• 24.06.2007 22:31

  • von Pete Fink

Franchitti siegt bei der Crash-Orgie von Iowa

Das IndyCar-Auftaktrennen in den Maisfeldern von Iowa geriet zu einer wahren Crashorgie, in der sich Indy500-Sieger Dario Franchitti schadlos halten konnte

(Motorsport-Total.com) - 19 Autos gingen auf die 250 Runden des Iowa Corn Indy 250, das sich auf dem brandneuen 7/8-Meilen-Oval zu einem wahren Crashfestival entwickelte, in Folge dessen fast alle Favoriten Federn lassen mussten. Gleich beim Start waren einige wilde Drifts zu sehen, nach dem die kalten Reifen anscheinend keinen rechten Grip auf dem Streckenbelag finden konnten.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti Marco Andretti Iowa

Dario Franchitti bezwingt Marco Andretti im knappen Finish von Iowa

So kam das Heck von Dan Wheldon gleich in der zweiten Kurve quer und Tomas Scheckter konnte dem Ganassi-Piloten nicht mehr ausweichen - zwei Crashopfer gleich in Runde eins. Besser machte es Danica Patrick, die ihren Andretti-Green nach einem wilden Quersteher noch abfangen konnte, aber zunächst weit zurückfiel.#w1#

Beide Ganassi-Autos mit frühem Ausfall

Start Iowa

Beim Start war in Iowa noch alles ruhig, doch das sollte sich sofort ändern Zoom

Pole-Sitter Scott Dixon ging dann mit technischen Problemen genau zum Restart in Runde 12 an die Box, die Anfangsphase geriet für Chip Ganassi zum kompletten Desaster - beide Ganassi-Autos waren damit raus aus der Entscheidung. Helio Castroneves übernahm indes die Führung vor Dario Franchitti, Scott Sharp, Ed Carpenter und Tony Kanaan.

Was folgte, waren beinharte Rad-an-Rad-Duelle mit wenigen Zentimetern Abstand bei 180 Meilen oder knapp 300 Stundenkilometern. Nach 50 Runden waren die Top 14 nur um zehn Sekunden getrennt, während Milka Duno große Probleme hatte, denn sie fuhr saftige drei Sekunden langsamer als die Konkurrenz, was bei einer Rundenzeit von 17 Sekunden doch eine ganze Menge ist.

Die ersten Stopps folgten nach 72 Runden: Leader Castroneves kam mit kalten Reifen vom Tanken und drehte sich direkt am Boxenausgang, es gab einfach keinen Grip in Iowa, was kurz danach auch Tony Kanaan leidvoll erfahren musste. Denn auch der Brasilianer verlor sein Auto direkt nach seinem Stopp und Jeff Simmons knallte voll in ihn hinein, während Scott Sharp und Sam Hornish Jr. ein Riesenmassel hatten, und den beiden Wracks nur um wenige Zentimeter ausweichen konnten.

Alle zehn Runden ein Unfall

Unfall Iowa

Hier wird es richtig eng für Danica Patrick (ganz hinten) Zoom

Wieder folgte eine lange Gelbphase, während Vitor Meira das Feld anführte. Marco Andretti und Danica Patrick folgten auf den Plätzen zwei und drei. Doch ihr Glück hatte nur kurze Dauer, denn Patrick wurde von den beiden Vision-Piloten Carpenter und Foyt in die Zange genommen. Sie verlor die Kontrolle über ihr Auto und drehte sich in Hornish Jr.

Auch Kosuke Matsuura war verwickelt und nach knapp über 100 Runden war das Feld bereits sehr gelichtet. Zwar waren die beiden Ganassi-Autos von Wheldon und Dixon wieder im Rennen, doch beide hatten großen Rundenrückstand. Lediglich sieben Fahrer hatten noch vor Halbzeit des Rennens ernsthafte Siegchancen: Meira, Franchitti, Sharp, sowie Darren Manning, Marco Andretti, Buddy Rice und Ed Carpenter.

Franchitti und Andretti unter sich

Dario Franchitti

Dario Franchitti gewann nach den Indy 500 sein zweites Saisonrennen Zoom

Dann übernahm Franchitti die Führung vor Andretti und Meira, und es entwickelte sich nach 160 Runden ein toller Dreikampf um die Spitze, bevor der Panther-Pilot nach und nach zurückfiel. 40 Runden vor dem Ende bildeten die beiden Andretti-Piloten ein überlegen führendes Duo, während der Meira bereits über drei Sekunden dahinter lag. Dann kamen die letzten Stopps unter Grün: Franchitti holte sich keine neuen Reifen - Andretti schon -, während dem bemitleidenswerten Meira bei der Boxenanfahrt seine Aufhängung brach.

20 Runden vor dem Ende stand somit fest, dass der Iowa-Sieger in jedem Fall ein AGR-Pilot werden würde - die Frage war nur noch, ob er Dario Franchitti oder Marco Andretti heißen würde, denn weder Sharp, Carpenter, Manning oder Rice konnten dem Tempo der beiden Spitzenreiter folgen.

Andretti hing dem Schotten nun zwar buchstäblich im Diffusor, aber der Indy-500-Sieger verteidigte seine untere Linie bis aufs Messer und gewann mit einer Wagenlänge Vorsprung. Da die gesamte Konkurrenz im Titelkampf massiv Federn lassen musste, führt Franchitti in der Gesamtwertung nun mit einem Vorsprung von über 50 Punkten vor seinem Teamkollegen Tony Kanaan und den beiden Ganassi-Pechvögeln Dixon und Wheldon.

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