• 27.04.2007 17:57

  • von Marco Helgert

Ein "zu großer Schritt" für Milka Duno?

Die Venezolanerin hat die Starterlaubnis in der Tasche, für ihren Ex-Grand-Am-Kollegen Patrick Carpentier jedoch viel zu früh

(Motorsport-Total.com) - Als Milka Duno, bisher hauptsächlich im Langstreckensport aktiv gewesen, zum Saisonauftakt der IndyCar-Series eine Pressekonferenz gab, um ihren Einstieg in die Serie offiziell bekannt zu geben, war die Aufregung fast größer als beim Rennen. Seit dem vergangenen Donnerstag hat die Venezolanerin nun auch den Rookie-Test in der Tasche, am Wochenende in Kansas dürfte sie starten.

Titel-Bild zur News: Milka Duno

Milka Duno lässt sich nicht davon abbringen, die Karriereleiter zu erklimmen

Doch die "Rennamazone" erhitzt die Gemüter und facht die Sicherheitsdiskussionen neu an. "Ich habe ihr gesagt, dass das ein richtig großer Schritt wird - vielleicht ein zu großer", so Patrick Carpentier. "Diese Autos sind richtig schnell. Das sind keine Spielzeuge mehr. Ein kleiner Fehler kann in einer großen Katastrophe enden."#w1#

So geschehen vor 15 Monaten, als Rookie Paul Dana in Warmup zum Rennen in Homestead tödlich verunglückte. Auch Dana war ein Neuling, der auf Umwegen und mit finanzieller Unterstützung in die IndyCar-Series kam. Viel zu viele Fahrer kämen dadurch in den Sport, die dort eigentlich nicht hingehörten, so der Kanadier weiter, der dies aber nicht direkt auf Duno bezog.

Das Fahren im Oval sei nicht das Schwierigste der Welt, auch wenn die Geschwindigkeiten hoch seien. "Als ich dorthin ging (in die IRL; Anm. d. Red.) sagten mir alle, dass es total einfach sei. Nur Vollgas. Wenn man alleine testet und immer mit Vollgas fährt, dann ist es auch sehr einfach. Das könnte sogar meine Großmutter."

"Schwierig wird es, wenn man im Pulk von 20 Autos fährt und man plötzlich nur noch die Hälfte des gewohnten Abtriebs hat", so Carpentier. "Man möchte ja dennoch Vollgas fahren, denn sonst verliert Plätze oder gar den Anschluss zum Pulk. An diesem Punkt wird es richtig schwierig."

Der Kanadier fuhr bereits mit Duno in der Grand-Am-Serie, er kennt sie gut und weiß, welch gute Rennfahrerin in ihr steckt. Man habe jedoch auch bei anderen Rookies zuvor bemerkt, dass das Verhalten auf der Strecke nicht zur Sicherheit der anderen beiträgt. "Als Danica Patrick kam, wollte in den ersten Rennen niemand neben hier fahren. Sie fuhr nach links, nach rechts - immer waren plötzliche Bewegungen dabei. Das war gefährlich."

Duno selbst wischte die Bedenken vom Tisch: "Jeder, der in dieser Serie fährt, hatte irgendwann einmal sein erstes Rennen", erklärte sie. "Das ist keine große Sache. Ich habe bei den Testfahrten bewiesen, dass ich es kann. Es ist ein Entwicklungsprozess und es ist nicht unmöglich, das zu lernen."