten im F458 Italia von Extreme Speed durch.

Am Freitagvormittag steht ein weiteres Freies Training (15:40 Uhr MEZ) auf dem Programm, bevor am Nachmittag das Qualifying durchgeführt wird. Bei der Zeitenjagd (ab 20:00 Uhr MEZ) treten die verschiedenen Klassen einzeln an, damit die Teilnehmer nicht durch zu viel Verkehr auf der Strecke behindert werden. Der Start des traditionellen 12-Stunden-Rennens erfolgt am Samstagvormittag (15:30 Uhr MEZ).