• 03.04.2009 22:53

  • von Pete Fink

St. Pete: Ex-ChampCar-Piloten erstaunen IndyCar-Stars

Ein turbulentes IndyCar-Training sah Graham Rahal und Justin Wilson vorne - Kollision in der Boxengasse, Scott Dixon nur 7., Danica Patrick in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Ein Titelfavorit in Schwierigkeiten, eine Dreier-Kollision in der Boxengasse, ein Dreher von Danica Patrick und viele weitere Ausrutscher - das zweite Freie Training in den Straßen von St. Petersburg bot eine äußerst unterhaltsame 60 Minutensession, an deren Ende niemand aus den drei großen IndyCar-Teams vorne lag.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal Newman/Haas

Graham Rahal fährt 2009 in den bekannten Newman/Haas-Farben

Es war vielmehr Vorjahressieger Graham Rahal, der in 1:03,408 Minuten die bislang absolut schnellste Runde des bisherigen Wochenendes drehte. Der erst 20-jährige Newman/Haas-Pilot, der 2009 in den bekannten rot-gelben McDonalds-Farben antritt, lag nach der 60 Minuten Session um 0,180 Sekunden vor Justin Wilson.#w1#

Just in diesem Auto gewann der lange Brite 2008 in Detroit, verlor dieses Cockpit jedoch im Winter. Was Wilson jedoch nicht besonders grämen wird, denn sein Mitwirken scheint dem chronisch unterfinanzierten Dale-Coyne-Team massiv Auftrieb zu geben. Nach 1:03,588 Minuten blieben die Uhren für Wilsons rot-weißen Dallara-Honda stehen. Damit schlugen zwei Ex-ChampCar-Piloten den versammelten IndyCar-Urgesteinen ein erstes Schnippchen!

Boxengassen-Crash bereits am Freitag

Will Power Penske

Auch Will Power hatte bei seinem Penske-Debüt ein paar Verbremser Zoom

Auf Platz drei landete IndyCar-Rückkehrer Dario Franchitti, der am Vormittag noch eine klare Bestzeit fuhr. Allerdings sind die 1:03,701 Minuten des Ganassi-Piloten mit Vorsicht zu genießen, denn der Schotte erwischte in der turbulenten Trainingssitzung am Ende keine freie Runde mehr.

Im Gegensatz zum IndyCar-Auftakt samt feuchtem Belag, ging es in der komplett trockenen zweiten Session rund: Zahlreiche Verbremser und zwei Dreher von Stanton Barrett (Team 3G) und Danica Patrick (AGR) führten zu einigen Gelbphasen. Die kurioseste Szene war jedoch eine Kollision dreier Autos in der Boxengasse.


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


Eigentlich sollten Vorkommnisse solcher Art - wenn überhaupt - am Rennsonntag geschehen, doch in diesem Fall schob Hideki Mutoh (AGR) den unglücklichen Vitor Meira (Foyt) auf den noch unglücklicheren Dan Wheldon (Panther). Während Mutoh und Meira nach dem Vorfall weiterfahren konnten, blieb Pechvogel Wheldon mit verbogener Hinterradaufhängung in der Box.

So landete ein starker und fehlerfreier Ernesto Viso (HVM) am Ende auf Platz vier vor dem besten AGR-Dallara von Tony Kanaan, der in Session eins noch komplett pausierte. Dagegen war der Brasilianer am Nachmittag von Anfang an auf der Höhe, und hielt sich 60 Minuten lang konstant in der Spitzengruppe auf.

Champion Dixon mit Anlaufschwierigkeiten

Scott Dixon Ganassi

Top-Favorit Scott Dixon erwischte am Freitag keinen guten Saisonauftakt Zoom

Das Penske-Duo Ryan Briscoe und Will Power landete auf den Plätzen sechs und acht, nachdem beide Piloten zuvor die Auslaufzonen des Stadtkurses von St. Petersburg erkundeten. Gleiches galt für Scott Dixon: Der erklärte Topfavorit kam überhaupt nicht in die Gänge. Erst nachdem an seinem Ganassi-Dallara alle Dämpfer und Federn getauscht wurden, fuhr der Neuseeländer mit Hängen und Würgen noch auf Platz sieben.

Supergirl Danica Patrick (AGR) landete als Zehnte knapp in den Top 10, ihr Teamkollege Marco Andretti endete als unauffälliger 14. Auch IndyCar-Rookie Robert Doornbos (16.; Newman/Haas) machte nur einmal von sich reden, als er im Tiefschlaf eine schnelle Franchitti-Runde zerstörte.

Am Samstag steht noch einmal eine Trainingseinheit auf dem IndyCar-Programm, bevor um 18:50 Uhr MESZ die Qualifikation zum Honda Grand Prix von St. Petersburg beginnt. Der Rennstart am Sonntagabend erfolgt um 20:45 Uhr, 'Premiere' überträgt live ab 20:30 Uhr.