Peugeot: Wer die falsche Box hat...

(Motorsport-Total.com) - Verzockt - dieses Wort kommt vielen Beobachtern angesichts der Peugeot-Taktik im Qualifying von Spa-Francorchamps in den Sinn. Die Franzosen hatten mit allen drei Werkswagen zunächst in der Box abgewartet, wollten die Zeitenjagd erst auf den letzten Drücker aufnehmen. Audi agierte anders, fuhr sofort schnelle Runden und steht nun mit allen Autos an der Spitze.

© xpb.cc

Marc Gene, Alexander Wurz und Anthony Davidson starten von Platz 13

Peugeot wurde ein Opfer des vorzeitigen Abbruchs, nachdem sich Matthieu Lahaye mit dem OAK-Pescarolo heftig in die Leitplanken gelegt hatte. Die Session wurde für die verbleibenden sechs Minuten nicht noch einmal freigegeben, weil die Beschädigungen an Leitplanken und Fangzäunen zu stark waren. Das Peugeot-Problem: Kein einziger Pilot hatte bis dorthin richtig auf die Tube gedrückt.

Marc Gene hatte seinen Wagen immerhin vorsichtig auf Rang 13 manövriert, Simon Pagenaud war im Schwesterauto beim Einrollen auf Rang 18 gekommen. Am schlimmsten erwischte es das vermeintlich schnellste Trio der Löwen: Stephane Sarrazin, der sich den Wagen mit Franck Montagny und Nicolas Minassian teilt, hatte nicht eine einzige gezeitete Runde gedreht: Startplatz 50!

"Unsere Garagen sind am Beginn der Boxengasse. Wir mussten also erst einmal alle Gegner ziehen lassen und abwarten, um nicht den dichten Verkehr zu haben", erklärt Technikchef Bruno Famin. "Wir konnten gar nicht anders agieren, mussten eben auf ein passendes Fenster warten. Genau dies hat uns aber für einen solchen Zwischenfall so anfällig gemacht."

Die Franzosen geben dennoch nicht auf. "Der Start wird schwierig. Wir müssen uns aus allem Schlamassel heraushalten", sagt Famin. "Dann schauen wir mal, wie sich das Rennen entwickelt. Wir sind Kämpfer. Am wichtigsten ist uns aber eine vernünftige Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Wenn wir sechs Stunden gut durchstehen, dann sollten wir nicht weit weg sein."