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IDM-Superbike: Siege für Bauer und Daemen
Der bereits feststehende Meister Martin Bauer und Werner Daemen sicherten sich die Siege beim IDM-Superbike-Finale am Hockenheimring
(Motorsport-Total.com) - Der bereits als neuer IDM-Superbike-Meister feststehende Österreicher Martin Bauer und der Belgier Werner Daemen holten sich am Sonntag die letzten Siege der IDM-Superbike-Saison 2007 auf dem Hockenheimring. Vor 18.150 Zuschauern gewann der Österreicher den Vormittagslauf vor Daemen, dem niederländischen Gaststarter Arie Vos und dem Norweger Kai-Borre Andersen - alle vier pilotieren eine Honda CBR 1000 RR. Am Nachmittag lagen wieder zwei Hondas vorne: Daemen vom alpha-Technik-Van-Zon-Honda-Team gewann das Rennen vor seinem Teamkollegen Andersen und dem MV-Agusta-Piloten Jörg Teuchert.

© IDM
Martin Bauer ist gekrönt: Er stand bereits vor Hockenheim als IDM-Meister fest
Schnellster Pilot im Qualifikationstraining am Samstag war der Norweger Andersen. Die übrigen Plätze in der ersten Startreihe gingen an Bauer vom Team Holzhauer Racing Promotion, den Niederländer Vos und Daemen. Erneut demonstrierten die IDM-Superbike-Piloten die enorme Leistungsdichte der Klasse - neun Piloten lagen innerhalb einer Sekunde.#w1#
Für den Österreicher Andreas Meklau war die Saison bereits am Freitag nach einem Trainingssturz beendet: Nach einem Schlüsselbeinbruch und dem Bruch des rechten Mittelfußes musste Meklau seine Ambitionen auf den Vizemeistertitel begraben und reiste am Samstag zur ärztlichen Behandlung nach Österreich ab. Zuvor unterschrieb Meklau jedoch noch einen Vertrag für 2008, wo er erneut für das Team Suzuki International Europe antreten wird. Sein Teamkollege wird Nachwuchsfahrer Dominic Lammert.
Bauer im ersten Rennen souverän
Der Start des ersten Rennens des Wochenendes verlief wie in dieser Saison schon oft erlebt: Neben dem Gaststarter Vos kam vor allem der neue Meister Bauer wie eine Rakete vom Start weg. Der Norweger Andersen, dem in der Saison trotz grandioser Rennen ein Sieg fehlt, verbaute dagegen seinen Start ein weiteres Mal und fiel zunächst bis auf den zehnten Rang zurück.
Aus der ersten Runde kam Bauer als Führender zurück und ergriff die Flucht. Zunächst konnten ihm Vos, Daemen, Teuchert und der schwedische Gaststarter Jimmy Lindström (Yamaha) noch folgen, aber Bauer fuhr konsequent schnelle Runden und schüttelte Verfolger um Verfolger ab. Zur Hälfte des Rennens hatte der Österreicher bereits 2,5 Sekunden zwischen sich und den Niederländer Vos gebracht. Der hatte noch Daemen im Schlepptau. Dahinter klaffte bereits eine Lücke von über fünf Sekunden zu Andersen und Teuchert, die nach schwachen Starts zur Aufholjagd bliesen.
Tatsächlich waren der Norweger und der Supersport-Weltmeister des Jahrgangs 2000 schneller unterwegs als Vos und Daemen und kamen den beiden immer näher. Bis zur 15. der 19 Runden hatten sie ihren Rückstand auf 1,7 Sekunden reduziert. Eine Runde später schmiss Teuchert seine MV Agusta in der Kurve vor Start und Ziel weg. Andersen ging allein auf Verfolgungsjagd und war in Runde 17 an seinem Teamkollegen Daemen und Vos dran. Der Norweger attackierte Vos und ging sogar am Niederländer vorbei. Doch der konterte und am Ende war der Einlauf klar: Daemen holte sich Rang zwei vor Vos und Andersen.
Bauer konnte in diesem Rennen niemand gefährden. Mit einem Wheelie über die komplette Start- und Zielgerade feierte der Österreicher seinen siebenten Saisonsieg mit über sieben Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Hinter seinen Honda-Markenkollegen Daemen, Vos und Andersen kamen die Suzuki-Piloten Stefan Nebel, Dominic Lammert und Roman Stamm auf die Plätze fünf bis sieben.
Nachmittagsrennen wesentlich spannender
Nach dem Alleingang von Bauer im ersten Rennen verlief der Nachmittagslauf wesentlich spektakulärer: Einer der Hauptakteure war der Österreicher selbst. Nachdem er wie im ersten Lauf erneut einen guten Start hinlegte, fehlte er nach Runde eins. Schon in der ersten Kurve hatte der Österreicher Probleme mit dem Vorderrad, die dann einige Kurven später zum Sturz führten. Da Bauer seine Meistersaison nicht mit einem Nuller abschließen wollte, nahm er das Rennen als 35. und Letzter wieder auf und jagte dem Feld mit über 25 Sekunden Rückstand hinterher.
Auch Kawasaki-Pilot Michael Schulten hatte gleich zu Beginn des Rennens Pech: Er musste wegen eines angebrochenen Bolzens zurück in die Box und sich beim Start ganz hinten anstellen.
An der Spitze hatten neben Vos auch die beiden Piloten des alpha-Technik-Van-Zon-Honda-Teams, Andersen und Daemen, einen guten Start. Das Team hoffte, im letzten Saisonrennen endlich den ersten Sieg einfahren zu können, und hatte sich eine besondere Strategie zurechtgelegt.
Die nach der ersten Runde in Führung liegenden Vos und Lindström konnten sich ihrer Position nicht lange erfreuen: Vos war in Runde drei eingangs der Südkurve deutlich zu schnell und kam von der Strecke ab, während Lindström zwei Runden später stürzte und ausschied.
Somit ging die Führung an Daemen, den Schweizer Suzuki-Piloten Roman Stamm und Werners Teamkollegen Andersen. Erst drei Sekunden dahinter folgten Nebel, Lammert und Teuchert. Während vorne die Reihenfolge unverändert blieb, schmolz der Vorsprung der Führenden immer weiter zusammen. In der 16. von 19 Runden waren Teuchert und Co. bis auf 1,3 Sekunden dran. Roman Stamm versteuerte sich ausgangs Start und Ziel und musste einen Umweg über den Formel-1-Asphalt zurück ins Rennen nehmen - Teuchert lag auf Rang drei und war an der Gruppe dran.

© IDM
Werner Daemen gewann das Rennen am Nachmittag vor Kai-Borre Andersen Zoom
In der letzten Runde hatte Andersen seinen Teamkollegen Daemen überholt, lief aber vor der letzten Kurve auf einen überrundeten Fahrer auf. Andersen musste die ungünstigere Außenbahn nehmen und Daemen schlüpfte innen wieder vorbei. Während sich Daemen über den ersten Saisonsieg für das alpha-Technik-Teams freute, kam Andersen zum siebenten Mal in diesem Jahr auf den zweiten Platz.
Rang drei im Rennen ging an Teuchert, der Andersen beinahe auch noch überholt hätte: "Dieses Resultat war ich meinen Fans schuldig, nachdem ich im ersten Rennen die MV weggeschmissen habe. Mir fehlte am Ende eine Tausendstel auf Kai-Borre und nicht mal drei Zehntel auf Werner. Es hätte also auch klappen können mit einem Sieg. So eng geht es eben im Rennsport zu."
Die Ränge vier bis sechs gingen an die Suzuki-Piloten Lammert, Nebel und Stamm. Schulten kämpfte sich nach seinem Startmalheur noch auf Rang sieben nach vorn, Vos kam auf den zehnten Rang und Bauer beendete das Rennen trotz Sturz noch auf Rang 15.
In der Meisterschaft kam Bauer am Ende auf 293 Zähler. Den Vizemeistertitel holte Andersen (204 Punkte) vor dem Österreicher Meklau (199), dem Titelverteidiger Teuchert (190), Daemen (188) und Nebel (183).
Der Meister im Kurzporträt:
Der neue Meister in der Klasse IDM-Superbike wurde am 30. Dezember 1975 in Mödling (Niederösterreich) geboren. Heute wohnt Bauer in Eggendorf. Sein erstes Rennen fuhr der Österreicher 1997 beim Pannoniaring-Cup, wo er einen dritten Platz belegte. Nach dem Vizemeistertitel 1999 und dem Meistertitel 2000 in der Österreichischen Meisterschaft Superstock stieg er in der Saison 2001 in die IDM ein, wo er auf Anhieb zwei Rennen der IDM-Superstock gewinnen konnte. Insgesamt konnte der Österreicher seit 2001 in mehreren IDM-Klassen bereits 14 Rennsiege einfahren, sieben davon in dieser Saison.
Mit dem Gewinn des Meistertitels in der IDM-Superbike 2007 hat Bauer ein lange und hart erarbeitetes Ziel erreicht. Sicher hat dazu auch sein ungewöhnliches Motto beigetragen: "Mach dir das Unmögliche zum Ziel, um das Mögliche zu erreichen!"
Rennergebnis, Lauf 15:
1. Martin Bauer (AUT) 28:20,021 Minuten
2. Werner Daemen (BEL) + 7,292
3. Arie Vos (NED) + 7,403
4. Kai-Borre Andersen (NOR) + 7,532
5. Stefan Nebel (Velbert) + 14,682
6. Dominic Lammert (Holzwickede) + 14,920
Rennergebnis, Lauf 16:
1. Werner Daemen 28:32,467 Minuten
2. Kai-Borre Andersen + 0,266
3. Jörg Teuchert + 0,270
4. Dominic Lammert + 2,383
5. Stefan Nebel + 3,307
6. Roman Stamm + 4,290
IDM-Endstand:
1. Bauer 293
2. Andersen 204
3. Meklau 199
4. Teuchert 190
5. Daemen 188
6. Nebel 183
Markenmeisterschaft:
1. Honda 586
2. Suzuki 513
3. Yamaha 104

