• 04.12.2010 22:53

  • von Roman Wittemeier

San Luis: Mücke/Lopez auf Pole-Position

Stefan Mücke und José Maria Lopez geben sich im Qualifying in Argentinien keine Blöße: Drei Bestzeiten in Folge - Bartels/Bertolini auf deutlichem Titelkurs

(Motorsport-Total.com) - Die traumhafte Rennstrecke im argentinischen San Luis hat zum Auftakt des Finalwochenendes der GT1-Weltmeisterschaft für Spannung und Spektakel gesorgt. "Wie Spa-Francorchamps, nur mit Mauern überall", beschrieb Darren Turner nach den ersten Erkundungsrunden. Sein britischer Landsmann Peter Dumbreck fügte an: "Der Wahnsinn. Es ist wie in Macao. Man macht sich ständig in die Hose, aber es ist erstklassig."

Titel-Bild zur News: Darren Turner

Turner/Enge im Pech: Die Teamkollegen holten unterdessen die Pole-Position

Das Wetter brachte am Samstag eine besondere Note auf die malerische Bahn im Herzen Argentiniens. Nach dem Freien Training am Morgen gab es einen Regenschauer, sodass das Pre-Qualifying auf nasser Piste stattfinden musste. Huisman/Kuismanen konnten mit ihrer Corvette zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr mitmischen. Der Finne hatte den Wagen schon im Freien Training heftig zerlegt.

Das nasse Pre-Qualifying brachte weder großartige Erkenntnisse noch sonderlich aussagekräftige Rundenzeiten. Das gesamte Fahrerfeld ging vergleichsweise vorsichtig zu Werke, denn passend zum Qualifying am Nachmittag sollte die Strecke wieder abtrocknen. Genau dies passierte auch - aber nur fast. An einigen neuraglischen Punkten blieben die Pfützen auch für die Zeitenjagd hartnäckig stehen. Das hatte Konsequenzen.

Im ersten Abschnitt mussten die Young-Driver-Piloten Darren Turner und Tomas Enge ihre vagen Titelhoffnungen wohl endgültig begraben. Ein Dreher verhinderte den Einzug des Aston-Martin-Duos in die zweite Runde: Startplatz 17. Auch die beiden SRT-Nissan mussten schon nach Q1 einpacken. Während Turner/Enge ihre Wunden leckten, zündeten die Teamkollegen Stefan Mücke und Neuzugang José Maria Lopez ein regelrechtes Feuerwerk.

Der Argentinier sicherte sich in Q1 die Bestzeit, Mücke setzte sich mit dem Aston Martin im zweiten Abschnitt an die Spitze. "Großartig", jubelte der Deutsche. "Das Auto ist perfekt. Ich war überrascht, denn ich habe im Training nur vier Runden fahren können. Meine sechste Runde auf dieser Strecke reichte dann gleich zur Spitze in Q2 - nicht schlecht." Dabei hatte sich Mücke sogar einen Dreher gleistet. Für andere Topteams lief es hingegen weniger glimpflich ab.


Fotos: FIA-GT1-WM in San Luis, Samstag


Alex Margaritis (Phoenix-Corvette) und Michael Krumm (Sumo-Nissan) legten kurze Pirouetten auf die Strecke, Thomas Mutsch wurde nach einer guten Runde auf den letzten Drücker ebenso noch aus den Top 8 verdrängt wie Neel Jani im Matech-Schwesterauto. "Ich hatte Probleme auf den feuchten Stellen, außerdem gab es Verkehr", berichtete Mutsch. "Wenigstens haben wir in Q1 sehen können, dass unser Auto gut funktioniert. Wir haben nun noch zwei frische Reifensätze für den Renntag. Mal sehen, was noch geht."

In Q3 ging die große Young-Driver-Show weiter. Neuling Lopez versuchte sofort eine Spitzenzeit zu setzen, wurde aber ausgangs einer schnellen Linkskurve von seinem eigenen Heck überholt. Nach dem Dreher holte sich der Argentinier zur Überraschung vieler Beobachter keine neuen Pneus - die Zeit dafür hätte ausgereicht -, sondern blieb mit den sicherlich leicht überhitzten Hinterreifen einfach weiter auf der Bahn - und wie!

Michael Bartels

Michael Bartels und Andrea Bertolini werden wohl locker zum Titel fahren Zoom

Lopez ließ mit Wut im Bauch und angekratztem Ego eine Bestzeit von 2:14.406 Minuten folgen und verdrängte Markenkollege Frédéric Makowiecki (Hexis AMR) um satte 0,358 Sekunden auf Platz zwei. "Super Leistung. Wir haben viel im Training gelernt, waren in allen Qualifyingsessions vorne. Besser geht es nicht", lobt Mücke seinen neuen Partner.

"Ich bin sehr glücklich. So etwas im eigenen Land zu erreichen ist super. Aber man darf nicht vergessen, dass die Punkte erst morgen vergeben werden. Wir haben ein starkes Fahrerduo", sagt Lopez und platziert somit schon den Siegeswunsch für den Sonntag. Hinter Makowiecki/Clairay holten Andrea Bertolini und Michael Bartels (Vitaphone Maserati) im Q3 eine perfekte Ausgangsposition für das Projekt Titelgewinn.

"Wir sind sehr glücklich", sagt der Italiener nach Rang drei. "Wir sehen vielleicht nicht ganz so gut aus wie die Aston Martins und einige der Lambos, aber unser Wagen läuft auf die Distanz sehr gut. Es wird bestimmt ein hartes, aber ein nettes Rennen." Die zweite Startreihe teilt sich der Maserati mit dem Reiter-Lambo von Kechele/Jimenez.

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