• 09.08.2007 16:02

  • von Pete Fink

Vorschau: IndyCars in Kentucky

Nach dem Horror-Crash von Dario Franchitti geht es ohne Pause weiter - mit dem Kentucky Speedway steht erneut ein Ovalrennen auf dem Programm

(Motorsport-Total.com) - Der Kentucky Speedway hat aus zwei Gründen, die mit der IRL auf den ersten Blick wenig zu tun haben, in den USA größere Bekanntheit erlangt. Denn zum einen liegen die Streckenbetreiber seit dem Jahr 2005 im juristischen Clinch mit den NASCAR-Bossen, da sich diese standhaft weigern, ein Nextel-Cup-Rennen auf dem 1,5 Meilen Oval, das nicht zur International Speedway Corporation der France-Familie gehört, auszutragen.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Dario Franchitti kann nach seinem Horror-Crash wieder lachen

Zum anderen ist genau dieser Kurs amüsanterweise eine der begehrtesten Teststrecken der Cup-Teams, da der Kurs nicht unter die NASCAR-Testrestriktionen fällt, und das Streckenlayout mit seinen 14-Grad-Bankings vielen anderen US-amerikanischen 1,5 Meilen-Ovalen ähnelt. So stellt das "Meijer 300 presented by Coca-Cola and Edy's" einen der Saisonhöhepunkte dar und die 68.000 Zuschauer fassenden Tribünen könnten am Samstagabend durchaus gut frequentiert werden.#w1#

Vor allem auch deswegen, weil sportlich gesehen die IRL am vergangenen Wochenende für viele spektakuläre Schlagzeilen sorgte, nachdem Dario Franchitti in Michigan wie durch ein Wunder einen Hochgeschwindigkeitsabflug bei Tempo 350 völlig unverletzt überstand. Bei diesem Unfall wurden neben dem Schotten noch weitere sechs Autos aus dem Rennen genommen und Franchittis Teamkollege Tony Kanaan holte sich am Ende seinen zehnten IRL-Sieg.

Kentucky für Hornish Jr. ein magischer Ort

Sam Hornish Jr.

Sam Hornish Jr. hat auf dem Oval von Kentucky die besten Statistiken Zoom

Kentucky ist 2007 bereits das viertletzte Saisonrennen und so hat der Brasilianer mit nunmehr 413 Punkten in der Gesamtwertung durchaus noch Chancen, in den Titelkampf zwischen Franchitti und seinem Kontrahenten Scott Dixon (Ganassi) einzugreifen.

Der Abstand von Kanaan beträgt 81 Punkte und bei einer Maximalpunktzahl von 50 Zählern pro Renn-Wochenende (plus drei Punkte für die Pole Position und drei Punkte für die meisten Führungsrunden) ist der Andretti-Green-Pilot noch lange nicht aus dem Rennen.

Mathematisch gesehen besitzt sogar noch der Achtplatzierte Scott Sharp Titelchancen. Der Rahal/Letterman-Pilot ist neben Penske-Star Sam Hornish Jr. (2003 und 2006) auch der einzige aktuelle Gewinner der bisherigen sieben IRL-Auftritten von Kentucky, denn Sharp triumphierte hier in der Saison 2005.

Hornish wiederum betrachtet Kentucky als "magischen Ort", mit dem er viele positive Erinnerungen verbindet. Hier begann er im Jahr 2000 seine IRL-Karriere und in der vergangenen Saison übernahm er mit seinem Sieg die Führung im Gesamtklassement, die er später auf dem Weg zu seinem dritten Titel nicht mehr abgab.

Kentucky gut für Underdogs

Vitor Meira Darren Manning

Vitor Meira (li.) und Darren Manning sind wohl mit die größten Underdogs Zoom

Nach Homestead, Motegi, Kansas und Texas ist Kentucky das fünfte von insgesamt sechs Rennen auf einem 1,5 Meilen Oval. Auch das Saisonfinale in Chicago findet auf einem solchen Layout statt, während nach Kentucky mit Sears Point und Belle Isle noch zwei Rundstrecken auf dem Programm stehen.

Und im Gegensatz zu Michigan wird am Wochenende wieder ein "normales IRL-Rennen" stattfinden, wie es Vitor Meira und Darren Manning in dieser Woche ausgedrückt haben. Panther-Pilot Meira wartet bereits seit 72 IndyCar-Rennen auf seinen ersten Sieg und da Kentucky fast traditionell als ein Underdog-Rennen gilt, gibt sich der Brasilianer recht zuversichtlich. Gleiches gilt übrigens für Foyt-Pilot Darren Manning, der bislang Platz elf als bestes Ovalergebnis in den Büchern stehen hat.

Zum ersten Mal wird das Meijer 300 unter Flutlicht ausgetragen und vielleicht ist dies die Möglichkeit für die beiden Teams von Andretti-Green-Racing und Chip Ganassi ihre Durststrecke zu beenden, denn beide IRL-Top-Teams sind bislang in Kentucky noch sieglos. Keine guten Vorzeichen also für die Duellanten Franchitti und Dixon - Premiere überträgt das IRL-Rennen aus Kentucky in der Nacht von Samstag auf Sonntag live ab 1:00 Uhr morgens.