• 29.01.2014 12:50

Daytona bittersüß: Siedler vernascht Hollywood-Star

Defekte Kühler warfen Norbert Siedler beim 24-Stunden-Rennen in Florida zurück - Mit dem Porsche 911 von Park Place in der GT-Klasse unter ferner liefen

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Erwartungen war Norbert Siedler zu seinem ersten 24-Stunden-Rennen des Jahres nach Daytona gereist. Nach solider Startphase wurden er und seine Teamkollegen von zwei Kühlerschäden ausgebremst. Mit insgesamt drei Stunden Reparaturzeit reichte es am Ende nur für den 23. Platz. Im Qualifying am Donnerstag hatte der Österreicher als bester Porsche-Pilot noch ein Ausrufezeichen setzen können.

Titel-Bild zur News: Norbert Siedler

Norbert Siedler hatte in Daytona allen Grund für einen skeptischen Blick Zoom

In den Trainingssitzungen hatte es für Siedler und seine Teamkollegen Timo Bernhard, Craig Stanton und Jim Norman noch vielversprechend ausgesehen. Das erfahrene Quartett hatte den Porsche 911 von Park Place stets in der absoluten Spitzengruppe platziert. Siedler selbst übernahm den Porsche für das Qualifying und eroberte den achten Startplatz in der mit 29 Fahrzeugen besetzten GTD-Klasse. "Ich hatte mir ein wenig mehr erhofft, aber die Konkurrenz von Audi und Ferrari war heute nicht schlagbar", erklärt er.

Das Zwischenfazit: "Da ich aber Schnellster der zwölf Porsche-Piloten war, bin ich mit meiner Leistung auf jeden Fall zufrieden." Nach dem Qualifying waren auch die Hoffnungen für das Rennen etwas gedämpft. "Die anderen Marken haben im Vorfeld geschickt agiert und nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Dadurch waren wir Porsche-Fahrer nach der Fahrzeugeinstufung etwas im Nachteil", kennt Siedler die Ursachen. "Daran können wir aber jetzt nichts mehr ändern. Das 24-Stunden-Rennen ist lang, wir dürfen keine Fehler machen und werden alles geben."

Duell mit Dempsey in der Schlussphase

Die ersten Rennstunden am Samstag liefen für den schwarz-roten 911er mit der Nummer 71 dafür weitgehend problemfrei. Startfahrer Siedler, Porsche Werksfahrer Bernhard und Stanton konnten sich sicher in den Top 10 etablieren. Doch die Rückschläge kamen in der Nacht zum Sonntag: Siedler und seine Teamkollegen wurden zum Dauergast in der Boxengasse. Gleich zwei Mal kamen Bernhard und Norman mit defekten Kühlern zum Reparaturstopp. Es war ein Stein oder ein Trümmerteil in den Kühler geflogen.


Rolex 24 in Daytona

"Zu allem Überfluss musste auch die Frontschürze mehrmals gewechselt werden. So haben wir mehr als drei Stunden in der Box verloren", erläutert Siedler. "Meine Stints liefen zwar relativ problemfrei, meine Teamkollegen hatten aber leider nicht so viel Glück. In den letzten Rennstunden war unser Fahrzeug so beschädigt, dass wir mehr als 1,5 Sekunden pro Runde verloren haben."" Zu diesem Zeitpunkt war durch die Probleme in der Nacht der Kampf um den Gesamtsieg ohnehin schon beendet.

Ein kleines aber spannendes Duell lieferte sich Siedler in der Schlussphase mit Hollywood-Star Patrick Dempsey. Knapp eine Stunde vor dem Zieleinlauf übernahm Dempsey das Steuer des Fahrzeugs unmittelbar vor Siedler. Dem Tiroler gelang es den Vorsprung des Stars, der zu Beginn mehr als eine Minute betrug, mit riesigen Schritten zu verkleinern. Fünf Minuten vor dem Fallen der Zielflagge fuhr er vorbei. "Natürlich ist Patrick ein Amateurrennfahrer, deswegen ist der sportliche Wert zu vernachlässigen", berichtete der Porsche-Profi. "Aber es war ein netter Abschluss nach den Enttäuschungen aus der Nacht."