• 22.08.2010 01:27

  • von Pete Fink

Sonoma-Pole: Power ringt Castroneves nieder

Will Power schnappte Helio Castroneves mit einer Fabelrunde die Sonoma-Pole vor der Nase weg - Dario Franchitti lauert, de Silvestro auf Startplatz elf

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Tabellenführer Will Power machte in der Qualifikation von Sonoma einen ersten Schritt in Richtung des so wichtigen letzten Rundkurssieges der laufenden Saison. Allerdings musste der Penske-Pilot für seine achte Pole-Position im 13. Rennen härter kämpfen als vermutet: Zwischen dem Australier und seinem Penske-Teamkollegen Helio Castroneves (2.) ging es hauchdünn zur Sache.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power holte sich zum achten Mal im 13. Rennen eine IndyCar-Pole

Castroneves war sowohl in Q1 als auch in Q2 jeweils um einen Tick schneller als der Spitzenreiter. Als der Brasilianer im Firestone Fast Six dann eine Bombenzeit von 1:16.565 Minuten in den kalifornischen Asphalt brannte, schien die Sonoma-Pole vergeben. Die Castroneves-Marke war um satte drei Zehntelsekunden schneller als alle bisherigen Power-Zeiten. Doch der Australier konterte noch ein letztes Mal und holte sich mit einer wahren Fabelrunde in 1:16.528 Minuten Startplatz eins.#w1#


Fotos: IndyCars in Sonoma


Zudem hatte der 29-Jährige eine gehörige Portion Glück, denn in Q2 wollte sein Team im Umgang mit den weicheren Reds pokern. Power befand sich bereits auf dem Weg in seine Box, als ihn die Konkurrenz aus den Top 6 herausfuhr. Die Penske-Mannschaft teilte ihm wild gestikulierend mit, dass er noch eine schnelle Runde zu drehen hatte. Wenige Sekunden vor dem Ablauf der Zeit gelang Power das Kunststück, sich mit Platz vier in Q3 zu fahren.

"Das war schon ziemlich glücklich", atmete der Polesitter nach der Qualifikation tief durch. Seine Erklärung: "Ich dachte, wir wären sicher, also kam ich in die Box. Dort sagte man mir, dass ich weiterfahren sollte. Es war extrem eng und ich bin sehr glücklich." Zudem kassierte Power für seine Pole-Position einen Zusatzpunkt und hat in der Gesamtwertung nun 42 Punkte Vorsprung.

Jubel bei Tagliani

Helio Castroneves

Helio Castroneves musste sich am Ende mit Platz zwei zufrieden geben Zoom

Castroneves wiederum gab sich ebenfalls zufrieden: "Verglichen mit dem Freitag waren wir heute erheblich besser aufgestellt. Unsere Änderungen haben allesamt gegriffen." Seine Analyse der Qualifikation: "Es kann sich eigentlich nur um eine Kurve gehandelt haben. Dort habe ich vielleicht etwas Zeit liegen lassen."

Powers ärgster Konkurrent Dario Franchitti startet am Sonntagabend aus Position drei: "In der Qualifikation macht Will einfach einen überragenden Job", erkannte der Ganassi-Pilot und IndyCar-Titelverteidiger neidlos. "Ich werde ganz sicher versuchen, ihn im Rennen zu packen, aber ein wenig enttäuscht bin ich schon."

Ganz im Gegensatz zum Viertplatzierten: In der FAZZT-Box war bereits nach Q2 der Jubel groß, als Alex Tagliani das Auto mit der Startnummer 77 in die Firestone Fast Six brachte. Am Ende reichten 1:17.207 Minuten sogar für Platz vier - noch vor den beiden IndyCar-Schwergewichten Ryan Briscoe (Penske; 5.) und Scott Dixon (Ganassi; 6.).

De Silvestro und Baguette mit guter Vorstellung

Um neun winzige Tausendstelsekunden schrammte Justin Wilson (Dreyer and Reinbold) als Siebter an den Top 6 vorbei. Seine Analyse: "Dieses Mal mussten wir von Anfang an alle auf die Reds setzen. Der Unterschied pro Runde macht etwa 1,2 Sekunden aus. Vielleicht ist uns dieses Prozedere nicht ganz gelegen."

Die Plätze acht und neun gingen an das Andretti-Duo Ryan Hunter-Reay und Tony Kanaan. Marco Andretti (18.) und Danica Patrick (23.) scheiterten bereits in Q1. Dieses überstand Simona de Silvestro schadlos: In 1:17.303 Minuten drehte die HVM-Pilotin dort ihre schnellste Runden. Leider nutzte sie in Q1 beide Sätze Reds und trat in Q2 daher auf angefahrenen Gummis an: Mit 1:17.743 Minuten sprang am Ende Startplatz elf heraus.

Erfreulich auch die Vorstellung von Bertrand Baguette: Der Belgier in Diensten des kleinen Conquest-Teams hat sich bei den IndyCars offenbar endgültig akklimatisiert. Mit 1:17.524 Minuten verpasste Baguette den Sprung in Q2 nur denkbar knapp und startet am Sonntagabend ab kurz nach 23:00 Uhr MESZ immerhin als 13.