• 17.07.2010 23:39

  • von Pete Fink

Historisch: Wilson schlägt Penske-Duo

Ein souveräner Justin Wilson ist der Polesetter von Toronto vor dem Penske-Duo Will Power und Helio Castroneves - Regenrennen am Sonntag?

(Motorsport-Total.com) - Lang, lang ist es her: In der Saison 2002 holte Sarah Fisher völlig überraschend die Pole-Position auf dem Kentucky Speedway. Acht ganze IndyCar-Jahre musste das Dreyer-and-Reinbold-Team auf den Startplatz an der Sonne warten, bis am Samstagabend in Toronto Justin Wilson zuschlug.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson holte sich eine komplett überzeugende Toronto-Pole

Es war eine Pole mit Ansage: Bereits im morgendlichen dritten Freien Training fuhr der lange Brite aus Sheffield eine Bestzeit. Im Qualifying ließ der 31-Jährige dann überhaupt nichts anbrennen. Ohne die weicheren Reds zu benutzen, fuhr er locker durch die beiden ersten Segmente. Am Ende stoppte die Uhr bei einer unbezwingbaren Marke von 1:00.271 Minuten.#w1#


Fotos: IndyCars in Toronto


Nun muss Polesitter Wilson also nur noch 85 Toronto-Runden lang an der Spitze bleiben, um seinem Team dessen zweiten IndyCar-Erfolg zu schenken. Der ist übrigens noch länger her als die Fisher-Pole, denn Mitbesitzer Robbie Buhl gewann zu Saisonbeginn 2000 ein IRL-Rennen auf dem Walt Disney World Speedway im US-Bundestaat Florida.

"Leichter gesagt als getan", unkte Wilson, der in Toronto 2005, also noch zu ChampCar-Zeiten, seinen ersten USA-Sieg einfuhr. Nichts anderes ist das Ziel für den Sonntag: "Wir werden Gas geben. Normalerweise könnten wir jetzt ein wenig durchschnaufen, aber das werden wir nicht tun. Ich will diesen zweiten Sieg für das Team. Das ist das große Ziel, obwohl dies hier natürlich ein toller Moment ist."

Penske nach langer Zeit nicht auf Pole

Will Power

Selbst Will Power hatte am Samstag keine Chance gegen Justin Wilson Zoom

Dass die Kombination Wilson und Dreyer and Reinbold dazu in der Lage ist, bewiesen sie in St. Petersburg und Long Beach, wo jedes Mal Platz zwei heraussprang. Und dass der Brite auch mit einem kleinen Team gewinnen kann, zeigte er im Vorjahr mit seinem Dale-Coyne-Erfolg in Watkins Glen. Doch die mächtige Konkurrenz lauert.

Achtmal in Folge kam der IndyCar-Polesitter zuletzt aus den Reihen von Team Penske. Alleine fünf Mal behielt Tabellenführer Will Power die Oberhand. In Toronto startet der Australier nach einer Runde von 1:00.456 Minuten zumindest aus Reihe eins. "Wir bekamen das Auto zwar immer besser in den Griff, aber Justin war heute kaum zu schlagen", gestand Power.

Und mit einem Blick auf die drohenden Regenwolken am Rennsonntag vermutete er: "Ich fühle mich gut für morgen. Wenn es regnen sollte, dann gerät sowieso alles durcheinander. Wir nehmen es, wie es kommt." Ähnliches berichtete sein Teamkollege Helio Castroneves (3.; 1:00.816): "Wir wussten nicht, ob das Wetter hält, also sind wir einfach gefahren. Wir haben ein sehr schnelles Auto und von Platz drei aus kann man durchaus gewinnen."

Rang vier ging an den Freitagsschnellsten Ryan Hunter-Reay, der das Andretti-Quartett einmal mehr anführte. Dieses zeigte sich übrigens durch die Bank gut aufgestellt, denn auch Tony Kanaan (8.), Marco Andretti (10.) und sogar Danica Patrick (12.) überstanden allesamt das erste Qualifikationssegment. Ein Novum in der Saison 2010.

Tracy wieder im Pech

Paul Tracy

Paul Tracy und sein unfahrbarer KV-Dallara landeten weit abgeschlagen Zoom

Wie so oft in diesem Jahr hatte das Ganassi-Duo keine echte Chance im Kampf um die Pole-Position. Trotzdem unterstrichen Dario Franchitti (1:00.948) und Scott Dixon (1:00.954) mit den Plätzen fünf und sechs ihre Ansprüche. Auch sie kamen in das Firestone-Fast-Six und liegen am Sonntagabend natürlich in Lauerstellung.

Ryan Briscoe, der dritte im Penske-Bunde, blieb ein weiteres Mal in Q2 hängen und wurde Siebter. Alex Tagliani stellte seinen knallbunten FAZZT-Dallara als Neunter in die Top 10. Damit hatten die Kanadier wenigstens einen Grund zur Freude, denn Local-Hero Paul Tracy erwischte erneut einen rabenschwarzen Tag und startet nur als 24.

"Ich habe keine Ahnung, was im Qualifying los war", berichtete ein zutiefst enttäuschter Tracy, der sich in Q1 einen Dreher leistete. "Mit der Balance des Autos war drastisch etwas nicht in Ordnung. Wir haben es in der Zwischenzeit entdeckt, aber das nutzt uns jetzt auch nichts mehr. Das Auto verhielt sich einfach nur komisch und nun müssen wir uns morgen durch das Feld kämpfen."

KV Racing erlebte überhaupt ein miserables Qualifying: Ernesto Viso war als 13. noch der Beste aus dem Quartett, Takuma Sato erlebte Getriebeprobleme und blieb als 18. in Q1 hängen, Mario Moraes wurde lediglich 20. Viso startet dabei neben Newman/Haas-Rückkehrer Graham Rahal (14.). Die Startflagge zum Honda Indy Toronto fällt am Sonntagabend gegen 19:30 Uhr MESZ.

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