• 18.03.2011 16:19

  • von Roman Wittemeier

Sarrazin: "Wir müssen noch viel tun"

Peugeot-Pilot Stephane Sarrazin erkennt am neuen 908 noch viele Baustellen: Balance, Stabilität, Traktion - Der Franzose will in Sebring dennoch auf Pole-Position

(Motorsport-Total.com) - In Sebring bereiten sich die Teams auf das erste Qualifying der Saison vor. Die bisherigen Tests und Trainings auf der Buckelpiste in Florida waren nicht mehr als Abstimmungsfahrten - einen echten Aufschluss über die Kräfteverhältnisse in der LMP1-Klasse gibt es noch nicht. Im britischen Sprachgebrauch nennt sich die Taktik von Audi und Peugeot "Sandbagging": Die beiden Spitzenmannschaften decken ganz bewusst ihre Karten noch nicht auf.

Titel-Bild zur News:

Große Frage in Sebring: Wie gut ist der neue Peugeot 908 wirklich?

In den ersten offiziellen Sessions wechselten sich die Franzosen und die Ingolstädter an der Spitze der Zeitenlisten ab. Den Fans sollte vorgegaukelt werden, dass keines der beiden Dieselteams einen entscheidenden Schritt voraus ist. Auch die Stimmen aus den beiden Lagern sind zurückhaltend. "Es wird bei fast 60 Autos auf der Strecke wirklich nicht einfach", hält sich Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen mit konkreten Vorhersagen zurück.

Eines ist sicher: Audi setzt mit dem R15 TDI auf ein erprobtes Auto. Peugeot betritt hingegen Neuland. Der neue 908 bereitete den Franzosen - nicht nur durch zwei heftige Abflüge - bei den Testfahrten immer wieder Probleme. "Wir haben schon sehr viel mit dem neuen Auto gearbeitet, haben auch viele Longruns in Le Castellet absolviert", sagt Stephane Sarrazin. "Wir müssen definitiv noch viel tun, vor allem an Balance, Stabilität und Traktion."

"Wir waren sehr an den 908 HDi FAP gewöhnt, der am Ende seiner Entwicklung stand und daher einfach zu handhaben war. Mit dem neuen Auto lernen wir bei jeder Fahrt hinzu", fasst der Franzose zusammen. In den Sebring-Tests und -Trainings absolvierten die Löwen viele Runden, um der optimalen Abstimmung immer näher zu kommen. "Die Strecke ist optimal für solche Arbeiten. Wir hätten schon früher hier fahren sollen", meint Sarrazin, der seit den ersten Tagen des 908-Projekts an Bord ist.

"Der 908 läuft auf den sauberen Strecken wie Le Castellet schon ganz gut, aber auf dieser Buckelpiste sieht es komplett anders aus. Nach dem jetzigen Stand muss man sagen, dass wir auf den welligen Abschnitten arge Probleme haben", erklärt der schnelle Pilot aus Ales. "Man muss sauber durch das Rennen kommen. Mit weniger Motorleistung als im Vorjahr wird es schwieriger, sich durch den Verkehr zu arbeiten. Die LMPC-Klasse ist zum Beispiel dermaßen leicht, sodass die richtig gut aus den Ecken kommen."


Fotos: ILMC-Auftakt in Sebring, Train./Qual.


Die bisherigen Sessions auf der Sebring-Strecke machten eines deutlich: Die Prototypen der LMP1- und LMP2-Klasse haben nach dem neuen Regelwerk nun zu wenig Topspeed. "Wir müssen sogar ganz vorsichtig sein, wenn wir an einem GTE-Wagen vorbei wollen", klagt Sarrazin. Der Franzose, der sich den Wagen mit Franck Montagny und Pedro Lamy teilt, gibt jedoch nicht auf: "Ich will das Auto unbedingt auf die Pole-Position stellen!"

Die Technikabteilung der Löwen blickt mit Sorgen auf das Saisondebüt des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC). "Schon vom ersten Tag an war uns klar, dass unsere Abstimmung für Sebring überhaupt nicht gut ist", gibt Technikchef Bruno Famin zu. "Natürlich würden wir gern siegen, aber unser Ziel heißt Le Mans. Der Wagen ist speziell für das 24-Stunden-Rennen entwickelt worden. In Sebring funktioniert der ausgereifte Audi R15 bestimmt besser. Die kennen ihr Auto, haben tausende Kilometer damit auf dem Tacho."

Peugeot schiebt der Konkurrenz aus Ingolstadt eindeutig die Favoritenrolle zu. Sind die Franzosen durchweg so pessimistisch? Nein! Bei Anthony Davidson ist die Stimmung - trotz der angeblichen Probleme - blendend. Der Brite scherzte sogar via Twitter: "Alex Wurz ist sauer, weil ihm die Milch im Kühlschrank eingefroren ist. Dann muss er halt auf sein Frühstück verzichten..." Wenn das Müsli für Gesprächsstoff sorgt, können die Sorgen mit dem Auto eigentlich gar nicht so groß sein...

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