• 18.05.2009 00:16

  • von Pete Fink

Bump-Day-Drama: Junqueira in - Tagliani out

Bump-Day-Krimi in Indianapolis: Für Alex Tagliani war seine Samstagszeit und ein vermeintlicher Startplatz 26 um Sekundenbruchteile nicht genug

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Drama zum Abschluss der Indy-Qualifikation! Am 5. Mai begann das Training zur 93. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis und zwei Wochen später steht die Startaufstellung der 33 Teilnehmer fest. Nach drei Qualifikationen ging am Sonntagabend der traditionelle Bump Day über die Bühne, der wie erwartet zu einem vierten Qualifying - und zu einem echten Thriller wurde.

Titel-Bild zur News: Alex Tagliani

Drama: Alex Tagliani musste tatenlos zusehen, wie sein Startplatz verschwand

Der Hauptgrund lag an den Bedingungen. Im Vergleich zum Samstag herrschten einen Tag später plötzlich wesentlich bessere Verhältnisse: Weniger Wind und kühle, aber sonnige 16 Grad ließen bereits am Vormittag erwarten, dass die Zeiten am Bump Day kräftig purzeln würden. So sollte es auch kommen.#w1#


Fotos: 93. Indianapolis 500, Bump Day


Ohne große Wartezeit nutzte Nelson Philippe (HVM) die Bedingungen gleich zu Beginn, und verbesserte seine Samstagszeit nach seinen vier Runden auf 2:43,078 Minuten und einen Schnitt von 220,754 Meilen. Damit war er den unangenehmen Startplatz 33 deutlich los geworden, und Milka Duno - am Samstag 32. - war "on the bubble".

Auch die Venezolanerin reagierte sofort: Eine fehlerfreie Fahrt und 2:42,818 Minuten oder 221,106 Meilen brachten Duno im Klassement sogar noch vor den Franzosen. Dann mischte sich wie erwartet Bruno Junqeira ein. Auch der Conquest-Neuzugang fackelte nicht lange, und erzielte mit nur 15 Runden Vorbereitung eine beeindruckende Zeit von 2:42,811 Minuten - sieben Tausendstel schneller als Duno.

Junqueira im Feld - wer bleibt auf der Strecke?

Bruno Junqueira

Bruno Junqueira zeigte am Bump Day eine Klassevorstellung Zoom

Spätestens damit war klar, dass Junqueira einen der am Samstag noch erfolgreichen Piloten aus dem Indy 500 gekegelt hatte. In diesem Fall traf es zunächst John Andretti (Petty), dessen 31. Startplatz vom Vortag (2:44,052/219,442) nun plötzlich nichts mehr wert war.

Die Situation für Andretti wurde von Mike Conway (Dreyer and Reinbold) und Ernesto Viso (HVM) noch verschlimmert: Beide verbesserten ihre Samstagszeiten auf 2:42,589 bzw. 2:42,775 Minuten. Auch Ryan Hunter-Reay (Vision) konnte nachlegen, kam jedoch nur auf 2:43,330 Minuten. Aber diese Zeit sollte im anstehenden Bump-Day-Drama nicht reichen.

Denn so kam es eingangs der letzten Trainingsstunde zu einer prekären Situation für Tomas Scheckter (Dale Coyne). Der Südafrikaner qualifizierte sich im dritten Qualifying (2:43,479/220,212) noch als vermeintlich sicherer 27., und stand keine 24 Stunden später plötzlich doch wieder auf der Kippe.

Scheckter beweist Nerven

Tomas Scheckter

Tomas Scheckter musste ein hohes Risiko gehen, blieb dabei aber eiskalt Zoom

Ein hadernder Andretti, der zuvor einen seiner drei Versuche mangels Speed abgebrochen hatte, Buddy Lazier (Hemelgarn), der in den vergangenen Jahren immer erst kurz vor Toresschluss auf die Strecke fuhr, und Stanton Barrett (3G) - drei Piloten lauerten auf seinen Startplatz.

Doch Scheckter und Dale Coyne bewiesen eiserne Nerven: 2:42,531 oder 221,496 Meilen bedeuteten sogar Tagesbestzeit, und beförderten Hunter-Reays kurz zuvor erzielte Marke aus dem Bump Day zur Disposition. 20 Minuten verblieben, und 2:43,330 Minuten waren zu schlagen, wenn man im Indy 500 dabei sein wollte.

Dann wurde es so richtig eng: John Andretti unternahm seinen zweiten Anlauf, aber 2:43,427 Minuten waren um 0,097 Sekunden zu langsam. Lazier und Barrett brachen ihre ersten Versuche vorzeitig ab. Beide Piloten waren bereits in ihrer ersten von vier Runden nicht in Schlagdistanz zur Hunter-Reay-Zeit geblieben.

Andretti und Hunter-Reay kontern - Tagliani out

John Andretti

Die Hartnäckigkeit von John Andretti zahlte sich in letzter Minute aus Zoom

Aber Andretti war noch nicht geschlagen: Acht Minuten vor Ablauf der Trainingszeit fuhr der Petty-Dallara noch ein drittes und letztes Mal auf die Strecke - mit Erfolg: Die Uhren für den 46-jährigen IndyCar-Veteran blieben bei 2:42,664 Minuten stehen, und fünf Minuten vor Toresschluss war damit Andretti im Feld, Hunter-Reay tatsächlich draußen.

Das Vision-Team reagierte sofort: Der Texaner hatte vor Ablauf der Trainingszeit noch einen allerletzten Versuch und auch Hunter-Reay bewies eiserne Nerven: 2:43,193 Minuten beförderten den Vision-Dallara buchstäblich in letzter Sekunde ins Feld, und der große Indianapolis-Pechvogel hieß urplötzlich Alex Tagliani.

Der Kanadier qualifizierte sich am Samstag als vermeintlich sicherer 26. mit einer Zeit von 2:43,226 Minuten. Tagliani saß angeschnallt in seinem Conquest-Dallara, doch er konnte nicht mehr reagieren, weil die Trainingszeit um weinige Sekunden abgelaufen war. Der Bump Day von Indianapolis hatte in aller Gnadenlosigkeit zugeschlagen, um wenige Sekundenbruchteile und die Winzigkeit von 0,033 Sekunden hatte Tagliani den Einzug ins Indy 500 verpasst.

Damit ist die Startaufstellung zum 93. Indy 500 komplett. Das Rennen selbst beginnt am 24. Mai um 19:00 Uhr MESZ. 'Premiere' überträgt das "Greatest Spectacle in Racing" live ab 18:30 Uhr.

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