• 24.06.2007 10:11

  • von Marco Helgert

Strategien von vorn und von hinten

Viele Überholmanöver sollte man im Rennen auf dem Iowa Speedway nicht erwarten, doch einige große Namen müssen ihren Weg nach vorn finden

(Motorsport-Total.com) - Vom Iowa Speedway zeigten sich die Fahrer schon nach den ersten Testfahrten begeistert, doch bereits nach wenigen Runden bei Vollgas kamen Sorgen auf: Wie soll man bloß auf dem kleinen 7/8-Meilen-Oval überholen können? Scott Dixon kündigte an, diesen Gedanken auf seine Weise aus dem Weg gehen und sich vorn zu qualifizieren - was ihm mit der Pole Position auch prompt erstklassig gelang.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves Vitor Meira

Nebeneinander (hier Castroneves und Meira) geht - vorbeiziehen ist schwerer

"Als ich meine Runde sah, dachte ich mir schon: 'Wow, das ist schnell!'", so Dixon. "Ich habe aber auch ein paar Fehler bei der Linienwahl gemacht. In Kurve drei wurde ich etwas nach oben getragen, ich habe also sogar etwas liegen lassen. Wir haben uns darauf konzentriert, von vorn zu starten, denn wir haben gesehen, wie schwer das Überholen hier ist. Hoffentlich bleib ich nun vorn."#w1#

Diese Aussage kann für die anderen 18 Fahrer und Fahrerinnen natürlich nicht gelten. Je weiter hinten sie stehen, desto mehr Gedanken machen sie sich über das Überholen - mit unterschiedlichen Ergebnissen. Zufrieden konnte Penske-Mann Helio Castroneves sein, der in seiner Qualifyingrunde "für 17 Sekunden nicht geatmet" hat. "Es ist gut, vorn zu starten, denn es wird anstrengend werden", erklärte er.

Dario Franchitti ist seit seinem Indy-Erfolg hinter jeden Sieg her und setzt auf die Bedingungen am Rennsonntag. "Die Bedingungen werden sich stark ändern, ich hoffe, dass wir dann alles für einen Sieg beisammen haben", so der schottische Andretti-Green-Pilot, der als Dritter in das Rennen gehen wird.

Dario Franchitti Tony Kanaan Danica Patrick

Franchitti, Kanaan und Patrick stehen verstreut im Feld Zoom

Scott Sharp, der wieder einmal einen Dallara von Rahal Letterman weit vorn im Feld qualifizierte, ging es im Qualifying gar nicht so sehr um das Überholproblem. Er wollte einfach vermeiden, dass er zu früh von den Führenden aufgeschnupft wird. "Hier wird man sehr schnell überrundet, wenn man zu weit hinten ist", erklärte er.

Die Zweikämpfe im Rennen, gerade an der Spitze, werden im Rennen hart ausgefochten werden - denn auf den ersten fünf Plätzen sind fünf unterschiedliche Teams vertreten. "Es sieht fast so aus, als ob diese Strecke alles ein wenig angeglichen hätte", vermutet Ed Carpenter, der als Fünfter starten wird und somit dem Mittelfeld entfliehen konnte - da aber stehen einige große Namen.

So kam Tony Kanaan nur auf Rang sieben. "Ich habe schon erwartet, dass wir schneller sind", erklärte er. "Ich bin nicht zufrieden mit unserem Qualifyingversuch. Das Überholen wird hier richtig schwer, aber wir werden das Beste daraus machen." Diesen Weg muss auch Sam Hornish Jun. wählen, der nur Achter wurde.

"Auch ich glaube, dass das Überholen hier sehr schwierig wird", so der US-Amerikaner, der sich auf eine andere Lösung verlagern will. "Wir müssen bei den Boxenstopps richtig schnell sein, um Positionen gutzumachen." Dan Wheldon, auch nur Neunter, hofft noch auf Besserung. "Die Temperatur wird im Rennen anders sein, aber jetzt ist ein Überholen zu schwer", erklärte er. "Man muss im Rennen aggressiv sein, aber ich hoffe dennoch, dass alle vernünftig bleiben."