• 18.04.2009 20:43

  • von Pete Fink

Long Beach: Franchitti schnell - Castroneves Siebter

Dario Franchitti fuhr in Long Beach erst eine Trainingsbestzeit, dann in die Reifenstapel - Helio Castroneves beim Comeback souveräner Siebter

(Motorsport-Total.com) - Der Samstagmorgen brachte in Long Beach eine turbulente Trainingssitzung, und verspricht für den Abend ein spannendes IndyCar-Qualifying. Wie bereits zum Saisonauftakt in St. Petersburg konnten sich einige Außenseiter weit vorne im Feld klassieren, aber der Spitzenreiter stammte aus dem favorisierten Ganassi-Team.

Titel-Bild zur News:

Dario Franchitti holte sich in Long Beach wieder eine Trainingsbestzeit

IndyCar-Rückkehrer Dario Franchitti fuhr bereits in seiner vierten gezeiteten Runde eine Zeit von 1:10,279 Sekunden, und konnte im Anschluss von keinem seiner 22 Konkurrenten mehr bezwungen werden. Dann folgte eine Schrecksekunde: Zehn Minuten vor dem Trainingsende rutschte der Schotte in Turn 6 mit untersteuerndem Ganassi-Dallara geradeaus in die Reifenstapel. Bis auf den Frontflügel dürfte sein Fahrzeug jedoch keine gravierenden Schäden erlitten haben.#w1#

Platz zwei ging völlig überraschend an Ernesto Viso (HVM), der am Freitag noch keine Rolle spielte. Der Venezolaner machte mit einer Runde von 1:10,316 Minuten seine Ansprüche auf die prestigeträchtige Long-Beach-Pole geltend. Rang drei ging an Will Power, der am Samstag nicht mehr im Penske-Dallara mit der Startnummer drei saß, was den Vorjahressieger aber nicht sehr zu stören schien.

Alle Augen auf Castroneves

Helio Castroneves gab am Samstag in Long Beach sein IndyCar-Comeback Zoom

Power (1:10,367) fuhr zum ersten Mal in einem in schwarz gehaltenen Penske-Dallara mit der Startnummer zwölf. Ein vermutlich großer Nachteil des schnellen Australiers für den Rennsonntag ist seine bei den IndyCars unerfahrene Boxencrew, die in der Saison 2008 zuletzt in der American-Le-Mans-Series antrat.

Der zweite Ganassi-Dallara von IndyCar-Champion Scott Dixon folgte auf Platz vier. Fünfter wurde St.Petersburg-Sensationsmann Justin Wilson (Dale Coyne), der jedoch gleich zweimal in den Notausgang musste. Der lange Brite trat ansonsten erneut bärenstark auf, denn seine Zeit von 1:10,590 Sekunden lag nur um eine Tausendstel hinter der Dixon-Zeit, aber noch vor klar dem besten Newman/Haas-Dallara von Graham Rahal.

Natürlich waren alle Augen in Long Beach auf das Comeback von Helio Castroneves gerichtet. Der erste Stint des Brasilianers dauerte gerade einmal sechs gezeitete Runden, und der 33-Jährige IndyCar-Routinier zeigte auf Anhieb, dass er während seiner steuerlich bedingten Abwesenheit nichts verlernt hat: 1:11,087 Minuten bedeuteten zwischenzeitlich sogar Platz zwei!

Andretti-Green mit Problemen

Neue Farben: Will Power tritt bei Penske ab sofort ganz in Schwarz auf Zoom

Dies ist umso erstaunlicher, weil Castroneves zum letzten Mal im Oktober 2008 in seinem Penske-Dallara saß, als das IndyCar-Rennen im australischen Surfers Paradise stattfand. Weder bei den Wintertests, noch beim Saisonstart in St. Petersburg konnte der "Spiderman" teilnehmen. An einem, passend zum Castroneves-Gemütszustand, sonnigen Samstag durfte er in beiden 30 Minuten-Sessions fahren, und landete am Ende in 1:10,676 Minuten auf Position sieben.

Erneut durchwachsen zeigte sich das AGR-Team. Tony Kanaan (9.) und Danica Patrick (10.) kamen gerade noch in die Top 10, während Marco Andretti als 20. wieder weit hinten im Feld landete. Patrick und Andretti ließen ihre Autos über Nacht umbauen, was zumindest im Fall Andretti keine Früchte brachte.

Der negative Höhepunkt eines bislang äußerst durchwachsenen AGR-Saisonauftaktes war ein harter Einschlag von Hideki Mutoh, der ausgangs Turn 9 das Heck seines Dallaras verlor und geradewegs in die Mauer fuhr. Den AGR-Mechanikern verbleiben knapp drei Stunden, um das schwer beschädigte Einsatz-Chassis des Japaners zur Qualifkation zu reparieren.


Fotos: IndyCars in Long Beach