IDM: Ivanov entscheidet Supersport-Rennen für sich
Beim Rennen der Klasse IDM Supersport in Assen konnte der Russe Vladimir Ivanov seinen zweiten Saisonsieg verbuchen
(Motorsport-Total.com) - Beim Rennen der Klasse IDM Supersport auf dem TT Circuit Assen konnte am Sonntag (3. Juni) der Russe Vladimir Ivanov (Vector Racing Team/Yamaha) seinen zweiten Saisonsieg verbuchen. Vor 8.120 Zuschauern und bei bewölktem, aber regenfreiem Wetter konnte den Yamaha-Piloten keiner der Verfolger ernsthaft bedrängen.

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Vladimir Ivanov feierte in Assen seinen zweiten Sieg in dieser Saison
Das Training, welches aufgrund der Gemeinschafts-Veranstaltung mit der niederländischen ONK-Serie am Freitag und Samstag gefahren wurde, hatte Ivanov ebenfalls für sich entschieden. Hinter ihm sicherte sich Günther Knobloch den zweiten Startplatz. Der Österreicher vom Team Yamaha Sebring Austria konnte seine Verletzung von Testfahrten vor der Saison weitgehend auskurieren und ist auf dem Weg zu alter Form. Die Überraschung in Reihe eins war der Drittplatzierte, Florian Kresse (bwin Racing Team/Suzuki). Kresse war erst zu Saisonbeginn von der IDM 125 zu den Viertaktern gewechselt und scheint sich dort blendend einzuleben. Philipp Hafeneger (Wilbers Racing/Triumph) komplettierte die erste Startreihe. "Continental hat einen richtigen Schritt nach vorn gemacht", lobte der Solinger seine Reifen.#w1#
Swen Ahnendorp (Ahnendorp Tuning/Yamaha) nutze seinen Heimvorteil als Niederländer und eröffnete als Fünfter Reihe 2. Sebastien Diss (BMR Kawasaki Racing Team), Tage Solberg (Ahnendorp Tuning/Yamaha) und Rico Penzkofer (G-LAB Racing/Triumph) machten diese komplett.
Dem Rennen drückte Vladimir Ivanov seinen Stempel auf. Von Beginn an machte der Russe die Pace und gab seine Führung nicht mehr aus der Hand. Weitaus spannender war der Kampf um die verbleibenden Podestplätze. Hier stritten zeitweise bis zu zehn Piloten um die Ränge. Nahezu in jeder Kurve wechselte die Reihenfolge. Beteiligt waren dabei neben Diss, Knobloch, Ahnendorp, Hafeneger, Kaufmann und Solberg auch der Däne Kim Phillip (Suzuki) sowie der Belgier Sebastien Le Grelle (Honda). Auch Florian Kresse mischte kräftig mit. In Runde sechs brannte der bwin-Pilot sogar die schnellste Rennrunde in den Asphalt des TT Circuit. Zwei Runden später purzelte der Youngster aber von seiner Suzuki. Er blieb unverletzt, konnte das Rennen aber nicht wieder aufnehmen.
Zu diesem Zeitpunkt führte Ivanov bereits mit rund acht Sekunden Vorsprung. Die Meute dahinter hatte sich noch immer nicht sortiert. Mal lag Lokalmatador Ahnendorp, dann wieder der Meisterschaftsführende Sebastien Diss vorn. Zu Beginn des letzten Renndrittels sah es so aus, als könnte sich der Franzose vom Rest des Feldes lösen. Dem schob Namensvetter Sebastien Le Grelle einen Riegel vor. Der Honda-Pilot aus Belgien schnappte sich in der Startkurve der letzten Runde den Franzosen und zog den im Windschatten hängenden Günther Knobloch quasi noch mit vorbei.
Als Ivanov bereits 5,906 Sekunden lang seinen Sieg gefeiert hatte, überquerte Le Grelle die Ziellinie. Phillip hatte sich in der Zielschikane in den Windschatten Knoblochs gesaugt. Auf der Ziellinie zogen die beiden gleich. Auf dem Zeitenmonitor war zunächst mit dem Abstand von 0,000 Sekunden kein korrekter dritter Platz auszumachen. Selbst das von der Zeitnahme sofort angekündigte "Fotofinish", bei dem die Zielfotos und Videoaufnahmen genau angesehen wurden, konnte keine klare Auskunft über Rang drei geben.
Die Rennleitung war daher gezwungen, den dritten Platz zweimal zu vergeben. "Es ist kein Unterschied auszumachen - weder bei der Zeit noch beim Foto. Alles andere wäre unfair.", so die offizielle Stellungnahme dazu. Wie selten ein solcher Fall ist machte Sonja Hügle von WIGE, der IDM-Zeitmessung, deutlich. "Ich habe es in meiner langjährigen Tätigkeit erst zweimal erlebt, dass mit dem Zielfilm keine Differenz zwischen zwei Piloten zu ermitteln war."
Kim Phillip und Günther Knobloch bekamen beide jeweils 16 Meisterschaftspunkte auf ihr Konto geschrieben. "Das ist einfach unglaublich", konnten es die beiden Drittplatzierten nicht fassen. "Also ich habe ja nicht annähernd damit gerechnet, hier auf das Podest zu fahren", meinte Kim Phillip. "Immerhin bin ich zum ersten Mal hier gefahren."
Sebastien Diss konnte mit seinem fünften Platz die Meisterschaftsführung verteidigen. Swen Ahnendorp belegte im Rennen Platz sechs, Philipp Hafeneger wurde Siebenter. Damit war der Triumph-Pilot bester Deutscher Im Rennen. Auf den ersten sieben Plätzen kamen sieben verschiedene Nationen ins Ziel (Russland, Belgien, Dänemark, Österreich, Frankreich, Niederlande, Deutschland). Im Rest des IDM Supersport-Feldes sind noch fünf weitere Nationen vertreten (Norwegen, Polen, Schweiz, Finnland, Tschechien), was den internationalen Stellenwert dieser Serie unterstreicht.
In der Meisterschaft führt weiterhin Sebastien Diss (92 Punkte) vor Herbert Kaufmann (69), Kim Phillip (63), Swen Ahnendorp (61), Vladimir Ivanov (50) und Günther Knobloch (46).

