Munoz am Boden zerstört: "Weiß nicht, wie er es geschafft hat"

Carlos Munoz bleibt auch 2016 nur der zweite Platz beim Indy 500 - Der Kolumbianer muss hilflos ansehen, wie Alex Rossi ihm den sicher geglaubten Sieg wegschnappt

(Motorsport-Total.com) - Carlos Munoz war fest davon überzeugt, dass er das Indy 500 in diesem Jahr gewinnen würde. Der 24-Jährige führte das Rennen bis zur 197. Runde an, als er zu seinem letzten Boxenstopp hereinkam. Seinen großen Rivalen Josef Newgarden konnte er anschließend hinter sich lassen - Doch er hatte die Rechnung ohne seinen Teamkollegen Alexander Rossi gemacht. Der Rookie verzichtete auf einen weiteren Stopp, sparte Sprit, und schleppte seinen Boliden vor Munoz über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Carlos Munoz

Fassunglos: Carlos Munoz kann nicht glauben, dass es wieder nicht gereicht hat Zoom

"Ich bin wirklich enttäuscht, nur Zweiter zu werden. Eine halbe Runde fehlte", ärgert sich der am Boden zerstörte Kolumbianer nach dem Rennen. Rossi hatte sein Benzin am Ende komplett aufgebraucht und schlich nur noch im Schneckentempo um das Oval - doch es reichte. Wäre das Rennen allerdings auch nur eine halbe Runde länger gewesen, wäre der Sieg wohl an Munoz gegangen.

"Ich dachte, dass ich und Newgarden den Sieg sicher haben. Wir waren so stark", berichtet Munoz und ergänzt: "Ich weiß nicht, wie mein Teamkollege es ohne Stopp geschafft hat." Beide kamen in Runde 164 an die Box. Doch während Munoz anschließend pushte, und deshalb noch einmal zum Service kommen musste, entschieden sich Rossi und sein Team früh dazu, Sprit zu sparen und bis zum Ende durchzufahren.

"Am Ende wurde das Rennen durch das Benzin entschieden, und deshalb haben wir verloren", ärgert sich Munoz und erklärt: "Ich wusste in der ersten Rennhälfte, dass ich das Auto habe, um das Rennen zu gewinnen. Ich hielt einfach nur meine Position." Am Ende wurde er dann immer stärker und alles deutete auf ein Duell um den Sieg gegen Newgarden hin. Doch dazu kam es nicht.

"Ich wusste, dass ich etwas stärker bin als Newgarden", sagt Munoz und gibt trotz des Andretti-Doppelerfolgs offen zu: "Ich kann nicht sagen, dass ich wirklich glücklich bin. Ich bin einfach sehr traurig und enttäuscht." Der Kolumbianer berichtet: "Die letzten drei Runden pushte ich auf dem gleichen Reifensatz. Ich weiß nicht, wie viele Runden sie schon drauf hatten."

"Das Heck schlingerte wie wild umher, aber ich gab trotzdem weiter Vollgas", schildert der 24-Jährige, der am Ende nach dem Motto "alles oder nichts" fuhr. "Wenn ich crashe, dann crashe ich eben. Ich will nicht Zweiter werden, ich will gewinnen", so Munoz. Tapfer erklärt der geschlagene Pilot, der bereits 2013 nur Zweiter wurde: "Was soll ich sagen? Ich bin mir nur sicher, dass ich dieses Rennen eines Tages gewinnen werde."