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"America first" bei Corvette: Lässt Chevrolet Callaway warten?

Die Corvette Z06 GT3.R (C8) wird zuerst auf dem amerikanischen Markt debütieren - Callaway weiß aktuell nicht, ob man für 2024 ein Auto bekommt

(Motorsport-Total.com) - Das Comeback von Callaway Competition im Motorsport könnte sich verzögern. General Motors (GM) will mit der Corvette Z06 GT3.R im Jahr 2024 zunächst den US-amerikanischen Markt bedienen. Für Europa könnte sich die Einführung des neuen Modells auf die Saison 2025 verschieben.

Titel-Bild zur News: Die motorsportliche Auszeit von Callaway könnte noch ein Jahr länger dauern

Die motorsportliche Auszeit von Callaway könnte noch ein Jahr länger dauern Zoom

"Ich weiß noch nicht, ob es für 2024 ein Auto gibt", sagt Callaway-Teamchef Ernst Wöhr gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Das ursprünglich für 2024 geplante Comeback könnte sich also verschieben, wenn Chevrolet 2024 kein Fahrzeug inklusive Ersatzteilen nach Europa liefern kann.

"Wir werden 2024 langsam beginnen, weil wir nicht so schnell so viele Autos bauen können", sagt GM-Motorsportchefin Laura Wontrop Klauser auf einer IMSA-Telefonkonferenz. "Wir können nicht gleich 30 Autos raushauen und in die ganze Welt verteilen."

"Das wird ein bisschen langsamer gehen. Wir haben vielleicht zehn bis zwölf Autos im ersten Jahr und die werden auch nicht alle zu Saisonstart fertig sein." Die FIA-Regularien schreiben vor, dass mindestens 20 Fahrzeuge über einen Zeitraum von zwei Jahren produziert werden müssen.


Videoteaser Corvette Z06 GT3.R (2024)

Ein erster Blick auf die Corvette Z06 GT3.R der C8-Generation, die 2024 in der GT3-Szene debütieren wird Weitere Langstrecke-Videos

"Unser erster Fokus wird auf den Vereinigten Staaten liegen, denn das ist unser Heimatmarkt. Hier verkaufen wir die meisten unserer Straßenfahrzeuge. Außerdem wollen wir sicherstellen, dass jeder Kunde in den Genuss des vollen Supports von Corvette Racing kommt."

Man werde natürlich auch Europa und Asien beliefern. "Wir wissen um die Größe des Marktes in Europa und das Wachstum in Asien. Das Gros der Fahrzeuge wird zunächst für die USA bestimmt sein, aber wir haben einen Wachstumsplan. Europa kommt gleich dahinter - entweder Ende 2024 oder 2025."

GM muss erst eine komplette Kundensportabteilung für den GT3-Sport hochziehen. Die Einsätze mit dem Cadillac ATS-V.R GT3 in der damaligen SRO America (heute GTWC America) waren Werkseinsätze. Dieser Prozess ist natürlich längst angelaufen, doch es wird Zeit brauchen, einen weltweiten Support zu garantieren.


Fotostrecke: Rückschau auf 15 Jahre Callaway Competition im ADAC GT Masters

Es bleibt damit abzuwarten, ob Callaway Competition 2024 wirklich zurückkehren kann. An der Mannschaft selbst liegt es in diesem Fall nicht. Callaway hat in der Vergangenheit seine Fahrzeuge selbst aufgebaut - zwei Iterationen auf C6-Basis und zuletzt das C7-Modell. Dieses ist mittlerweile allerdings zu alt, um mit den neuesten GT3-Waffen der großen Hersteller mitzuhalten.

Wöhr ist jüngst in den USA gewesen, um sich ein Bild von der neuen GT3-Corvette zu machen. Das Fahrzeug wurde jüngst in einem kurzen Video öffentlich angeteasert. Die Testarbeit mit dem Boliden hat begonnen.