Power: "So ist der Rennsport"

Will Power hat die Kentucky-Enttäuschung abgehakt und blickt nach vorn - Dario Franchitti denkt noch nicht an den dritten IndyCar-Titel in Folge

(Motorsport-Total.com) - Penske-Pilot Will Power hatte sich nach dem Kentucky Indy 300 wieder einmal nichts vorzuwerfen. Der Australier machte von Beginn des Wochenendes an alles richtig. Dennoch stand nach 200 Runden am Sonntag unter dem Strich nur Platz 19 und der Verlust der Tabellenführung zu Buche.

Titel-Bild zur News: Will Power

Powers Penske war nach der Kollision mit Beatriz vier Meilen pro Stunde langsamer

Im Zuge der ersten Runde der Boxenstopps fuhr ihm Dreyer & Reinbold-Pilotin Ana Beatriz in der Boxengasse in die Seite seines Penske, woraufhin dieser nicht mehr den Speed aus der Anfangsphase des Rennens generieren konnte. "Ihre Jungs haben sie einfach in mich hinein gewunken. Ich konnte nichts dagegen tun", sagt Power im Hinblick auf die Kollision mit der Brasilianerin, die auf ein falsches Signal der DRR-Crew zurückzuführen war.


Fotos: IndyCars in Kentucky


Zuvor hatte Polesetter Power klar das schnellste Auto im Feld und lag bis zum verhängnisvollen ersten Boxenstopp in Führung. "Mein Auto war unglaublich gut. Bei der Kollision allerdings riss es ein Loch in den Seitenkasten, woraufhin der Wagen in der Folge vier Meilen pro Stunde langsamer war als zuvor", sagt Power.

"Als ich am Ende der Führungsrunde lag, fühlte sich das Auto immer noch gut an, aber der Speed war einfach nicht mehr da", setzt der Australier fort. Von der Platzierung seines großen Konkurrenten im Kampf um den IndyCar-Titel, Dario Franchitti, zeigt sich der Penske-Pilot nicht überrascht: "Ich habe schon damit gerechnet, dass er am Ende des Rennens wieder vorn zu finden sein wird. Ich glaube aber nicht, dass sein Auto so schnell war wie meines. Das hat man im ersten Teil des Rennens deutlich gesehen."

"Ich werde es in Las Vegas wieder probieren. Etwas anderes bleibt mir nicht übrig." Will Power

Vor dem Hintergrund, dass der Penske im 1,5-Meilen-Oval vor der Kollision mit Beatriz wie die Feuerwehr ging, schmerzt das Rennergebnis umso mehr. "Ich habe erwartet, dass Dario am Ende vorn sein wird, aber ich habe nicht erwartet, dass wir so einen beschissenen Tag haben und so viele Punkte verlieren", ärgert sich Power und blickt voraus: "So ist der Rennsport. Ich werde es einfach in Las Vegas wieder probieren. Etwas anderes bleibt mir ohnehin nicht übrig."

Franchitti denkt noch nicht an den Titel

Dario Franchitti

Dario Franchitti geht mit 18 Punkten Vorsprung ins Saisonfinale in Las Vegas Zoom

Unterdessen verschwendet der neue Tabellenführer Dario Franchitti zwei Wochen vor dem Saisonfinale auf dem Las Vegas Motor Speedway noch keinen Gedanken an einen möglichen dritten IndyCar-Titel in Folge. Mit 18 Punkten Vorsprung verfügt der Schotte nach dem Kentucky Indy 300 über ein komfortables Polster.

Power kann jedoch das Ruder noch herum reißen, sollte er das Rennen in Las Vegas gewinnen, sich gleichzeitig die drei Bonuspunkte für Pole-Position und meiste Führungsrunden abholen und Franchitti schlechter als auf Platz zwei einlaufen. Im Falle eines Punktegleichstands hätte der Australier seinen ersten IndyCar-Titel auf jeden Fall sicher, da er es im Verlauf der Saison bereits vor dem Finale auf sechs Siege gebracht hat, während für Franchitti nur deren vier zu Buche stehen.

Für den Schotten in Diensten des Ganassi-Teams war das Ergebnis aus Kentucky eine willkommende Trendwende nach dem verpatzten Japan-Gastspiel. In Motegi musste Franchitti mit ansehen, wie die Tabellenführung nach seinem übermotivierten Restart und der anschließenden Kollision mit Penske-Pilot Ryan Briscoe an Power überging. "Das zeigt nur, wie schnell sich die Dinge drehen können", sagt Franchitti. "Solange mathematisch noch eine Chance besteht, hast du den Titel noch nicht gewonnen oder verloren."

"Die Position, in der ich mich jetzt befinde, gefällt mir ohne Frage besser als die vor einer Woche, aber es kann sich genauso schnell noch einmal drehen. Wir werden sehen, was das Rennen in Las Vegas bringt." Sollte sich der Schotte in der Wüste Nevadas erneut zum Champion küren, wäre es sein insgesamt vierter IndyCar-Titel.

Seit 2007 hat Franchitti jede Saison, die er bestritten hat, als Meister beendet. Im Jahr 2008 versuchte er sich wenig erfolgreich im NASCAR-Team von Chip Ganassi und Felix Sabates. Dank Scott Dixon ging der IndyCar-Titel aber auch in jenem Jahr an Ganassi. Seinen ersten Titel im Jahr 2007 holte Franchitti noch für Andretti/Green Racing.

An solcherlei Zahlen verschwendet der Schotte derzeit allerdings keinen Gedanken, wie er versichert: "Ich denke im Moment einzig und allein an das Rennen in Las Vegas und daran, was ich tun muss, um meinen vierten Titel zu gewinnen. Über alles, was sonst noch damit in Verbindung steht, werde ich nachdenken, wenn ich einmal zurückgetreten bin."

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