• 25.08.2008 16:22

  • von Pete Fink

Die Sonoma-Überraschung: Viso und HVM auf Platz sechs

Ernesto Viso und das HVM-Team waren als Sechste in Sonoma die Überraschung - große Pläne für 2009, ein zweiter HVM-Dallara soll finanziert werden

(Motorsport-Total.com) - Als die IndyCar-Spitze in Runde 28 zum Tanken fuhr, wollte man seinen Augen nicht so richtig trauen, denn plötzlich leuchtete ein Name als neuer Führender auf, mit dem keiner gerechnet hatte: Ernesto Viso und sein HVM-Team befanden sich unter den Frühstoppern, die anschießend freie Bahn hatten und konstant schnelle Rundenzeiten an den Tag legten.

Titel-Bild zur News: Ernesto Viso HVM

Ernesto Viso und HVM Racing fuhren in Sonoma auf einen starken sechsten Platz

Viso hatte bei seiner Aufholjagd dabei Unterstützung von Ganassi-Pilot Dan Wheldon, der dem Venezuelaner ordentlich Druck machte, da er sich auf der gleichen Strategie wie das kleine HVM-Team um Teamchef Keith Wiggins befand.#w1#

Am Ende musste Viso Wheldon doch noch ziehen lassen, aber Platz sechs bedeutete nach seinem vierten Rang von St. Petersburg nach langer Durststrecke - und einigen Rempeleien - wieder einmal ein Top-Resultat für das ehemalige Minardi-Team-USA von Paul Stoddart.

"Auto und Strategie waren heute so stark, dass wir sogar ganz vorne gefahren sind", freute sich Viso, der in Europa vor allem durch seinen GP2-Horrorcrash von Magny-Cours 2007 bekannt wurde, als er kopfüber auf der Betonmauer entlang schlitterte und nahezu unverletzt blieb.

In den letzten Runden musste sich Viso noch Dauerkonkurrent Vitor Meira (Panther) erwehren, verteidigte seinen sechsten Platz jedoch mit dem Messer zwischen den Zähnen. "Auch unsere schnellen Stopps haben uns heute geholfen", lobte der 23-Jährige.

"Natürlich haben wir noch Platz für Verbesserungen, damit wir dauerhaft gegen die großen Teams fahren können, aber heute haben wir bewiesen, dass wir ein Auto besitzen, mit dem wir gegen sie antreten können." Am liebsten wäre Viso in der kommenden Saison ein Teamkollege, denn als Ein-Wagen-Team wird auch die IndyCar-Luft zunehmend dünner.

Teamchef Wiggins deutete in Sonoma bereits an, dass man diesbezügliche Pläne für 2009 vorantreibe. Natürlich ist dieses Vorhaben vor allem eine Frage der Finanzen, aber "wir befinden uns in Gesprächen mit einigen Piloten, die bereits zuvor für uns gefahren sind", erklärte der HVM-Boss. Einer dieser Fahrer war 2007 Robert Doornbos.