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Rahal überrascht, Wilson sauer, Ganassi zu langsam
Die St. Petersburg-Qualifikation sah ein Resultat, mit dem nicht zu rechnen war: Graham Rahal war von seiner Pole überrascht, während Justin Wilson haderte
(Motorsport-Total.com) - Mit einem Polesetter Graham Rahal war beim IndyCar-Saisonauftakt 2009 nicht unbedingt zu rechnen. Die Favoriten wurden im Vorfeld bei Ganassi, Penske oder auch Andretti-Green ausgemacht, doch das Newman/Haas/Lanigan-Team schlug dem IndyCar-Establishment in der Qualifikation zum Honda Grand Prix von St. Petersburg ein kräftiges Schnippchen.

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Freude bei den Rahals: Vater Bobby gratuliert Sohn Graham zu dessen Pole
Auch Rahal zeigte sich von seinem Coup überrascht: "Wir wussten nicht, was wir erwarten konnten, denn wir hatten in Q3 die härteren Reifen aufgezogen, während einige Kollegen mit den weicheren Firestones unterwegs waren." Seit diesem Jahr wird auch bei den IndyCar die alte ChampCar-Regel angewandt, nach denen die weichere Reifensorte an der Flanke eine rote Kennzeichnung besitzen.#w1#
Das führte schon in der Qualifikation zu einigen Strategiespielen, was aus Balancegründen aber nicht bei jedem Auto funktionierte. So sah es zumindest Rahal: "Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll, aber die Hauptreifen waren den ganzen Tag über schneller."
Wilson sehr enttäuscht

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Justin Wilson war nach seinem zweiten Startplatz bitter enttäuscht Zoom
Fünf Hundertstelsekunden lagen am Ende zwischen Rahal und dem zweitplatzierten Justin Wilson. Der sparte sich einen Set der Reds für Q3 auf, erwischte jedoch keine freie Runde mehr: "Das war schon ein Glücksspiel", haderte Wilson. "Leider wurden zwei meiner besten Runden durch die Konkurrenten ruiniert, die direkt vor mir vom Gas gingen."
Pech für den ehemaligen Formel-1-Piloten, denn im "Monaco der USA" bedeutete dies auf dem engen Stadtkurs natürlich eine extreme Behinderung. Wilson musste seine Anläufe abbrechen: "Ich konnte auf den gleichen Reifen nach dem Auftanken eine Zehntel schneller fahren, aber mehr ist im zweiten Versuch wohl nicht drin."
In den 23 Jahren seines Bestehens konnte Dale Coyne Racing noch keine IndyCar-Pole feiern. Wilson ärgerte sich: "Ich dachte, dass wir heute die Pole verdient hätten, aber wir wurden darum beraubt." Doch der lange Brite gratulierte seinem Ex-Teamkollegen Rahal artig: "Graham ist ein netter Junge, das Team sind gute Leute. Sie hatten heute einen tollen Tag und ich hoffe, den haben wir am Sonntag."
Ganassi, Penske und Andretti-Green geschlagen

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Für Dario Franchitti war die Newman/Haas-Leistung keine Überraschung Zoom
Die großen drei IndyCar-Teams erlitten einen Dämpfer: Tony Kanaan (3.) kam als einziger der vier Andretti-Green-Dallara in das Q3. Es war ein Pyrrhus-Erfolg, denn der Brasilianer musste dazu seine beiden Sätze mit den Reds bereits in Q1 und Q2 verbrauchen. "Irgendwann habe ich mir gedacht, wenn wir jetzt nicht die schnelleren Reifen aufziehen, dann schaffen wir es nicht einmal in Q2", lautete Kanaans Fazit.
Auf Platz vier landete der beste Penske-Dallara von Ryan Briscoe. Auch beim Australier waren die Reds das große Thema: "Sie scheinen etwas mehr Grip zu haben, aber in Q3 war Dario Franchitti damit langsamer." Für das Rennen, in dem die Reds für mindestens zwei Runden montiert werden müssen, erwartet Briscoe eine Pokerpartie: "Das kann alles durcheinander bringen. Ich freue mich darauf."
Franchitti landete am Ende auf Platz fünf. Die Rahal-Pole war für den IndyCar-Rückkehrer keine Überraschung: "ChampCar, IndyCars - egal, wie man es nun nennen will, Newman/Haas war immer eines der besten IndyCar-Teams." Bei Ganassi war jedoch Scott Dixons magerer achter Platz die größte Überraschung. "Wir waren konstant, aber konstant langsam", ätzte der Neuseeländer.

