IndyCar steigert TV-Quoten erneut: Stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr!

Die IndyCar-Quoten steigen 2023 leicht an, womit der Wachstumskurs fortgesetzt wird - Der Blick wandert nun langsam wieder ins Ausland

(Motorsport-Total.com) - Der behutsame Expansionskurs der IndyCar-Serie wurde auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Mit immer mehr starken Fahrern und einem riesigen Starterfeld von 27 Vollzeitstartern konnten IndyCar und TV-Partner ESPN die Einschaltquoten im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent steigern.

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IndyCar geht es gut wie lange nicht, doch wie lässt sich darauf aufbauen? Zoom

Mit durchschnittlich 1,32 Millionen Zuschauern pro Rennen wurde das Vorjahresergebnis (1,30 Millionen) nochmals übertroffen. Damit war die Saison die zuschauerstärkste seit 2011, dem letzten Jahr von Danica Patrick in der Serie. Damals schalteten 1,39 Millionen Zuschauer ein.

Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Indianapolis 500 damals einen deutlich höheren Anteil an den Reichweiten hatte als heute. Die Sehbeteiligung des Indy 500 ist seit Jahren rückläufig. Das Rennen kann sich dem Trend nicht entziehen, dass Spitzensportereignisse nicht mehr so anziehend sind wie früher.

Mit einem Marktanteil von 2,65 Prozent und 4,71 Millionen Zuschauern übertraf das "500" beim Marktanteil nur die in den August verschobene Corona-Ausgabe im Jahr 2020. Immerhin konnten die absoluten Zuschauerzahlen von 4,62 Millionen aus dem Vorjahr leicht gesteigert werden. 2011 lag der Marktanteil mit 6,71 Millionen Zuschauern bei vier Prozent. (Entwicklung der Indy-500-Quoten seit 2003)

Der Rest der Saison läuft dagegen deutlich besser. Noch 2016 sahen im Schnitt weniger als eine halbe Million Zuschauer die regulären IndyCar-Rennen. 2023 knackten acht Rennen die Millionenmarke. Das war zuletzt 2008 der Fall - dem Jahr der Fusion von IRL und ChampCar.

Das liegt vor allem daran, dass IndyCar ebenfalls 2008 zum letzten Mal alle Rennen im in den USA weiter verbreiteten terrestrischen Fernsehen übertragen hat. Zwischen 2009 und 2018 wurden viele Rennen ins Kabelfernsehen verlegt, das in den weitläufigen USA nur in dichter besiedelten Gebieten verfügbar ist. Hinzu kommt seit einigen Jahren das Streaming-Angebot Peacock von ESPN.


Fotostrecke: Die Bestenliste der IndyCar-Rennsieger

Internationale Rennen: Schaulaufen oder vollwertiges Rennen?

Der schleichende Erfolg von IndyCar spiegelt sich auch in anderen Statistiken wider: Mit 27 Vollzeitanmeldungen gibt es so viele Stammfahrer wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Penske Corporation, der IndyCar ab 2020 gehört, will nun auf diesem Erfolg aufbauen.

So ist ein neuer Anlauf zur Internationalisierung geplant. Im Fokus stehen vor allem Südamerika und Australasien. Europa, durch die geistige Heimat der Formel 1 bereits mit Formelsport versorgt, spielt nur eine untergeordnete Rolle, obwohl gerade Deutschland von den Teamchefs immer wieder genannt wird.

IndyCar verfolgt derzeit dank des vielversprechenden Rookies Agustin Canapino eine mögliche Expansion nach Argentinien. Die Idee hat in jüngster Zeit Fahrt aufgenommen. Sie wurde durch Demonstrationsläufe von Juncos Hollinger Racing im vergangenen November im Autodromo Termas de Rio Hondo in Santiago del Estero und im Autodromo Oscar y Juan Galvez in Buenos Aires vorangetrieben. Es war das erste Mal seit 51 Jahren, dass ein IndyCar in Argentinien fuhr.

Fraglich ist noch, welchen Stellenwert die Auslandsauftritte bekommen sollen. Während ein nicht zur Meisterschaft zählendes Rennen in Palm Springs mit einem Preisgeld von einer Million US-Dollar als Vorbild dienen könnte, wollen die Teambesitzer das mögliche Gastspiel im Ausland als vollwertiges Rennen in den Kalender aufnehmen.

Der jüngste Auftritt der IndyCars in Südamerika ist mittlerweile über zehn Jahre her

Der jüngste Auftritt der IndyCars in Südamerika ist mittlerweile über zehn Jahre her Zoom

Graham Rahal, Indy-500-Sieger von 1986 und Miteigentümer von Rahal Letterman Lanigan Racing, betonte, dass sich eine Veranstaltung im Ausland für die Teams und die Serie finanziell lohnen müsse. Die Veranstaltungen in Australien (Surfers Paradise) und Japan (Motegi) seien sehr profitabel gewesen, da es sich um Punkterennen handelte.

Zuletzt war IndyCar 2013 in Sao Paulo auf dem südamerikanischen Kontinent vertreten. Der Versuch, ein Rennen in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia zu veranstalten, endete 2015 mit einer Absage nur einen Monat vor dem geplanten Rennen. Seither ist Toronto das einzige IndyCar-Rennen außerhalb der USA, keine 50 Kilometer von der Grenze entfernt.

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