Long Beach: Briscoe Schnellster - Franchitti auf Pole
Ryan Briscoe drehte in Long Beach die schnellste Runde, doch aufgrund der Strafen für die Chevrolet-Piloten geht die Pole-Position an Dario Franchitti
(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Dauerchampion Dario Franchitti ist der Polesitter von Long Beach. Als einziger Honda-Pilot schaffte der Ganassi-Routinier den Sprung in Q3 und wusste damit vorzeitig, dass er die so prestigeträchtige IndyCar-Pole im Schatten der Queen Mary erobert hatte. Schnellster auf der Strecke war jedoch Ryan Briscoe, der seinen Penske-Teamkollegen Will Power in 1:08.609 Minuten um 0,098 Sekunden niederhielt.

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Dario Franchitti: Nur Platz vier, aber trotzdem die Long-Beach-Pole
Alle elf Chevy-Teams - sowie drei der fünf Lotus-Mannschaften - mussten vor dem Long-Beach-Wochenende ihre Motoren wechseln, was in einer Rückversetzung von jeweils zehn Startpositionen endete. Briscoe und Power kommen im dritten Saisonrennen am Sonntagabend (ab 21:30 Uhr MESZ) also lediglich von den Positionen elf und zwölf.
"Das ist trotzdem eine Genugtuung", atmete Briscoe auf, der zum ersten Mal seit Chicagoland 2010 wieder einmal der beste IndyCar-Pilot einer Qualifikation war. In der Statistik bleibt der Australier auch der Polesitter und behält den Meisterschaftspunkt. Power gab sich ebenfalls zufrieden: "Du willst hier nicht von Platz 15 oder 16 aus ins Rennen gehen, insofern ist das schon wichtig."
Auch Franchitti konnte durchatmen, schließlich lief seine IndyCar-Saison bislang alles andere als erwünscht. "Aber schon im Barber-Rennen war das Auto gut, nur starteten wir dort von Platz 18. Die Sonoma-Tests liefen auch gut und daher bin ich jetzt sehr zufrieden." Obwohl er als Viertschnellster die Long-Beach-Pole letztlich auf dem Silbertablett präsentiert bekam, "freue ich mich sehr, dass wir die Top 6 erreicht haben."
Newgarden macht auf sich aufmerksam

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Ryan Briscoes Bestzeit bringt ihm lediglich Startplatz elf Zoom
Einer, der dies in letzter Sekunde nicht schaffte, weil ihn James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet; 6. in Q3 und damit Startplatz 16) noch verdrängte, war Josef Newgarden. Der 21-jährige Youngster in Diensten von Sarah Fishers Team überraschte in Q1, als er in seiner Gruppe sogar schneller als Will Power war. Am Ende wurde er als Siebter zweitbester Honda-Pilot und startet damit am Sonntag in Reihe eins.
"Ich war schon sehr überrascht, dass ich nicht in die Top 6 kam", sagte Newgarden. "Aber das Auto ist superstark und das Wichtigste ist, dass es bei uns an jedem Wochenende bergauf geht." In der Tat, denn das kleine Fisher-Team benötigt dringend Sponsoren und IndyLights-Champion Newgarden befindet sich auf dem besten Weg, seinen prominenten US-amerikanischen Landleuten Graham Rahal (Ganassi-Honda; 8.) und Marco Andretti (Andretti-Chevrolet; 22.) den Rang abzulaufen.
Die Firestone Fast 6 von Long Beach
Rahal und Andretti blieben beide sang- und klanglos in Q1 hängen, was auch Takuma Sato im Rahal-Honda passierte. Der Japaner war jedoch einer der großen Profiteure der Chevy-Probleme und startet am Sonntag als Sechster. Eigentlich hätte Sato das 38. Long-Beach-Rennen von Platz 13 aus begonnen. Auch Vorjahressieger Mike Conway (Foyt-Honda; 7.) machte aus diesem Grund einen großen Sprung nach vorne.
Aufgrund der ganzen Strafen steht am Sonntagabend also ein hochinteressantes IndyCar-Rennen an. Vor zwei Wochen im Barber Motorsports Park gewann Power von Startplatz neun, dieses Mal steht er noch drei Plätze weiter hinten. Helio Castroneves (Penske-Chevrolet) startet als 18., das KV-Duo Tony Kanaan und Rubens Barrichello kommt von den Plätzen 19 und 21.

