• 05.03.2008 11:18

  • von Pete Fink

Siegerehrung: Podium oder doch Victory Lane?

Die Wiedervereinigung der beiden Formelserien wirft auch Fragen der Siegerzeremonien auf - gibt es ein ChampCar-Podium oder die Victory Lane?

(Motorsport-Total.com) - Im US-amerikanischen Motorsport gibt es das in Europa bekannte Podium der ersten Drei eigentlich nicht. In der NASCAR und auch bei den 500 Meilen von Indianapolis fährt der Sieger in die Victory Lane, während der Zweite und der Dritte mit leicht zerknirschten Gesichtern die Heimreise antreten dürfen.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Die Victory Lane von Indianapolis - nur der Sieger trinkt Milch

Diese Handhabe geht auf die Tradition von Indianapolis zurück, die selbiges seit dem Jahr 1911 so durchgeführt haben. Doch nun gibt es ein kleines Problem, denn die ChampCars haben - in ihrer eher globalen Ausrichtung - sehr wohl ein Podium gehabt, auf dem die ersten Drei geehrt wurden.#w1#

Gibt es also nach der erfolgreichen Wiedervereinigung im Mai 2008 in Indianapolis zum ersten Mal eine Siegerehrung im Stil der Formel 1? "Das ist jetzt keine ernsthafte Frage, oder?", lautete die etwas empörte Reaktion von Indianapolis-Sprecher Ron Green, als er vom 'Indianapolis Star' danach gefragt wurde.

Die Lösung dieses zeremoniellen Problems wird wahrscheinlich in einem Kompromiss gefunden werden: Bei den meisten Rundkurs-Rennen soll es ein Podium der ersten Drei geben, Indianapolis und auch der Texas Motor Speedway werden jedoch eine Sonderrolle bekommen.

"Das wäre doch wie Kinderfußball - jeder bekommt einen Preis", meckerte Eddie Gossage, der Präsident des Texas Motor Speedways, und fügte ironisch hinzu: "Was kommt als Nächstes? Bekommt jeder eine Urkunde, dass er am Rennen teilgenommen hat?"

Im Prinzip bekommt man das in der IRL, denn auch der Letzte erhält in den USA ein paar Punkte für die Gesamtwertung gutgeschrieben. Das unterscheidet die Amerikaner zum Beispiel von der Formel 1, aber es darf getrost angenommen werden, dass Gossage in der genauen Regelkunde der Formel 1 nicht zu 100 Prozent firm ist.