Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Reiter: "Es war eine lange Zeit"
Hans Reiter feierte in Spa-Francorchamps den ersten Sieg in elf Jahren GT-Sport - Die Stimmen zum Rennen in Belgien
(Motorsport-Total.com) - Reiter Lamborghini konnte in Spa-Francorchamps erstmals in dieser Saison das Hauptrennen gewinnen. Dabei profitierten Ricardo Zonta und Frank Kechele von dem frühen Ausfall der schnelleren Mad-Croc Corvette. Rang zwei ging an den Maserati des Triple-H-Teams. Mit einer guten Strategie schaffte es Matech mit Thomas Mutsch und Richard Westbrook noch auf das Podium. Probleme für Neel Jani.

© xpb.cc
Frank Kechele und Ricardo Zonta jubelten in Spa über den ersten Saisonsieg
Nach der Boxenstopp-Phase hatte Reiter die Führung an Matech verloren. "Als ich die Boxen verlassen hatte und den Ford vor mir sah, war meine erste Information die, dass er eine Runde zurück liegt und ich nicht attackieren soll", beschreibt Kechele die entscheidende Situation. "Ich war mir aber nicht sicher, denn ich sah sie im Klassement in den Top-10. In Eau Rouge gab es gelbe Flaggen, also wusste ich nicht, ob ich ihn überholen kann. Ich wollte aber nicht das Risiko einer Strafe eingehen, also blieb ich dahinter."#w1#
"Dann gab es die Safety-Car-Phase, mit der ich sehr glücklich war, denn ich wusste nicht, wie meine Reifen über die Distanz halten würden. Sie haben aber gut funktioniert und ich konnte das Tempo erhöhen. Mein Ingenieur hat mich dann angefunkt, dass ich etwas Speed herausnehmen kann. Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass der Motor wie beim zweiten Auto kaputt wird. Wir wussten nicht, warum das passiert ist, also habe ich auf das Auto gehört und bin eine klare Linie gefahren."
Sein Teamkollege legte mit einer guten Startphase den Grundstein für den Triumph. "Es ist gut, dass wir uns in der Meisterschaft zurückgemeldet haben. Der Sieg ist ein sehr schönes Gefühl", so Zonta. "Das Team ist sehr freundlich und ich fühle mich sehr mit ihm verbunden. Nach diesem Triumph, der sehr wichtig ist, wird es besser und besser. Mein Start war sehr gut. Als die Lichter ausgingen, griff ich an. Ich wusste, dass die anderen Autos neue Reifen hatten, weshalb ich mein Tempo halten musste."
"Wir haben uns deshalb entschieden früh an die Boxen zu kommen. Frank ist sehr stark gefahren. Die Corvette war auf den Geraden sehr schnell und konnte mich einfach überholen. Ich war so dicht dahinter, dass ich Abtrieb an der Vorderachse verlor und auch von Peter Kox überholt wurde. Als die Corvette langsam wurde, sah ich, dass es sich um einen Reifenschaden handelt. Ab dann konnten wir das Rennen übernehmen."
Teamchef Hans Reiter feierte nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern den ersten Triumph in elf Jahren, die er nun schon im GT-Sport involviert ist. "Das war ein großer Sieg. Es war eine lange Zeit. Wir hatten nie das Budget, um eine volle Saison zu absolvieren. Wir müssen aber immer noch viel lernen. Wenn man sich Vitaphone ansieht, die seit Jahren so professionell auftreten, erkennt man, dass wir besser werden müssen. Heute hatten wir aber das schnellste Auto. Das ist das schönste Gefühl, denn es war nicht nur Glück."
Knapp geschlagen wurde das Triple-H-Duo Altfried Heger und Alex Müller im Maserati. Für den Letztgenannten war es das erste Rennen mit dieser Mannschaft. "Ich muss dem Team gratulieren. Sie haben tolle Arbeit geleistet. Ich bin glücklich wieder zurück zu sein, denn ich musste nach Abu Dhabi pausieren. Das Auto war sehr konstant, was unser Ziel war. Die Reifenabnutzung ist in dieser WM der entscheidende Punkt, denn man hat nur vier Sätze für das gesamte Wochenende."

© xpb.cc
Thomas Mutsch kämpfte nach dem Boxenstopp um den Sieg in Spa Zoom
"Unser Vorteil war, dass wir nur wenige Runden im Qualifying gefahren sind, weshalb wir noch zwei neue Sätze hatten", beschreibt Müller. "Die Balance des Autos war gut. Mein Ingenieur hat mir über Funk geholfen, als ich das schnellste Auto auf der Strecke war. Ich kam früh an die Box. Das Safety-Car half anschließend auch, denn der Abstand wäre zu groß gewesen. Wir waren in den Rennen sehr konkurrenzfähig, hatten aber auch das Glück, das man braucht. Ich bin froh, Teil der Maserati-Familie zu sein."
Mit Rang drei ist Mutsch nun alleiniger Zweiter in der Gesamtwertung und hat sechs Punkte Rückstand auf die Vitaphone-Mannschaft. "Ich war überrascht, als ich in Führung liegend aus den Boxen kam. Ich habe nur Platz zwei oder drei erwartet, denn Westbrook ist in seiner letzten Runde von einem Lamborghini aufgehalten worden."
"In Eau Rouge hatte ich Glück, denn Frank war direkt hinter mir. Auf kalten Reifen musste ich sein Tempo kontrollieren, aber es gab da die gelben Flaggen. Die zweite und dritte Runde vor dem Safety-Car waren in Ordnung. Danach war der Druck groß und wir hatten mit den Reifen zu kämpfen. Es ist trotzdem schön, dass man auf die Reifen aufpassen muss. Das ist für alle gleich und kein Problem. Wir müssen mit Michelin arbeiten, um die richtige Mischung für die ganze Saison zu finden."
Auf Platz sieben sammelten Michael Bartels und Andrea Bertolini einige Punkte für die Meisterschaft. "Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Wir haben davor in Paul Ricard gewonnen, weshalb wir einige Zusatzgewichte mitschleppen mussten", so Bartels. "Wir konnten deshalb nicht um den Sieg kämpfen, ein Podium war aber in Reichweite."
Im zweiten Matech-Ford saß erstmals Neel Jani, der sein Debüt auf einem GT-Auto gab. Zusammen mit Partner Romain Grosjean reichte es aber nur zu Platz 14. "Romain startete nach dem Problem am Vortag nur als 20. Er hatte gute Fortschritte gemacht, bis ich übernahm. Beim Fahrerwechsel ist aber ein Griff abgebrochen, als wir meine Sitzposition einstellen wollten. Mein Sitz war sehr weit hinten, weshalb ich die Pedale fast nicht erreicht habe"
"Wir mussten auch die Gurte anpassen, damit ich sicher bin. Das hat alles insgesamt 20 Sekunden extra gekostet. Ich hatte trotzdem Probleme, die Pedale zu erreichen, aber ich habe einiges über das Auto gelernt. Ohne Probleme wären wir in die Top-10 gekommen. Es gibt von meiner Seite noch genug Raum für Verbesserungen. Ich muss das Auto richtig lernen, denn es ist ganz anders, als ein Formelfahrzeug."

