• 01.03.2016 15:11

  • von Bruce Martin (Haymarket)

Phoenix-Comeback: Geteilte Meinungen über Aero-Paket

Die Topstars der IndyCar-Serie stehen dem Aerodynamik-Paket für Phoenix gemischt gegenüber - Physisch wird es für die Fahrer kein Zuckerschlecken

(Motorsport-Total.com) - Die Indy-Car-Serie ist geteilter Meinung bezüglich des Regelpaketes für das Rennen in Phoenix. Es gibt Befürchtungen, dass die Rückkehr zu diesem Oval-Klassiker schiefgehen könnte. In der vergangenen Woche fanden auf dem 1,5-Meilen-Oval in Arizona Testfahrten statt. Anfang April kehrt die Serie zum ersten Mal seit 2005 für ein Rennen zurück. Michael Andretti, der Besitzer von Andretti Autosport, glaubt, dass mehr Abtrieb nötig ist, um Überholmanöver zu gewährleisten: "Wir werden mit dem gegenwärtigen Abtrieb keine gute Show sehen. Deswegen pushen wir für mehr Downforce beim Rennen. Die Leute glauben wir wollen das, weil wir einen Vorteil haben werden. Aber nein, wir als Serie dürfen dieses Rennen nicht vermasseln."

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya kennt das Phoenix-Oval aus seiner Zeit im Sprint-Cup Zoom

Beim Test wurde mit viel Abtrieb gefahren. Die Topfahrer erzielten Rundenschnitte von 190 mph (rund 305 km/h). Champion Scott Dixon widerspricht Andretti und glaubt, dass noch mehr Abtrieb die falsche Richtung wäre. "Wir brauchen die Möglichkeit, dass sich gute Autos mit einem guten Paket von den nicht so guten absetzen können. Mit mehr Abtrieb wird es zu einfach. Es wäre ein Rennen im Pulk." Dixon findet, dass die Aerodynamik-Konfiguration vom Test bleiben sollte.

Steckenumbau besser für NASCAR geeignet

Der Ganassi-Pilot setzt fort: "Man könnte natürlich den Abtrieb verringern und einen weicheren Reifen einsetzen, aber dafür ist es schon ziemlich spät. Momentan wäre es ein ziemlich gutes Rennen. Wären Überholmanöver schwierig? Ja, aber ich glaube, es wäre möglich." Dennoch gibt Dixon zu, dass die Streckenumbauten 2011 Überholmanöver für IndyCars erschweren. "Die Strecke hat sich stark verändert."

"Sie wurde für die NASCAR angepasst. Das Banking ist höher und der Asphalt ebener. Wegen Kurve 2 hatte die Strecke Spaß gemacht. Die Kurve machte zu und machte es deshalb schwierig", erinnert sich Dixon zurück. Er war beim letzten IRL-Rennen in Phoenix 2005 am Start. "Wenn man jetzt am Kurvenscheitelpunkt ist, dann ist der Ausgang einfacher. Wenn man damals ein gutes Auto hatte, dann hatte man einen guten Topspeed auf der Gegengeraden, wenn man den Kurvenausgang gut erwischt hat."

Beim Umbau wurde das Banking in Turn 1 und 2 progressiv auf zehn bis elf Grad erweitert. Auch der "Dogleg" wurde verändert und auf zehn bis elf Grad überhöht. Penske-Pilot Will Power glaubt, dass das aktuelle Downforce-Paket es ohnehin schon physisch anstrengend machen wird: "Ich glaube nicht, dass man körperlich ein komplettes Rennen bei Grün durchstehen wird. Es ist mehr Abtrieb als bei jedem anderen Open-Wheel-Auto vorhanden. Noch nie wurde mit mehr Abtrieb auf einem Oval gefahren. Diese Zahlen sind verrückt."

Juan Pablo Montoya, der die Abtriebswerte der Formel 1 kennt, ist der Meinung, dass sich Überholchancen nur bei Überrundungen ergeben werden: "Alleine wird es sehr schwierig, jemanden zu überholen. Aber ich glaube, dass der Verkehr der Schlüssel sein wird. Wer auch immer gut durch den Verkehr kommt, wird dieses Rennen gewinnen." Montoya kennt Phoenix aus seinen Jahren im Sprint-Cup.