Alonso-Debüt: IndyCar-Boss will keine Fahrer abwerben
Der Start von Formel-1-Star Fernando Alonso beim Indy500 ist für die Serie ein Glücksgriff, dennoch soll daraus keine Strategie werden, betont Mark Miles
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonsos Ausflug ins IndyCar bewegt die Motorsportwelt. Seine erste offizielle Testfahrt auf dem Indianapolis Motor Speedway sorgte nicht nur bei ihm selbst für Verzückung. Der Zuschaueransturm auf die Live-Übertragung auf YouTube und Facebook liefert einen Vorgeschmack darauf, welch neue Aufmerksamkeit das Intermezzo des Formel-1-Stars der Rennserie verschafft.

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Formel-1-Star Fernando Alonso feiert am 28. Mai sein IndyCar-Debüt Zoom
Sie wäre im Umkehrschluss nicht abgeneigt, künftig weiteren Formel-1-Piloten eine Plattform zu bieten, um sich im Oval auszuprobieren. "Ich glaube, dass viele Fahrer uns mehr Aufmerksamkeit schenken werden. Mal sehen, was sich daraus ergibt", sagt IndyCar-Boss Mark Miles im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Es mag Punkte in ihren Karrieren geben, wo wir für sie einen Sinn ergeben. Aber das ist keine Strategie."
Alonsos Entscheidung, beim Indy500 anzutreten, sei aus einer Ausnahmesituation heraus entstanden, "daher werden wir nicht durch die Grand-Prix-Serien tingeln und versuchen, Fahrer abzuwerben", versichert Miles. Der McLaren-Pilot fährt in der Königsklasse hinterher und sucht sich neue Ziele. Er will die "Triple Crown" holen, neben einem Formel-1-Sieg in Monaco also auch beim Indy500 und in Le Mans gewinnen.
Bislang glückte dieser Grand Slam des Motorsports nur dem Briten Graham Hill. Ehemalige Formel-1-Fahrer nehmen hingegen immer wieder am legendären 500-Meilen-Rennen in Indianapolis teil. In diesem Jahr fährt unter anderem Juan Pablo Montaya mit, der das Indy500 im Jahr 2000 gewinnen konnte. Alonso wird der sechste jener Fahrer sein, die das Rennen bestreiten, nachdem sie einen oder mehrere Formel-1-Titel gewonnen haben.
Nicht nur für die IndyCar-Serie ist sein Auftritt ein Segen. Auch Alonso selbst und die Formel 1 erleben dadurch in Amerika eine ganze andere Beachtung. "Es ist eine Win-Win-Situation", sagt der Spanier. Und IndyCar-Boss Miles freut sich: "Es geht um Aufmerksamkeit und wenn man sich allein die Zuschauerzahlen beim ersten Test anschaut, wird offensichtlich, dass es etwas ist, das die ganze Welt bewegt."

