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Mid-Ohio: Dixon auf Pole, Wilson im Krankenhaus

Ganassi-Pilot Scott Dixon holt sich seine erste Pole-Position seit knapp zwei Jahren - Ryan Briscoe Zweiter - Justin Wilson im Krankenhaus

(Motorsport-Total.com) - Scott Dixon geht beim Honda Indy 200 in Mid-Ohio am Sonntag von der Pole-Position ins Rennen. Der Ganassi-Pilot setzte sich in den "Firestone Fast Six" des Qualifyings mit einer Zeit von 1.08,078 Minuten gegen die versammelte IndyCar-Konkurrenz durch.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Scott Dixon schaffte seine erste Pole-Position seit Motegi 2009

"Ich bin zufrieden. Die Punkte werden jedoch erst im Rennen vergeben", sagte der Neuseeländer nach seiner ersten Pole-Position seit dem Motegi-Wochenende im September 2009. Seine bis dato letzte Pole auf einem Straßenkurs datiert sogar bis in den August 2008 zurück. Damals ging der Neuseeländer in Detroit vom besten Startplatz ins Rennen.

Penske-Pilot Ryan Briscoe kam Dixon in der entscheidenden Phase des Qualifyings mit einer Zeit von 1.08,336 Minuten am nächsten und startet am Sonntag ebenfalls aus der ersten Startreihe in das 85-Runden-Rennen auf der Berg- und Talbahn in Lexington.

Im Gegensatz zu Dixon fuhr Briscoe seine Zeit bereits in den ersten Minuten der "Firestone Fast Six", da während der gesamten Session die ständige Gefahr von Regenschauern drohte. Letztlich blieb es aber doch trocken und Dixon konnte sich in den Schlussminuten noch an Briscoe vorbei auf Platz eins schieben.

Power und Franchitti in Reihe zwei

Die beiden großen Konkurrenten im Kampf um den IndyCar-Titel gehen am Sonntag aus der zweiten Startreihe ins Rennen. Penske-Pilot Will Power startet als Drittschnellster des Qualifyings eine Position vor Tabellenführer und Titelverteidiger Dario Franchitti.

Andretti-Pilot Ryan Hunter-Reay (5.) und Graham Rahal aus dem Ganassi-Farmteam (6.) fuhren sich in der zweiten Qualifying-Runde ebenfalls in die "Firestone Fast Six" und starten aus Reihe drei. Die beiden US-Amerikaner hatten die vorangegangenen Freien Trainings für sich entschieden.

Newman/Haas-Rookie James Hinchcliffe verpasste als Siebter den Sprung unter die besten Sechs einmal mehr denkbar knapp. Dennoch zeigte sich der Kanadier mit seiner Leistung zufrieden: "Platz sieben ist keine schlechte Position für einen Rookie, zumal wir an den Testfahrten in der vergangenen Wochen nicht teilgenommen haben."

Sam-Schmidt-Pilot Alex Tagliani startet als Achter direkt neben Landsmann Hinchcliffe. Takuma Sato war als Neunter einmal mehr schnellster Vertreter des KV/Lotus-Teams auf einem Straßenkurs. Charlie Kimball (10.) fuhr den vierten Ganassi-Boliden ebenfalls in die Top 10.

Simona de Silvestro hadert mit den Reds

Satos Teamkollege Ernesto Viso war hinter Dale-Coyne-Pilot Sebastien Bourdais (11.) der langsamste der zwölf Piloten in der zweiten Runde des Qualifyings. Der Venezolaner startet neben dem Franzosen aus der sechsten Reihe ins Honda Indy 200.

Simona de Silvestro (14.) nimmt unmittelbar dahinter in Reihe sieben Aufstellung. Die HVM-Pilotin klagte nicht zum ersten Mal in dieser Saison über mangelnden Grip mit den weichen Reifen. "Auf den Reds hatten wir einfach keine vernünftige Balance", so die Eidgenossin. "Auf den Blacks liegt das Auto deutlich besser. Hoffentlich gelingt es mir morgen, am Start und bei den Restarts ein paar Positionen gut zu machen und ein konstantes Rennen hinzulegen."

Für das Andretti-Team gestaltete sich die Qualifikation zu einem mittleren Desaster. Alle vier von Teamchef Michael Andretti eingesetzten Fahrzeuge mussten in Gruppe eins der ersten Qualifying-Runde auf die Strecke. Ryan Hunter-Reay war jedoch der einzige, der den Einzug in die nächste Runde schaffte.

Dreimal Andretti und einmal Penske im Hinterfeld

Für Mike Conway (17.), Marco Andretti (19.) und Danica Patrick (23.) blieben folgerichtig nur Startpositionen im hinteren Teil des Feldes. Unterdessen fuhr Hunter-Reay die absolute Bestzeit aller 13 Piloten in Gruppe eins und zog locker eine Runde weiter. Nachdem er sich in der zweiten Runde als Dritter hinter dem Ganassi-Duo Dixon und Franchitti ebenfalls schadlos halten konnte, war er mit Startplatz fünf unter dem Strich nicht zufrieden. "Ich habe das Auto mehrmals um ein Haar verloren", klagte der US-Amerikaner über mangelnden Grip an der Hinterachse.

Für Penske-Pilot Helio Castroneves war ebenso frühzeitig Feierabend wie für seinen Landsmann und Kumpel Tony Kanaan (KV/Lotus). Castroneves wird das 199. Rennen seiner Karriere in Diensten von Roger Penske vom 15. Startplatz in Angriff nehmen. Kanaan startet als 16. neben ihm aus Reihe acht und ließ seinem Frust im Anschluss an die enttäuschend verlaufende Zeitenjagd freien Lauf: "Wir waren heute richtig, richtig schlecht. Jede Möglichkeit, die wir hatten, das Handling des Autos zu verschlechtern, haben wir genutzt."

Justin Wilson im Krankenhaus

Unterdessen musste Justin Wilson nach seinem Ausrutscher im zweiten Freien Training auf das Qualifying verzichten. Der Brite hatte nach seinem vormittäglichen Abflug in Turn 1 über Rückenschmerzen geklagt und sich nicht selbstständig aus dem Fahrzeug befreien können. Im Anschluss wurde Wilson zur Untersuchung ins nahegelegene MedCentral-Krankenhaus von Mansfield gebracht. Eine abschließende Diagnose stand zum Zeitpunkt des Qualifyings nach wie vor aus. Ob Wilson das Rennen am Sonntag wird bestreiten können, ist somit noch unklar.

Im Team von Dreyer & Reinbold wurde Wilson kurzfristig durch Simon Pagenaud ersetzt, der bereits im April als Ersatzpilot für das Team fungierte. Beim zweiten Saisonlauf im Barber Motorsports Park ersetzte der Franzose Wilsons Teamkollegin Ana Beatriz, nachdem diese sich beim Saisonauftakt in St. Petersburg Verletzungen an den Händen zugezogen hatte.

Im Rahmen der Mid-Ohio-Tests in der vergangenen Woche saß Pagenaud am Steuer eines Sam-Schmidt-Boliden. Diese Erfahrung kam ihm im Qualifying offenbar zu Gute. Pagenaud stellte den Wilson-Dallara mit der Startnummer 22 auf Startplatz 18 im 27-Wagen-Feld. IndyCar-Debütant Martin Plowman (AFS/Schmidt) startet von Position 26. Die Grüne Flagge zum Honda Indy 200 fällt am Sonntag um 20:50 Uhr MESZ.