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  • 05.10.2011 06:36

  • von Pete Fink

Turbulente Wochen für Sarah Fisher

Erst Mutterfreuden, dann ein Sensationssieg: Sarah Fisher schlug dem IndyCar-Establishment ein Schnippchen und muss nun einen neuen Sponsor suchen

(Motorsport-Total.com) - Den Spätsommer 2011 wird Sarah Fisher wohl nicht so schnell vergessen. Erst brachte die am gestrigen Dienstag 31 Jahre alt gewordene IndyCar-Teamchefin am 13. September ihr erstes Kind, die kleine Zoey Marie, zur Welt. Keine drei Wochen später durfte sie auf dem Kentucky Speedway mit ansehen, wie Ed Carpenter den knallgelben Fisher-Dallara in die Victory Lane fuhr.

Titel-Bild zur News: Andy O'Gara Sarah Fisher Tochter Ed Carpenter

Erfolgreiches Quartett: Andy O'Gara, Sarah Fisher mit Tochter und Ed Carpenter

Es war einer der größten Außenseitersiege der vergangenen IndyCar-Jahre. Die US-amerikanischen Buchmacher bezahlten die geradezu sensationelle Quote von 50:1 für einen Carpenter-Triumph. Der Taschenrechner bestätigt: Wer am Sonntagabend 20.000 US-Dollar auf einen Sieg der Startnummer 67 gewettet hätte, der wäre heute Millionär!

Kein Wunder, dass die frischgebackene Mama ihre Freudentränen nicht unterdrücken wollte. "Ich war die letzten drei Wochen gar nicht im Shop", berichtete Fisher, die von ihrem Ehemann Andy O'Gara quasi in einen erzwungenen Elternurlaub geschickt wurde. "Andy hat das Team geleitet, ich bin derzeit nur das Vorzeigegesicht."

Ein Sieg, der der Rennfahrerin Fisher nie vergönnt war. "Klar fragen mich die Leute, ob dieser Sieg als Teambesitzer genauso speziell ist, wie als Pilot. Das ist absolut der Fall, denn ich bin ganz einfach nur stolz auf das, was wir heute erreicht haben." Doch dieser sensationelle Erfolg hat einen bitteren Nachgeschmack, denn Hauptsponsor Dollar General wird zum Jahresende aussteigen.


Fotos: IndyCars in Kentucky


Die NASCAR-Gerüchteküche berichtet von einem Wechsel zu Joe Gibbs Racing, was Fishers Aufgabe in den kommenden Monaten schwierig macht. "Wir wissen seit einigen Wochen, dass Dollar General ein großes Paket aufstellt, in dem wir leider nicht vorkommen werden", bestätigte Fisher. "Aber wir wollen 2012 zumindest wieder ein Ovalprogramm an den Start bringen, in dem dann Ed Carpenter fahren soll."

Wie in dieser Saison also und der Sensationssieg von Kentucky dürfte diesem Vorhaben nicht geschadet haben. "Hinter uns liegt ein Berg Arbeit. In all unseren vier Jahren hatten wir immer Probleme mit dem Sponsoring. Dollar General stand immer hinter uns. Sie haben an uns geglaubt und diesen Erfolg nun mit ihnen zu erleben, bedeutet mir sehr viel."