IRL-Chef bestätigt Gespräche - Kalkhoven dementiert
Tony George hat nun bestätigt, dass es in der Winterpause zu Verhandlungen mit der ChampCar-Serie kam, was Kevin Kalkhoven prompt dementierte
(Motorsport-Total.com) - In der zuletzt wieder angefachten Diskussion zum Thema Wiedervereinigung der beiden großen US-amerikanischen Formelserien hat sich nun IRL-Chef Tony George zum ersten Mal persönlich zu Wort gemeldet. Gegenüber dem 'Indianapolis Star' bestätigte George, dass es in der Off-Season zu Verhandlungen mit mehreren ChampCar-Mannschaften und den Serienbesitzern selbst kam.

© xpb.cc
Tony George will mit Kevin Kalkhoven verhandelt haben
Vergangene Woche wurde bekannt, dass der IRL-Chef für wechselwillige ChampCar-Teams freie Motoren und freie Chassis in Aussicht gestellt hatte und George bestätigte dieses indirekt. Er habe gegenüber den ChampCar-Besitzern in mehreren Meetings tatsächlich angeboten, für die Autos der Teams zu bezahlen, unter der Vorraussetzung, dass sie 2008 und 2009 mindestens zwei Jahre lang in der IRL fahren. 2010 plant die IRL dann die Einführung neuer Chassis.#w1#
Doch die Resonanz der Teams war mäßig und kam spät: "Die Teams kamen im Dezember und Januar zu mir, doch zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr viel tun. Ich hätte das eher wissen müssen, denn dann hätten wir die Autos noch bestellen können." Sein eigenes Angebot jedenfalls sei seiner Meinung nach rechtzeitig gekommen.
Während George also behauptete mehrere Einzelgespräche mit Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe, den beiden Chefs der ChampCar-Serie, geführt zu haben, bestritt Kalkhoven jeglichen Kontakt. Er habe in den vergangenen neun Monaten nicht mit George gesprochen und habe auch zu keinem Zeitpunkt ein konkretes, schriftliches Angebot auf den Tisch bekommen.
Und wieder einmal die Macht...

© ChampCar
Kevin Kalkhoven will nicht mit Tony George verhandelt haben Zoom
Und danach kam dann doch noch der Grund, warum es seit 13 Jahren nicht gemeinsam funktioniert - Macht. Denn George wollte logischerweise die Indy Racing League als übergeordnete Behörde beibehalten, ließ den ChampCar-Chefs jedoch ein kleines Hintertürchen offen.
"Ich habe versucht, die Leute davon zu überzeugen, dass sie in der Serie keine Besitzer sein müssen. Anstelle dessen könnten sie ihre Geschäfte rund um eine wiedervereinte Serie profitabel machen", erklärte George. "Lasst uns die Serie gemeinsam besitzen und leiten."
Mit anderen Worten: Die ChampCars werden von der IRL übernommen und die Serienchefs mit einer kleinen Beteiligung entschädigt. Das war jedoch bereits der eigentliche Trennungsgrund denn anno 1991, im Rahmen eines Treffens der damaligen CART-Teambesitzer, machte der Jungspund George den unerhörten Vorschlag, die CART-Serie umzubenennen.
Als damaliger Streckenchef von Indianapolis lautete seine Namensgebung natürlich "IndyCar-Serie", was von den alten CART-Haudegen rüde verworfen wurde. Schwer beleidigt beschloss George - so die Legende - auf dem Heimflug in einen sinnlosen Krieg zu ziehen, der bis heute andauert.

