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  • 08.05.2011 17:39

  • von Roman Wittemeier

Portimao: Luhr/Krumm siegen im Nissan

Lucas Luhr und Michael Krumm profitieren im GT1-Hauptrennen vom Pech der JRM-Teamkollegen: Stefan Mücke und Darren Turner auf Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Die Deutschen Lucas Luhr und Michael Krumm reisen am kommenden Wochenende mit einem guten Gefühl zum GT1-Heimspiel an den Sachsenring. Die beiden Nissan-Piloten konnten am Sonntag das Hauptrennen der Serie im portugiesischen Portimao für sich entscheiden. Dabei profitierte das Duo jedoch vom Pech der Teamkollegen Westbrook/Dumbreck.

Titel-Bild zur News:

Michael Krumm und Lucas Luhr erbten in Portimao den Sieg im Hauptrennen

Beim Start hatte sich zunächst Richard Westbrook in einem harten Duell gegen Lucas Luhr wehren können. Anschließend machte der Brite richtig Dampf, war auf dem besten Weg zur Wiederholung des Sieges vom Vortag. Konstant baute Westbrook seinen Vorsprung auf Luhr aus, dahinter folgte der dritte Nissan mit Jamie Campbell-Walter, der sich jedoch gegen den Aston Martin von Stefan Mücke wehren musste.

Bis zum Beginn der Boxenstopps änderte sich nichts an den Positionen an der Spitze. Westbrook fuhr die schnellsten Runden, arbeitete sich vor dem anstehenden Service einen Vorsprung von über sechs Sekunden heraus. "In den ersten zwei oder drei Runden konnte ich gegen Richard kämpfen, aber nicht länger. Er hatte neue Reifen, ich nicht. Daher musste ich abreißen lassen", berichtet Luhr, der seinerseits ein gutes Polster hatte.

Alles im Lot bei Nissan? Nein! Als Westbrook seinen Wagen an Landsmann Dumbreck übergab, schüttelte er sofort mit dem Kopf. "Wir haben Getriebeprobleme, es wird zu heiß. Ich bin nicht sicher, ob wir damit durchkommen können. Das wird knifflig", ahnte der Mann der ersten Rennhälfte Schwierigkeiten. Er sollte sich nicht täuschen. Dumbreck hielt die Führung noch einige Runden, hatte aber schnell Krumm im Nacken.

In Runde 22 war es soweit. Dumbreck ließ seinen Teamkollegen im Schwesterauto ziehen. Krumm konnte sich vorne schnell absetzen, Dumbreck Platz zwei zunächst halten. Doch fünf Runden später verrauchte das angeschlagene Getriebe - das Aus. Darren Turner erbte somit Platz zwei. Young-Driver hatte sich bei den Boxenstopps gut platziert, anschließend taktisch klug agiert.

"Wir haben auf unsere Reifen geachtet, das war der Schlüssel. So konnten wir am Ende noch dermaßen konkurrenzfähig sein", sagt Mücke. Sein Teamkollege musste sich zwar phasenweise noch gegen David Brabham im Sumo-Nissan wehren, behielt aber die Ruhe. "Brabham hat Druck gemacht. Aber ich kenne David aus Zeiten als Teamkollege. Ich habe geahnt, was er tun wird", lacht Turner, der den Wagen sicher ins Ziel brachte.

"Ich bin sehr froh über den Sieg, aber wir haben Glück gehabt", sagt Sieger Krumm mit Blick auf den Technikdefekt der schnelleren Kollegen. Hinter Turner/Mücke feierten Brabham/Campbell-Walter einen weiteren Podestrang. "Wir hatten bisher in dieser Saison viele Probleme. Umso schöner, dass wir nun Podestplätze feiern dürfen", sagt Brabham. Sein Teamkollege fügt an: "Jetzt muss es so weitergehen."


Fotos: GT1-WM in Portimao


Hinter den Podesträngen gab es während des gesamten Rennens viele Positionskämpfe, teils harte Rangeleien. Nicky Pastorelli und Dominik Schwager setzten sich mit ihrem Münnich-Lamborghini im Kampf um Platz vier gegen die Markenkollegen Wendlinger/Kox und den Ford von Hennerici/Leinders durch. Die Zolder-Sieger Winkelhock/Basseng holten einen starken siebten Rang vor Bernoldi/Zonta, Hohenadel/Piccini und Hezemans/Catsburg.

In der Gesamtwertung konnten sich Marc Basseng und Markus Winkelhock trotz des hohen Ballasts in Portimao weiterhin in Führung halten. Auch in der Teamwertung steht Münnich bestens da. Die nächsten Rennen der GT1-Weltmeisterschaft finden bereits am kommenden Wochenende statt. Schauplatz ist der Sachsenring.