powered by Motorsport.com

Montoyas Perspektiven: Von Carpenter bis Le Mans

Für Juan Pablo Montoya ist beim IndyCar-Team von Penske kein Platz mehr - Der Kolumbianer hat nun zahlreiche Möglichkeiten - Penske will ihn halten

(Motorsport-Total.com) - Es war natürlich keine Überraschung mehr, als Josef Newgarden Juan Pablo Montoya bei Penske verdrängt hat. Die Spatzen hatten es zu lange von den Dächern gepfiffen. Doch nun, da es raus ist, stellen sich viele Fans des Kolumbianer die Frage: Wie geht es nun weiter mit ihrem Idol? Ein Rücktritt ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, dafür ist Montoya zu sehr Racer. Penske-Chef Tim Cindric macht klar, dass er seinen Beinahe-Champion gerne halten würde - voraussichtlich für ein IMSA-Projekt.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya will sich mit seiner Entscheidung Zeit lassen Zoom

"Wir sind immer absolut ehrlich in dieser ganzen Sache gewesen und haben ihm gesagt, dass wir ihn gerne auch in Zukunft im Team halten würden", stellt Cindric den zahlreichen Fans des Vollblutracers in Aussicht. In erster Linie bezieht er sich dabei auf ein Angebot, Montoya beim Indianapolis 500 fahren zu lassen. Doch es könnte noch mehr bedeuten: Unlängst gilt als offenes Geheimnis, dass Penske ein Engagement in der IMSA SportsCar Championship ins Auge gefasst hat.

Die Sportwagenserie steht 2017 vor einem Umbruch, wenn das neue DPi-Reglement den bisherigen Mix aus LMP2- und Daytona Prototypen ablöst. Bereits im Sommer hatte Cindric bei 'dailysportscar.com' verkündet: "Ich mag es, was in der IMSA derzeit vonstattengeht." Wenn ein Einstieg erfolgt, dann aber erst 2018, in Kooperation mit einem Hersteller. Gerüchte sprechen von Honda, was dann auch Folgen für das IndyCar-Programm haben dürfte. Doch weitere Hersteller sind im Gespräch. Wie auch immer, Montoya zu halten, macht vor diesem Hintergrund Sinn, immerhin kann er auf drei Siege bei den 24 Stunden von Daytona verweisen.

Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass Montoya sich mit der Rolle eines Testpiloten zufriedengeben wird - und sei es nur für ein Jahr. Er hatte bereits beim Saisonfinale in Sonoma deutlich gemacht, dass er 2017 Vollzeit IndyCar fahren will. Deshalb hat er sich schon während der Saison mit Ed Carpenter zusammengesetzt, doch dingfest ist bislang noch nichts. Im Zuge der jetzigen Fahrersituation wäre auch eine Rückkehr zu seinem alten Arbeitgeber Ganassi eine attraktive Option. Dort steht Tony Kanaan so gut wie vor der Tür und Ganassi könnte einen zweiten siegfähigen Fahrer neben Scott Dixon gut gebrauchen.

Eine solche Rückkehr könnte dem 41-Jährigen auch die Tür nach Le Mans öffnen, ein Lebenstraum Montoyas. Im Ford-Werksteam, das ebenfalls von Ganassi betreut wird, ist derzeit ein Platz frei, seit sich das Team entschlossen hat, Marino Franchitti vor die Tür zu setzen. Im Winter 2015 hatte Montoya einen Porsche 919 Hybrid getestet, bei Ford müsste er sich jedoch mit einem GT-Einsatz zufriedengeben. Andererseits: Wenn Le Mans ruft...


Fotostrecke: IndyCar: Fahrer & Teams 2017

Er selbst möchte sich jedenfalls Zeit lassen mit seiner Entscheidung für die weitere Karriere. Cindric kann den Schmerz nachvollziehen: "Es war eine harte Entscheidung für uns, weil Juan eine große Rolle bei unserem Erfolg gespielt hat. Trotz seiner Resultate in dieser Saison hat er die Jungs nach vorne getrieben und es war großartig, mit ihm zusammenzuarbeiten, was wir auch in der Zukunft gerne machen würden." Die Entscheidung habe man treffen müssen, da sonst die Möglichkeit, Josef Newgarden zu angeln, vom Tisch gewesen wäre, fügt Cindric hinzu. "Der Ball ist jetzt bei ihm. Wir würden gerne eine Verbindung halten, wenn es für ihn Sinn macht."