"Noch immer starke Kopfschmerzen": So verlor BMW den möglichen Daytona-Sieg
BMW verpasst beim 24h-Rennen in Daytona die mögliche Sensation: Welches Problem die letzte Siegchance kostete & warum Dries Vanthoor "starke Kopfschmerzen" hatte
(Motorsport-Total.com) - Eine starke Leistung von BMW bei den 24h von Daytona 2025 (Rennbericht) wurde nicht belohnt: Zwar sicherten sich die Münchner mit dem RLL-BMW #24 (Eng/D. Vanthoor/Magnussen/Marciello) die Poleposition und mischten auch im Rennen lange um die Spitzenplätze mit, doch am Ende reichte es nicht einmal für einen Podestplatz!

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BMW zeigte in Daytona eine gute Leistung, die unbelohnt blieb Zoom
Warum? Ein Schaden an der Frontpartie zwang das BMW-Quartett rund 30 Minuten vor dem Ende des Rennens an die Box, weshalb schlussendlich nur der vierte Platz zu Buche stand. Zuvor hatte Schlussfahrer Dries Vanthoor bereits mit starkem Bouncing, also einem extremen Hüpfen des Autos, zu kämpfen.
"Ich habe immer noch starke Kopfschmerzen", klagte der Belgier kurz nach dem Rennen und scherzte: "Ich hoffe, meine Zähne sind noch alle da, wo sie hingehören. Nein, aber es war sehr unangenehm und es war unmöglich zu fahren. Es war auch unmöglich, gegen sie zu kämpfen und sie hinter sich zu halten."
Genaue Ursache des Schadens unklar
Über die genaue Ursache des Problems lässt sich derzeit nur spekulieren. Zwar war Vanthoor in der vorletzten Stunde mit dem Triarsi-Ferrari #021 (Monk/McAleer/Skeen/Calado; DNF) aus der GTD kollidiert, doch ob der Schaden daraus resultierte, lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.
Sicher ist jedoch, dass die Frontpartie komplett einsackte, als der Belgier wenig später auch noch mit dem Führenden Matt Campell kollidierte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war eine Reparatur an der Box unvermeidbar, die BMW um die letzte Chance auf den Gesamtsieg brachte.
"Das Auto hat schon vorher Anzeichen gehabt, dass es so ein leichtes Bouncing gekriegt hat auf der Geraden", erinnert BMW-Motorsportchef Andreas Roos im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Im Nachhinein müssen wir jetzt genau untersuchen, ob an der Frontaufhängung oder an der Nase, wo der Frontsplitter hängt, etwas kaputtgegangen ist."
Erst durch die Kollision mit Campbell sei die Front "dann komplett kaputtgegangen und da ist einfach das Bauteil vorne beschädigt worden", erklärt Roos. "Dadurch musste dann die Nase getauscht werden."
Kollision mit Penske-Porsche als Schlusspunkt
Doch schon vor der Porsche-Kollision hatte der Belgier mit dem starken Bouncen seines Autos zu kämpfen. "Auch wenn der Abstand zu diesem Zeitpunkt ziemlich gleich blieb und ich am Ende sogar noch aufholte, konnte ich das Risiko, das ich dafür eingehen musste, nicht mehr selbst tragen."
Vanthoor spricht davon, dass sein LMDh-Bolide schwer zu kontrollieren war und in fast jeder Kurve die Räder blockierten. Wohl auch deshalb kam es beim Restart zur Kollision mit dem Penske-Porsche #6. "Dabei ist der Splitter komplett kaputtgegangen", so Vanthoor.
"Wir müssen untersuchen, woher das Bouncing kam", grübelt der 26-Jährige darüber, dass die frühere Kollision mit dem Triarsi-Ferrari #021 nicht ursächlich war. "Es war eher eine seitliche Berührung, aber kein Splitterkontakt. Ansonsten ist es schwer zu sagen, was hätte sein können."

© Andreas Beil
BMW war lange Zeit im Kampf um den Daytona-Sieg dabei Zoom
"Davor gab es nur eine Berührung in der Boxengasse zu Beginn des Rennens, und das war nur ein Kuss. Wir müssen einfach sehen, ob das mehr Schaden verursacht hat. Es ist einfach schade, dass wir dieses massive Problem mit dem Bouncen hatten, das uns gezwungen hat, sozusagen mit einem Bein zu kämpfen."
"Hätten vielleicht um Sieg kämpfen können"
Roos spricht davon, dass "irgendetwas in der vorderen Nase gebrochen ist, sodass der vordere Diffusor nicht mehr richtig an der Nase befestigt war und dann anfing zu hüpfen. Am Ende beginnt das ganze Auto zu hüpfen, weil man in einer Phase Abtrieb erzeugt und in der anderen nicht."
Die beiden Berührungen, sowohl mit dem GTD-Ferrari als auch mit dem GTP-Porsche, seien jedenfalls nicht förderlich gewesen, weiß Roos. "Es gibt einige Befestigungspunkte, die gebrochen sind. Aber das müssen wir jetzt im Detail analysieren. Wir haben einfach gesehen, dass es nicht mehr richtig befestigt war und haben deshalb die komplette Nase ausgetauscht."
Trotzdem zieht der Motorsportchef von BMW ein positives Fazit. "Ich glaube, wir konnten über den Winter sogar noch einen draufsetzen und hatten hier absolut ein Auto, was konkurrenzfähig war", freut sich Roos im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
"Und speziell als es wieder wärmer wurde, hat man gesehen, dass wir auch wieder an Pace zulegen konnten und auch am Ende mit dem Porsche mithalten konnten und dort sicherlich um ein Podium, vielleicht sogar um den Sieg hätten kämpfen können."


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