0,034-Sekunden-Krimi: Das sagen die Corvette-Piloten

Oliver Gavin und Antonio Garcia sorgten für das dramatischste Herzschlagfinale in der Geschichte der 24 Stunden von Daytona: So erlebten die Fahrer den V8-Thriller

(Motorsport-Total.com) - Die GTLM-Klasse der IMSA SportsCar Championship ist bekannt für packende Entscheidungen, doch vom Kampf der beiden Corvette C7.R bei den 24 Stunden von Daytona 2016 werden selbst die hartgesottensten Fans wohl noch in Jahren sprechen. Statt ein entspanntes Finish zu organisieren, gab Corvette-Racing-Chef Doug Fehan die Order heraus, dass seine Fahrer um den Sieg kämpfen sollen. Anschließend durfte sich Chevrolet über die wohl gelungenste Werbeaktion der Corvette-Geschichte freuen.

Titel-Bild zur News: Antonio Garcia, Oliver Gavin

Knappstes Finale der Daytona-Geschichte: 34 Tausendstel nach 24 Stunden! Zoom

"Das hat mich mindestens zwei Jahre meines Lebens gekostet, ich konnte überhaupt nicht mehr hinsehen!", stöhnt Marcel Fässler, der gemeinsam mit Oliver Gavin und Tommy Milner die Siegercrew formt. "Ach du lieber Himmel, ich kann nicht glauben, dass wir das getan haben!", muss auch Brian Hoye, der Crew Chief des Siegerteams, erst einmal durchatmen. Das Adrenalin ließ sämtliche Müdigkeit bei ihm vergessen. "Das war unglaublich und verrückt", gibt Jan Magnussen zu Protokoll, der zusammen mit Antonio Garcia und Mike Rockenfeller minimal geschlagen wurde. (Das Rennen in der Chronologie)

Das Rennen fand ganz ohne die sonst übliche Gelbphase in der letzten Stunde seinen Höhepunkt in der Auseinandersetzung um den GTLM-Klassensieg zwischen Gavin in der Corvette C7.R mit der Startnummer 4 und Garcia im Schwesterfahrzeug Nummer 3. Letzterer hatte deutlich frischere Reifen und setzte Gavin massiv unter Druck, griff in fast jeder Kurve an, kam einmal kurz vorbei, wurde jedoch gekontert, und verfehlte schließlich den Sieg um 34 Tausendstelsekunden - die knappste Entscheidung in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens in Daytona.

Keine Berührung - aber wirklich nur gerade so

Strahlende Sieger waren am Ende Oliver Gavin, Tommy Milner und Marcel Fässler. Gavin, der ein Defensivbollwerk allererster Güte auffuhr, beschreibt, was vor sich ging: "Das war wahnsinnig. Antonio holte so schnell auf. Ich wusste, dass da ein harter Kampf auf mich zukommt." Die Order von Fehan war längst ausgesprochen, die einzige Maßgabe war: Keine Berührung.

Die beiden V8-Asse hielten sich dran, trieben es aber auf die Spitze: Garcia gelang es in der vorletzten Runde kurz, vorbeizuziehen, doch er konnte die Linie in Kurve 1 nicht halten. Gavin schlüpfte wieder durch, es hätte kein Blatt Papier mehr zwischen die Fahrzeuge gepasst. "Wir haben uns nicht berührt", schwört Gavin. "Er stand auf der Bremse bereits quer und hat nur leicht das Heck verloren. Ich konnte mich innen wieder reinmogeln und es war wirklich eng, als wir aus der Kurve rauskamen."


24 Stunden von Daytona: Das Wahnsinns-Finish

Die 24 Stunden von Daytona 2016 endeten in einem Thriller. Genießen Sie noch einmal die letzten Minuten und den knappsten Zieleinlauf der Geschichte!

"Wir fahren jetzt seit vielen Jahren so", sagt der 43-Jährige, der seinen Teamkollegen über den Klee lobt. "Es ist so eine Freude, gegen Antonio Rennen zu fahren. Er ist ein fantastischer Teamkollege. Wir sind seit vielen Jahren befreundet. Er fährt sehr intelligent und ich wusste, dass er einen Schwachpunkt bei mir ausfindig machen und genau zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen würde. Ich wusste, dass ich richtig arbeiten muss, um ihn zu schlagen, und das macht den Sieg wahrscheinlich noch ein bisschen schöner."


Fotos: 24 Stunden von Daytona, Rennen


Vorstand sah zu

Garcia konnte angesichts der Show, die er mit seinem Teamkollegen lieferte, auch nach der denkbar knappen Niederlage bald wieder lächeln. "Das war eines der besten Rennen, die ich je hatte", so der 35-Jährige nach dem Rennen. "Oliver ist sehr erfahren und hat keine Fehler gemacht, obwohl ich ihn richtig in Bedrängnis gebracht habe. Wir haben eine Megashow für die Corvette-Fans geliefert."

Der gesamte Vorstand war anwesend, als die beiden Fahrzeuge ihren spektakulären Kampf lieferten. "Genau darum geht's hier, das war Daytona von der feinsten Sorte", jubelt Mark Reuss, der Vizepräsident von General Motors. "Ich könnte nicht stolzer auf jeden hier sein, unsere Fahrer und Teammitglieder haben das wirklich mit Perfektion durchgeführt." Jim Campbell, der Vizepräsident von Chevrolet USA, fügt hinzu: "Unsere beiden Fahrzeuge bis zum Ende kämpfen zu sehen hat uns und unseren Fans einen echten Thrill eingebracht. Sie haben ihren Job gemacht, ich bin so stolz auf sie."

Antonio Garcia, Jan Magnussen, Oliver Gavin, Tommy Milner

Schon mehrere Runden vor Ende tobte der Kampf zwischen Gavin und Garcia Zoom

Übrigens hätte es gar nicht zu einem solchen Finish kommen müssen: Die Corvette von Garcia/Magnussen/Rockenfeller kam nämlich zu früh zum letzten regulären Stopp an die Box. Bereits 70 Minuten vor Schluss musste aufgefüllt werden, die GT-Boliden schaffen mit einer Tankfüllung aber nur etwa eine Stunde. "Wir hatten einen Benzinalarm und dachten, das wäre ein Fehler", beschreibt der Spanier. "Aber später fanden wir heraus, dass wir gar nicht unseren gesamten Tankinhalt ausgenutzt haben. Das hat uns in der Strategie zurückgeworfen." Aus diesem Grund musste er noch ein zusätzliches Mal an die Box.

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