"Dreckiges Manöver": Fuoco schäumt nach Kollision mit Marciello

(Motorsport-Total.com) - Wenig überraschend haben Antonio Fuoco und Raffaele Marciello unterschiedliche Ansichten über ihre Kollision beim FIA-GT-Weltcup in Macau. Der Italo-Schweizer und der Italiener gerieten in der Lisboa-Kurve aneinander. Fuoco wittert ein "schmutziges Manöver", Marciello verweist auf den Richtungswechsel des Ferrari-Piloten beim Anbremsen der Kurve.

© BMW

Raffaele Marciello und Antonio Fuoco gerieten in Macau aneinander Zoom

"Er ist mir reingefahren. Sonst hätte ich die Kurve bekommen. Er konnte nicht bremsen und ist mir ins Heck geknallt. Ich kann mir vorstellen, wo er gebremst haben muss. Das Auto war fantastisch, wir waren wirklich schnell. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", sagt Fuoco gegenüber Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

Marciello, ebenfalls im Gespräch mit Autosport, sieht die Schuld erwartungsgemäß beim Verbremser des Ferrari-Piloten: "Bis zwei Runden vor Schluss lief es sehr gut. Obwohl wir nicht schnell waren, hatte ich alles unter Kontrolle, denn in Sektor 1 war ich in der Mandarin-Kurve immer sehr stark."

"Dann hat mich Antonio in der letzten Kurve mit einem tollen Manöver überholt. Er war deutlich schneller, ich war bis zu zwei Sekunden langsamer. Ich habe dann versucht, ihn in Lisboa zu überholen, aber leider ist er beim Anbremsen rübergezogen. Ich konnte nicht mehr ausweichen."

Auf X (früher Twitter) legt er nach: "Beim Bremsen die Linie zu wechseln, ist laut FIA-Reglement verboten. Es gibt Strafen für dieses Manöver. Aber das hängt von der Interpretation der Sportkommissare ab." Dazu postet er sein Onboard-Video.

In zahlreichen Fan-Kommentaren wird seine Sicht der Dinge kritisiert, weil er ausblende, dass er zu spät gebremst habe. Was "Lello" zu einem weiteren Posting veranlasst: "Wenn ich zu spät gebremst haben soll, hätte er so weiterfahren können wie das blaue Auto hier." Dazu zeigt er ein Video aus dem Formelrennen, als Freddie Slater sich verbremst und Noel Leon ungeschoren davonkommt.

BMW hatte das Wochenende in Macau dominiert und selbst nach einer Einbremsung in der Balance of Performance (BoP) im Qualifikationsrennen am Samstag einen souveränen Doppelsieg eingefahren. Doch im Regen hatten die BMW M4 GT3 keine Chance.

"Leider hatten wir heute die schlechtesten Bedingungen für unser Auto, aber trotzdem waren wir nur zwei Runden vom Sieg entfernt. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, aber heute hat es leider nicht geklappt."

Antonio Fuoco hatte in der R-Bend, der Zieleingangskurve, die Führung übernommen. Damit schien das Rennen entschieden, doch dann kam die einzige Kurve, in der der BMW an diesem Sonntag stärker war als der Ferrari, die ultraschnelle Mandarin. Marciello kam deutlich schneller durch und kam so wieder in Schlagdistanz.

Nach der Kollision fuhr Fuoco das Rennen als Neunter zu Ende. Marciello fuhr nur noch die 15. Runde fertig und stellte den BMW an der Box der Motorsport Competence Group (MCG, den meisten bekannt unter Label Rowe Racing) ab. Er wurde als 18. gewertet.