• 19.04.2009 01:24

  • von Pete Fink

Long Beach: Der "falsche" Penske holt die Pole

Will Power schnappte sich die Pole Position von Long Beach vor Dario Franchitti, Raphael Matos und E.J. Viso sensationell, Debakel bei AGR

(Motorsport-Total.com) - Was für ein IndyCar-Qualifying! Neu-Ersatzmann Will Power holte sich in Long Beach eine Pole Position für Team Penske, während die Stammpiloten Ryan Briscoe und Helio Castroneves früh scheiterten. Andretti/Green-Racing erlebte ein komplettes Debakel, und auch das favorisierte Ganassi-Team kam mit Dario Franchitti (2.) und Scott Dixon (6.) nicht auf die erwarteten Positionen ganz vorne.

Titel-Bild zur News: Will Power Penske

Will Power stellte den schwarzen Penske auf die Pole Position von Long Beach

Dafür holten sich Außenseiter die vebleibenden Spitzenplätze: Raphael Matos fuhr seinen Dallara-Honda für Luzco Dragon Racing sensationell auf Rang drei. Mitbesitzer dieses Teams ist Jay Penske, der jüngste Sohn von US-Tycoon Roger Penske, weshalb böse Zungen behaupten könnten, dass in der Familie Penske in Long Beach die beiden falschen Autos ganz vorne stehen.#w1#


Fotos: IndyCars in Long Beach


Ebenso überraschend war die Vorstellung von Ernesto Viso, den die Amerikaner nur "E.J." nennen. Der HVM-Pilot, der in Europa durch seinen Horrorcrash von Magny-Cours in der GP2-Serie 2007 bekannt wurde, holte sich mit seinem vierten Platz das bislang beste Resultat für die ehemalige Minardi-Mannschaft um Keith Wiggins.

Justin Wilson (5.) sah in Q2 noch wie ein heißer Anwärter auf die Long-Beach-Pole aus, als er hinter Franchitti in 1:09,643 Minuten die absolut gesehen zweitschnellste Zeit fuhr. Doch im alles entscheidenden Q3 konnte sein Dale-Coyne-Team nicht mehr auf die weicheren Firestone-Reds setzen, und Wilsons Dallara büsste in 1:10,268 Minuten zuviel Boden ein.

Debakel für Andretti/Green

Tony Kanaan

Tony Kanaan: Der beste Andretti/Green-Dallara landete nur auf Platz elf Zoom

Überhaupt war auf dem Straßenkurs von Long Beach die Reifenstrategie von extremer Bedeutung. Bereits in Q1 riskierte es keiner der 23 IndyCar-Piloten, ohne die Nutzung der Reds frühzeitig hängen zu bleiben. Als es in Q2 dann darum ging, in die Top 6 vorzustoßen, musste durch die Bank der zweite zur Verfügung stehende weichere Satz gezückt werden, weshalb in Q3 keine neuen Reds mehr vorhanden waren. Daher waren die Zeiten in Q2 auch die absolut schnellsten des Tages.

Das wiederum bedeutete Pech für die beiden rot-weißen Penske, für die in Q2 Endstation war. Denn als die Zeiten plötzlich deutlich unter die 1:10-Minutenmarke purzelten, gerieten Ryan Briscoe und Helio Castroneves massiv unter Druck. Beiden Stammpiloten fehlten zwei Zehntelsekunden, und das Duo versuchte es im letzten Anlauf mit zuviel Gewalt. Briscoe (10.) musste den Notausgang in Turn 9 nehmen und nur Sekunden später verlor Castroneves (8.) verlor sein Heck bei Anbremsen in Turn 1.

Außerdem blieben Graham Rahal (7.; Newman/Haas), Alex Tagliani (9.; Conquest), ein farbloser und völlig frustrierter Tony Kanaan (11.; Andretti-Green), sowie Ryan Hunter-Reay (12.; Vision) im zweiten Teil der Long-Beach-Qualifikation hängen.

Überhaupt erlebte Andretti-Green ein wahres Desaster: Hideki Mutoh (17.) und Marco Andretti (19.) gingen sang- und klanglos bereits in Q1 unter. Noch schlimmer: Sie hatten nie auch nur den Hauch einer Chance, wenigstens die erste Hürde zu nehmen. Für Danica Patrick (22.) kam es noch übler. Sie drehte sich in ihrer zweiten schnellen Runde beim Anbremsen auf die enge Haarnadelkurve elf und zerschlug sich dabei ihren Frontflügel.

Power am Ende unbezwingbar

Polesetter Will Power empfahl sich bei Roger Penske für weitere Aufgaben Zoom

Polesetter Will Power konnte dies herzlich egal sein. Der schwarze Penske-Dallara mit der Startnummer zwölf quetschte in Q3 auf gebrauchten Reds eine Zeit von 1:09,711 Minuten heraus, die Dario Franchitti (1:09,868) auch in seinem letzten Anlauf nicht mehr kontern konnte.

Damit holte sich der Vorjahressieger von Long Beach nach Surfers Paradise die zweite IndyCar-Pole seiner Karriere und gab Roger Penske ein kräftiges Empfehlungsschreiben mit auf den Weg. Power muss bereits am kommenden Wochenende in Kansas zuschauen, weil Rückkehrer Helio Castroneves dann neben Ryan Briscoe fahren wird.

Für Power ist erst beim Indy 500 wieder Platz. Seit Indianapolis 1994 setzt das Penske-Team in Long Beach erstmals wieder drei Autos ein. Damals fuhren Emerson Fittipaldi, Al Unser Jr. und Paul Tracy, wobei Unser Jr. sein zweites Indy 500 gewann. Für Polesetter Power wäre es am morgigen Sonntag dessen zweiter Long-Beach-Erfolg.

Der 35. Toyota Grand Prix von Long Beach, so der offizielle Titel, führt am Sonntagabend über eine Renndistanz von 85 Runden. Die Startflagge fällt um 22:15 Uhr MESZ. 'Premiere' überträgt das zweite Saisonrennen der IndyCar-Serie live.

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