Wieder Kanaan und Rossi: Beschuldigungen nach Unfall

Tony Kanaan und Alexander Rossi beschuldigen sich nach der Kollision in Elkhart Lake gegenseitig - Es ist bei weitem nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr noch starker Zweiter, dieses Mal in der Mauer: Für Tony Kanaan war die Road America diesmal keine Reise wert. Der Brasilianer schlug im ultraschnellen "Kink" mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanke ein, nachdem er sich mit Alexander Rossi duelliert hatte. Zwischen dem Ganassi- und dem Andretti-Herta-Piloten entwickelt sich eine Rivalität. Schließlich sind sie in den vergangenen Wochen mehrfach aneinandergeraten. Nach dem jüngsten Crash gehen die Meinungen wieder auseinander.

Titel-Bild zur News: Michael Rossi, Tony Kanaan, Chip Ganassi, Alexander Rossi

Tony Kanaan und Alexander Rossi werden so schnell keine Freunde mehr Zoom

"Wir hatten eine gute Chance auf eine Top-10-Platzierung, aber dann blockt er mich und schickt mich in die Mauer", flucht Kanaan. "Das war sicher keine nette Szene, aber ich verschwende keine Zeit darauf, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Mein Handgelenk hat etwas abbekommen, aber unterm Strich bin ich okay." Auf Facebook sagt er mit einem vielsagenden Status: "Haters gonna hate." Rossi hingegen stellt bei 'Autosport' klar: "Ich übernehme hier keinerlei Verantwortung!" Zwischen dem Altmeister und dem ehemaligen Formel-1-Piloten brodelt es.

Und das nicht ohne Grund. Zu oft sind die beiden Streithähne in den vergangenen Wochen aneinandergeraten. In Texas kam es zu einer Kollision, als Rossi und Kanaan in einem Three-Wide mit Scott Dixon aneinandergerieten. Schon damals wurden sich beide über die Schuldfrage nicht einig. In Elkhart Lake ging es dann weiter: Rossi und Kanaan bekämpften sich das ganze Rennen über. Der US-Amerikaner musste einmal durch die Auslaufzone am Ende der Gegengeraden.

Im Karussell kam es dann zum Aufeinandertreffen. Kanaan verweist darauf, dass Rossi am Ausgang der Kurve nach rechts rüberziehen wollte, wo er bereits mit seinem Frontflügel war. Dieser wurde durch die Berührung beschädigt und der Brasilianer fuhr im anschließenden Rechtsknick geradeaus. Rossi will die Anschuldigung nicht auf sich sitzen lassen. "Schaut euch meine Onboard an, schaut euch seine Onboard an - ich denke, ich habe ihm reichlich Raum gelassen", sagt er im Hinblick auf Aufnahmen, die aus beiden Fahrzeugen existieren.

Er verweist auf Probleme mit dem eigenen Fronflügel: "Ich musste das Karussell im dritten Gang nehmen, wo ich normalerweise im fünften bin. Deshalb war ich ein ganzes Stück langsamer als Tony, sodass er mit hoher Geschwindigkeit aufholte. Ich habe darüber nachgedacht, zu verteidigen, was man ja an meinem Push-to-Pass-Licht gesehen hat. Dabei bin ich vielleicht eine halbe Fahrzeugbreite nach dem Karussell rübergezogen. Aber da waren noch immer zweieinhalb bis drei Fahrzeugbreiten Platz! Er hat einfach meine Radabdeckung berührt, als er ausgeschert ist." Konkret soll sich Kanaan also verschätzt haben.


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Sein oberes Flügelelement sei einfach so nach einem Boxenstopp kollabiert, erzählt der 25-Jährige weiter. Eine Feindberührung habe es nicht gegeben. "Ich habe dadurch fünf bis sieben Prozent Abtrieb auf der Vorderachse verloren." Ironie des Schicksals: Vergangenes Jahr passierte ihm auf der Road America genau dasselbe. "Dass einem zweimal in zwei Jahren der Flügel bricht ist völlig verrückt", kommentiert er. Durch einen Verbremser in der Canada Corner kurz vor Schluss fiel Rossi noch aus den Top 10 heraus und beendete das Rennen als 13.