• 13.04.2016 20:10

  • von Bruce Martin (Haymarket)

Hunter-Reay besorgt: Honda-Defizit frustrierend

Ryan Hunter-Reay fühlt sich wie ein Gladiator mit stumpfen Waffen - Ist eine Regeländerung Schuld an Hondas Problemen in der IndyCar Series?

(Motorsport-Total.com) - Ryan Hunter-Reay sagt, dass es derzeit ein wilder Ritt sei, mit dem Honda-Material mit den Chevrolet-Piloten mitzuhalten. Der Andretti-Pilot ist derzeit als Meisterschaftsvierter bestplatzierter Honda-Pilot und einziger Vertreter der Japaner in den Top 6. Nachdem er zwei der letzten vier Saisonrennen im Jahr 2015 gewinnen konnte, startete er die Saison 2016 eigentlich mit viel Motivation, weil Honda Fortschritte beim Aerokit erzielt hat, doch nun plagen ihn Zweifel.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay

Ryan Hunter-Reay fährt derzeit auf der Rasierklinge, um mit den Chevy mitzuhalten Zoom

"Das bereitet mir schon ein paar Sorgen", sagt der Meister von 2012 und Sieger des Indianapolis 500 von 2014 gegenüber 'Autosport'. "Man ist da draußen auf der Rasierklinge unterwegs, reißt sich den Allerwertesten auf und hält in jeder Kurve den Atem an, um alles gegen die Chevrolets herauszuholen. Und stets hat man im Hinterkopf, dass man einen kleinen Performance-Nachteil hat. Das ist ein bisschen frustrierend."

Hunter-Reay schaffte es trotzdem noch auf Rang drei beim Saisonauftakt in St. Petersburg Alle Ergebnisse der Saison 2016 und glaubt, dass Rang zwei in Phoenix möglich gewesen wäre, als er Zehnter wurde. Für das Rennen in Long Beach an diesem Wochenende ist er "optimistischer".

Sind die Titanplatten Schuld?

Die Honda-Teams haben eine Regeländerung kritisiert, nach der Titanplatten unter dem Fahrzeug angebracht werden. Das wurde eingeführt, um Unterluft zu verhindern, nachdem es im vergangenen Jahr mehrere solche Unfälle bei den Trainings zum Indianapolis 500 gegeben hatte. Hunter-Reay schließt sich den Bedenken an und ist insbesondere besorgt, dass die Maßnahmen die Qualität des Racings beim "500" verschlechtern könnte.

"Der Schlüssel ist, dass wann immer wir etwas für die Sicherheit tun, was zu Lasten der Performance geht, alles geben, um diese Performance wiederherzustellen", sagt er. "In diesem Fall geht es darum, dass wir an der Unterseite des Autos Abtrieb herausnehmen. Da müssen wir alles geben, um in demselben Bereich dies wieder zurückgewinnen. Der Unterboden ist der effizienteste Teil des Fahrzeugs, um Abtrieb zu generieren. Das erlaubt es uns, dicht im Verkehr aufeinander aufzufahren, was die großartigen Rennen, die wir in Indy hatten, erst möglich gemacht hat."


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"Ich denke, wir werden eine gute Show liefern, wenn wir jetzt die richtigen Entscheidungen treffen", so Hunter-Reay. "Ist der Zeitrahmen klein? Ja. Ist es eine ideale Situation? Nein." Er zollt aber auch den Regelmachern Respekt: "Ich respektiere IndyCar dafür, dass sie alles tun, um Sicherheit und Performance gegeneinander abzuwägen. Ich möchte nicht in ihrer Position sein. Denen reden so viele Leute mit so vielen unterschiedlichen Meinungen rein..."


Fotos: IndyCar in Phoenix


"Ich finde es gut, dass sie sich so viele Gedanken um die Sicherheit machen", so der 35-Jährige weiter. "Sie müssen sich um die Sicherheit kümmern, sicherstellen, dass noch immer ausreichend Performance da ist, und müssen dann auch noch das Abtriebspaket festlegen, sodass die Show nicht irgendwie beeinträchtigt wird. Das ist eine echt schwere Position."