• 28.03.2011 00:52

  • von Pete Fink

De Silvestro selbst vom Erfolg überrascht

Simona de Silvestro stahl der IndyCar-Elite in St. Petersburg die Show und fuhr von Startplatz 17 auf Rang vier nach vorne: "Ein toller Start ins neue Jahr."

(Motorsport-Total.com) - Im Sport gibt es eine alte Regel, die da lautet: Das zweite Jahr ist das Schwierigste. Angesichts des völlig überraschenden Abgangs von Chefingenieur Michael Cannon und der nicht gerade überzeugenden Vorstellung in den Trainings lag die Befürchtung nahe, dass diese Binsenweisheit auch auf Simona de Silvestro und ihr HVM-Team zutreffen würde. Aber nur bis zum Sonntagabend.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Platz vier und ein strahlendes Lächeln: Top-Auftakt für Simona de Silvestro

Dann stürmte die 22-jährige Schweizerin zum IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg von Startplatz 17 bis auf Position vier nach vorne. Eine sensationelle Vorstellung des Shooting-Stars der letzten Saison. Knallhart bei den zahlreichen Double-File-Restarts zu Rennbeginn und risikobewusst im finalen Zweikampf gegen Tony Kanaan (KV/Lotus), bei dem es immerhin um Rang drei und damit eine mögliche Podestplatzierung ging.


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


"Er ist ein Veteran", beurteilte de Silvestro die letzten Runden. "Es hat schon Spaß gemacht, gegen ihn um Platz drei zu kämpfen. Überholen war sehr schwierig, weil auf der Innenbahn soviel Staub lag. Zudem wollte ich unser gutes Resultat nicht mit einem waghalsigen Manöver aufs Spiel setzen." Ihr Fazit lautet logischerweise: "Das war ein toller Start in das neue Jahr."

Der bittere Cannon-Abgang ist also vergessen, der neue starke Mann am grün-weißen HVM-Dallara mit der Startnummer 78 hat sich schnell etabliert. "Ich bin sehr zufrieden mit Brent Harvey", lobt de Silvestro ihren neuen Chefingenieur, der früher bei Panther Racing arbeitete. "Er ist am Funk sehr ruhig und das mag ich gerne. Klar hatten wir zu Beginn des Wochenendes ein paar Probleme, aber im Rennen lief alles planmäßig."

Doch mit solch einer Vorstellung hatte selbst de Silvestro nicht gerechnet. "Ich hätte nie gedacht, dass wir von Startplatz 17 aus bis auf Rang vier nach vorne fahren können", gab sie offen zu. "Ich bin überglücklich." Natürlich bedeutet dieses Resultat auch das bisher beste IndyCar-Ergebnis der Eidgenossin. Bisher hatte sie Platz acht in Mid-Ohio 2010 in ihrer Statistik stehen.