"Kein DRS-Mist": Darum steht Graham Rahal zu Push-to-Pass

DRS oder Push-to-pass? Graham Rahal hält nichts von der Formel-1-Lösung und will deshalb auch keine Änderungen in der IndyCar-Serie

(Motorsport-Total.com) - "Totaler Mist", nennt IndyCar-Pilot Graham Rahal das DRS-System, das in der Formel 1 und anderen Formelserien zum Einsatz kommt. Der RLL-Pilot bevorzugt das Push-to-pass-System, das in der IndyCar-Serie seit Jahren verwendet wird und für strategische Finessen in den Rennen sorgt. Doch warum ist DRS bei den US-Fahrern so unbeliebt?

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Graham Rahal bevorzugt Push-to-Pass über DRS Zoom

Über System selbst: In der IndyCar-Serie gab es exemplarisch am Rundkurs-Rennen von Indianapolis 200 Sekunden Push-to-pass, die die Fahrer im Rennen frei nutzen konnten, allerdings war der Boost auf maximal 20 Sekunden pro Aktivierung begrenzt. Das bedeutet: Ein Fahrer kann dieses technische Hilfsmittel sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung einsetzen und überall auf der Strecke aktivieren.

Anders als in der Formel 1, wo ein Hintermann das System in jeder DRS-Zone aktivieren darf, wenn er in der Messzone weniger als eine Sekunde hinter dem Vordermann liegt, nutzt IndyCar das Hilfsmittel als taktisches Element, sodass die Fahrer die Qual der Wahl haben, wie sie die zugewiesene Push-to-Pass-Zeit nutzen wollen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Lösungen.

"Scott Dixon nutzte [das System], um vor mir zu bleiben", sagt Rahal über die Rolle von Push-to-Pass in Indianapolis. "Aber das gefällt mir an unserer Lösung. Es ist immer noch ein Kampf, Mann gegen Mann. Man kann es offensiv und defensiv einsetzen. Es ist kein DRS-Mist, der es einem leichter macht. Ich denke, Dixon hat es heute richtig eingesetzt", stellt der 34-Jährige klar, der in 16 Jahren bisher 258 IndyCar-Rennen bestritten hat.

Kritik äußerte Rahal hingegen an der frühen Gelbphase, die in Runde acht zum Re-start führte: "Ich habe gefragt und die Antwort war: 'Ich weiß nicht, warum wir nicht wieder Grün bekommen. Das ergibt keinen Sinn.' Als Dixon an die Box kam, dachte ich: 'Verdammt! Du gibst einen Zentimeter Platz und er nutzt das eiskalt aus.'"

Dixon gewann das Rennen in Indianapolis und bekam Lob für seine Strategie von Rahal, der den Sieg knapp verpasste und sich mit Platz zwei begnügen musste. "Er war der Beste beim Spritsparen, war schnell und hat das gemacht, was er immer macht. Ich bin vor zwei Jahren mit der gleichen Strategie gefahren und wusste daher, dass es funktionieren würde", so Rahal über Dixons Geniestreich auf dem Indianapolis Motor Speedway.


IndyCar 2023: Indianapolis-GP II

Die Highlights von Rennen 14 von 17 der IndyCar-Serie 2023, dem Gallagher Grand Prix auf dem Indianapolis-Rundkurs! Weitere Formelsport-Videos

Neueste Kommentare