• 06.06.2011 13:24

Young-Driver-AMR: Höhen und Tiefen in Silverstone

Während Alex Müller/Tomas Enge am Wochenende Platz eins und zwei herausfuhren, verbuchten Stefan Mücke/Darren Turner zwei Nullnummern

(Motorsport-Total.com) - Das Team von Young-Driver-AMR konnte bei der britischen Runde der GT1-Weltmeisterschaft in Silverstone über den ersten Sieg der Saison jubeln. Alex Müller/Tomas Enge feierten im Aston Martin DBR9 am Samstag zunächst ihren ersten Saisonsieg im Qualifikationsrennen, im Hauptrennen am Sonntag belegte das Duo Platz zwei.

Titel-Bild zur News: Darren Turner, Stefan Mücke

Stefan Mücke/Darren Turner erlebten ein Wochenende zum Vergessen

Den Ausschlag für den ersten Saisonsieg von Young-Driver-AMR gab ein schneller Boxenstopp. Müller lag nach dem Start des Quali-Rennens zunächst auf dem zweiten Platz und setzte bis zur Rennhalbzeit den führenden Nissan von Michael Krumm/Lucas Luhr unter Druck. Ein schneller Stopp brachte Enge nach dem Fahrerwechsel in Führung liegend zurück auf die Strecke. Bis zum Rennende kontrollierte Enge das Rennen souverän von der Spitze und stellte schließlich den ersten Saisonsieg für das Team sicher.


Fotos: GT1-WM in Silverstone


Nach dem Sieg im Quali-Rennen starteten Müller/Enge am Sonntag von der Pole-Position. Enge setzte sich sofort in Führung und lag in der ersten Rennhälfte an der Spitze. Beim Boxenstopp zog diesmal allerdings der zweitplatzierte Nissan von Krumm/Luhr am Young-Driver-Aston-Martin vorbei. In einem packenden Zweikampf setzte Müller den führenden Nissan von Luhr in der zweiten Rennhälfte massiv unter Druck und begeisterte die Fans mit spektakulären Angriffen. In einem dramatischen Zieleinlauf sah er die Zielflagge schließlich mit lediglich 0,2 Sekunden Rückstand als Zweiter.

"Zum Ende des Rennens habe ich wirklich alles versucht, um noch am Nissan vorbeizukommen", sagte Müller. "Es war ein sehr hartes, aber auch ein faires Duell. Tomas hatte einen sehr guten Start und wir hatten ein extrem schnelles Auto heute. Das Qualifying Rennen haben wir durch einen schnellen Boxenstopp gewonnen, im Rennen waren die anderen noch etwas schneller als wir, aber so ist halt Rennsport."

Cockpitpartner Enge ergänzte: "Der Start im Rennen war nicht einfach, leichter Regen hat die Strecke sehr rutschig gemacht. Daher konnte ich nicht voll attackieren und keinen Vorsprung auf meine Verfolger herausfahren. Das Rennen war heute sehr spektakulär, wir haben den Zuschauern eine tolle Show geboten. Leider haben wir den Sieg denkbar knapp verpasst."

Mücke/Turner mit Doppelausfall

Weniger freundlich gestimmt waren die Piloten des Schwesterautos. Stefan Mücke und Darren Turner verbuchten in beiden Läufen auf dem britischen Traditionskurs eine Nullnummer. Im Qualifikationsrennen wurde Turner bereits in der Startrunde vom Sumo-Nissan mit David Brabham am Steuer abgeschossen und musste das Rennen vorzeitig beenden.

Im Rennen am Sonntag gelang Mücke dann vom Ende des Feldes ein phänomenaler Start, bereits nach der ersten Runde war er Achter und machte Jagd auf die beiden vor ihm liegenden Münnich-Lamborghini. Die weitere Aufholjagd verhinderte dann allerdings Richard Westbrook (JRM-Nissan), der Mücke bei einem Überholversuch in der Becketts-Kurve ins Heck fuhr und in einen Dreher zwang. Mücke konnte das Rennen fortsetzen, doch wenige hundert Meter später kam es zu einem zweiten Kontakt, der für beide Piloten das Ende des Rennens markierte.

"Westbrook wollte mich an einer Stelle überholen, wo man eigentlich nicht überholen kann", gab Mücke zu Protokoll und ergänzte: "Ich habe mich gedreht, doch das Auto war okay. Ich habe den Nissan dann in sehr langsamer Fahrt vor mir gesehen und habe erwartet, dass er mit seinem beschädigten Fahrzeug auf dem Grünstreifen parkt. Dabei habe ich die Situation wohl unterschätzt."

Mücke hat sich verschätzt

"Ich war schon wieder auf der Rennlinie und habe den Fehler gemacht, dass ich etwas zu dicht am Nissan vorbeigefahren bin. Dabei haben sich unsere Autos verhakt und ich habe mich von der Strecke in die Begrenzungsmauer gedreht", so der Deutsche weiter. "Dass es zu dem Kontakt kam, war in keiner Weise Absicht, ich habe die Situation leider falsch eingeschätzt", versichert Mücke.

Cockpitpartner Turner kam bei seinem Heimspiel nur wenige hundert Meter weit und war entsprechend enttäuscht. "Das Qualifikationsrennen war leider vorbei, bevor es richtig begonnen hatte, nachdem mich ein Nissan in der ersten Runde abgeschossen hat", ärgerte sich der Brite. "Im Rennen hatte Stefan einen tollen Start und war in einer guten Position. Dann wurde er leider von Westbrook abgeschossen. Stefan hat dann den Fehler gemacht, das er zu nah am Nissan vorbeigefahren ist und sich die Autos verhakt haben. Ich hoffe, dass dieses Wochenende nicht zu großen Einfluss auf unsere Titelchancen hat und wir in Navarra wieder angreifen können."

AMR-Teamchef Hardy Fischer fasst das Wochenende wie folgt zusammen: "Ein weiteres Mal habe ich nach dem Wochenende sehr gemischte Gefühle. Mit dem zweiten Platz haben wir uns wieder gute Punkte gesichert. Leider hat Stefan Mücke nach dem Dreher einen Fehler gemacht, als er den Nissan zu dicht überholt hat. Die wahren Helden waren an diesem Wochenende wieder einmal die Mechaniker. Unsere Crew hat nicht nur wieder tolle Boxenstopps hingelegt, sondern nach dem Unfall im Quali-Rennen das Auto mit der Startnummer 8 in einer Nachtschicht pünktlich zum Rennen wieder in einen perfekten Zustand versetzt."