• 20.05.2007 20:33

IDM Supersport: Ivanov und Diss siegen in Oschersleben

Der Russe Vladimir Ivanov und der Franzose Sebastien Diss gewannen in Oschersleben die Saisonläufe drei und vier der IDM Supersport

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende fanden vor 12.450 Zuschauern in der Motorsport Arena Oschersleben die Meisterschaftsläufe drei und vier der Klasse IDM Supersport statt. Diese standen ganz im Zeichen des Russen Vladimir Ivanov und des Franzosen Sebastien Diss. Die Meisterschafts-Mitfavoriten Rico Penzkofer und Rigo Richter erlebten dagegen ein schwarzes Wochenende.

Titel-Bild zur News: Vladimir Ivanov

Vladimir Ivanov gewann beide Läufe, wurde aber einmal disqualifiziert

Rico Penzkofer (G-LAB Racing/Triumph) und Rigo Richter (Honda HKM Racing Team) hatten sich im Training die Startplätze eins und zwei gesichert. Dahinter zeichneten sich schon die Ambitionen des Russen Vladimir Ivanov (Vector Racing Team/Yamaha) und des Franzosen Sebastien Diss (BMR Kawasaki Racing Team) ab, die als Dritter und Vierter die erste Startreihe komplettierten.#w1#

Den Start zu Lauf eins gewann der Franzose Diss. Aber auch Rigo Richter kam sehr gut weg. Penzkofer folgte im Windschatten. Nach nur wenigen Kurven musste Richter per Highsider zu Boden. Penzkofer konnte nicht ausweichen und flog über die Maschine Richters. Beide schieden aus. Rigo Richter musste ins Krankenhaus und bekam für den Sonntag ein Startverbot aufgrund des Verdachts einer Rippen-Verletzung.

An der Spitze entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Ivanov, Diss und Herbert Kaufmann (Yoshimura Schäfer Motorsport/Suzuki), die die Podestplätze unter sich ausmachten. In Runde vier übernahm Ivanov die Führung von Diss und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Herbert Kaufmann wartete. "Ich habe mir den Sebastien nicht zu Recht gelegt oder so", erklärte der Ismaninger. "Im Gegenteil, mir war wichtiger, überhaupt sitzen zu bleiben." In der vorletzten Runde aber war es soweit. Kaufmann kassierte den Franzosen und wurde Zweiter vor Diss.

Dahinter kämpften Günther Knobloch (Team Yamaha Sebring Austria) und Ghisbert van Ginhoven (Ducati) um die Ränge vier und fünf. Das bessere Ende erwischte der Ducati-Pilot. Als Gaststarter kassierte er aber keine Meisterschaftspunkte. "Ich hab dann nichts mehr übers Knie brechen wollen", meinte Knobloch. "Beim Überrunden war ich etwas hängen geblieben und dann war der Kontakt weg. Aber warum sollte ich was riskieren? Die Punkte für den vierten Platz waren ja sicher."

In den Kampf um Platz sechs waren zeitweise neun Piloten verwickelt. Pech hatte dabei Pascal Eckhardt (RZT Racing/Yamaha). Der Sonthofener musste in der elften von insgesamt 17 Runden zu Boden und wurde vom Rennarzt ebenfalls für den Lauf am Sonntag gesperrt. Zwei Sehnen, die das Schlüsselbein quasi führen, wurden überdehnt. Die Ärzte rechnen mit ca. zwei Wochen Genesungszeit.

Für den zweiten Rennlauf am Sonntag gab es eine neue Startaufstellung. Da Richter und Eckhardt wegen ihrer Verletzungen nicht an den Start gehen durften, rückte das Feld auf. Den besten Start hatte erneut Sebastien Diss. Auch Herbert Kaufmann und der für seine guten Starts bekannte Christian Kellner kamen sehr gut weg.

Rico Penzkofer machte von Beginn an Druck und wollte den "Nuller" vom Samstag revidieren. Diss konterte am Ende der Start-Ziel-Geraden. Insgesamt balgten sich zu Beginn sieben Fahrer um die Führung. Triumph-Pilot Penzkofer wollte vorn wegfahren, aber das Feld hing ihm im Nacken. Immer wieder zeigte der Franzose seine grüne Kawasaki und eroberte sich die Führung zurück.

In Runde zehn war dann das Rennen für Rico Penzkofer gelaufen. Das Triebwerk seiner Triumph gab den Geist auf und der Böhlener rollte aus. Hinter Diss fuhren jetzt der Niederländer Swen Ahnendorp (Ahnendorp Tuning/Yamaha) und Herbert Kaufmann.

Der Russe Ivanov hatte das Geschehen von Platz vier aus beobachtet. "Ich habe gehofft, dass einer der Jungs vor mir einen Fehler macht und ich so an ihnen vorbei komme", erklärte der Sankt Petersburger. "Aber ich habe ich mich durchkämpfen müssen." Er schaffte es tatsächlich, bis auf den ersten Platz nach vorn zu fahren und überquerte als Erster den Zielstrich. Doch sein Bemühen war vergeblich, denn nach dem Rennen wurde er wegen eines technischen Verstoßes (die Luftansauganlage war nicht reglementkonform) ausgeschlossen. Sebastien Diss wurde nachträglich zum Sieger erklärt.

Ein starkes Rennen zeigte auch Swen Ahnendorp, der Zweiter wurde. "Wir hatten noch einige Probleme auszumerzen", erörterte er nach dem Rennen. "Aber mit dem zweiten Rennen hier bin ich voll auf zufrieden." Platz drei ging an Herbert Kaufmann. Das bedeutete den dritten Podestplatz bei den ersten vier Rennen der laufenden Saison für den Suzuki-Piloten.

Der Österreicher Günther Knobloch wurde Vierter. "Ich habe gegenüber dem Auftakt nur noch die Hälfte Zeit auf die Spitze verloren, bin hier sogar die gleichen Zeiten wie Diss und Penzkofer gefahren" zeigte sich der Voitsberger zufrieden. Die Plätze fünf und sechs gingen an van Ginhoven und Hafeneger. Phillip Hafeneger (Wilbers Racing/Triumph) war nach dem zweiten Rennen sichtlich erleichtert. "Unser Reifenpartner Continental hat verdammt hart gearbeitet und einen riesigen Schritt nach vorn gemacht", bedankte sich der Solinger für das ihm zur Verfügung gestellte schwarze Gold.

Ergebnisse IDM Supersport

3. Lauf:
1. Vladimir Ivanov (Yamaha) - 26:04.045
2. Herbert Kaufmann (Suzuki) - +3,031 Sek.
3. Sebastien Diss (Kawasaki) - +6,066 Sek.
4. Ghisbert van Ginhoven (Ducati) - +11,031 Sek.
5. Günther Knobloch (Yamaha) - +16,460 Sek.
6. Steven Tirsgaard (Yamaha) - +17,977 Sek.

4. Lauf:
1. Sebastien Diss (Kawasaki) - 26:00,586 Min.
2. Swen Ahnendorp (Yamaha) - +4,465 Sek.
3. Herbert Kaufmann (Suzuki) - +6,127 Sek.
4. Günther Knobloch (Yamaha) - +7,931 Sek.
5. Ghisbert van Ginhoven (Ducati) - +11,155 Sek.
6. Phillipp Hafeneger (Triumph) - +17,008 Sek.

IDM-Punktestand:
1. Diss 81
2. Kaufmann 61
3. Ahnendorp 51
4. Kim Phillip 47
5. Rico Penzkofer 41
6. Knobloch 30