• 03.06.2013 15:39

  • von Pete Fink

Bösewicht Bourdais gibt sich uneinsichtig

Will Power giftet in Richtung Sebastian Bourdais, doch der Auslöser der Massenkarambolage von Detroit weist alle Schuld von sich

(Motorsport-Total.com) - Penske-Pilot Will Power ist eigentlich ein ziemlich entspannter Australier, der nur selten seine Beherrschung verliert. Doch am Sonntagabend in Detroit wäre es beinahe soweit gewesen, als er bei einem Restart in Runde 28 von Sebastien Bourdais (Dragon-Chervolet) umgedreht wurde. Als das Feld in der Runde darauf langsam an der Unfallstelle vorbeigeführt wurde, feuerte Power seine Rennhandschuhe in Richtung des Übeltäters und musste von Streckenposten daran gehindert werden, Bourdais ernsthaft an den Kragen zu gehen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais sorgte in Detroit für einigen Wirbel ... Zoom

Zu allem Überfluss geschah die Zusammenkunft der beiden Kontrahenten recht weit vorne im Feld, was in der engen S-Kurve nach Start und Ziel eine saftige Massenkarambolage zur Folge hatte. Insgesamt neun Fahrzeuge wurden in den "Big One" verwickelt, die Strecke war blockiert und das Ganze hatte durchaus das Ausmaß eines klassischen NASCAR-Crashes. Bösewicht Bourdais konnte übrigens weiterfahren, kassierte im Anschluss eine Durchfahrtsstrafe und kam immerhin noch auf Rang 11 ins Ziel.

Von einer Einsicht war der 34-jährige Franzose jedoch weit entfernt. "Mir tut es leid für meine Jungs, denn sie haben richtig hart gearbeitet, um mir ein schnelles Auto zu geben", sagte Bourdais und polterte: "Wir wurden bestohlen und das ist nicht richtig. Gestern wurde mein Teamkollege (Sebastian Saavedra; Anm. d. Red.) von Marco Andretti aus dem Rennen genommen und da gab es keine Strafe. Über das gesamte Wochenende gerechnet, hatten wir mindestens 15 Kontakte und nur zwei oder drei Leute wurden bestraft - inklusive mir heute."

Seine Schilderung lautete: "Ich habe Will Power beim Restart kaum berührt und wurde bestraft. Das ist nicht korrekt, denn mein Team arbeitet wirklich hart und verdient besseres." Powers Konter saß: "Früher war er einmal ein Champion, heute fährt er wie ein Dummkopf", ätzte der Australier in Richtung des vierfachen ChampCar-Champions. Und die nackten Zahlen geben ihm recht, denn am Detroit-Wochenende feierte Bourdais ein rundes IndyCar-Jubiläum, das eine sehr zweiseitige Statistik aufweist.


Die Highlights vom zweiten Detroit-Rennen

Auf der Belle Isle fuhr Bourdais seine IndyCar-Rennen Nummer 100 und 101. Die ersten 73 Einsätze geschahen noch in der ChampCar-Epoche (2003 bis 2007) und dabei holte er als Top-Pilot bei Newman/Haas alle seine 31 Einzelsiege. Die 28 weiteren Einsätze erledigte er seit 2011 unter der Schirmherrschaft der IndyCars - und fuhr dabei nicht ein einziges Mal auf das Podium. In der laufenden Saison 2013 fehlt ihm nach sieben Rennen sogar noch eine Top-10-Platzierung.