Callaway Competition ist eine Koryphäe des ADAC GT Masters, nun ruht das Engagement: Ein Rückblick auf 15 Jahre Callaway mit zwei Generationen Corvette
2007: In der wilden Anfangszeit des ADAC GT Masters setzt Callaway bis zu drei Fahrzeuge ein, jedoch mit den damals üblichen wechselnden Fahrerpaarungen. Siege gibt es keine, dafür spektakulären Sound. Im Bild: Die #26 von Klaus Ludwig und Ulrich Berberich Martini beim ersten Rennen der Geschichte des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring.
2008: Zwei Vetten laufen unter dem Namen "Toni Seiler Racing". Es ist das einzige Jahr ohne offizielles Callaway-Vollzeitengagement. Eine Dritte landet bei Martin Matzke, der alle Rennen bestreitet. An drei Wochenenden treten Dominik Schwager und Klaus Ludwig (Bild) an. Das schlagkräftige Duo holt dabei drei Laufsiege.
2009: Das ADAC GT Masters professionalisiert sich schnell. Im dritten Jahr werden bis zu vier Corvette Z06.R GT3 eingesetzt, davon drei in Vollzeit. Marc Hennerici und Luca Ludwig holen drei Saisonsiege und kämpfen um den Titel, scheitern aber an Christian Abt. Christian Hohenadel und Toni Seiler holen einen weiteren Sieg.
2010: Callaway setzt erneut bis zu vier Vetten ein, jedoch alle für Amateure. Siege sind so im mittlerweile komplett professionellen ADAC GT Masters natürlich nicht drin. Wohl aber holt man mit der früheren Skisprung-Legende Sven Hannawald (Bild) ein prominentes Gesicht ins Team, das der Meisterschaft viel Glanz verleiht.
2011: Hannawald geht in sein zweites Jahr und bekommt mit Heinz-Harald Frentzen einen weiteren prominenten Fahrer aufs Auto gesetzt. Beide machen das ADAC GT Masters einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Ein weiterer Neuzugang: Daniel Keilwitz. Er fährt mit Diego Alessi auf Anhieb aufs Podium, scheidet aber auch achtmal aus.
2012: Keilwitz und Alessi sorgen mit einem Evo-Modell beim zweiten Wochenende in Zandvoort für den ersten Sieg einer Corvette im ADAC GT Masters seit 2009. Es folgen drei weitere Triumphe, aber auch drei Ausfälle. Diese kosten den Titel an Asch/Götz. Hannawald ist nicht mehr mit von der Partie, dennoch rennen weiter vier Vetten.
2013: Callaway auf dem Höhepunkt: Daniel Keilwitz und Diego Alessi holen mit fünf Saisonsiegen und ohne Ausfälle den ersten Titel im ADAC GT Masters nach Leingarten. Wieder werden vier Fahrzeuge eingesetzt, davon sind zwei mit Profis besetzt. Außerdem beschafft sich RWT Racing eine Corvette von Callaway und setzt diese ein.
2014: Alessi wandert in die #2 an die Seite von Neuzugang Patrick Assenheimer. Keilwitz kann mit zwei verschiedenen Teamkollegen den Titel nicht verteidigen und wird Meisterschaftsdritter. Wieder kommen vier Fahrzeuge zum Einsatz - das letzte Jahr mit einem solchen Großaufgebot bei immer weiter steigenden Kosten im ADAC GT Masters.
2015: Daniel Keilwitz und Andreas Wirth können im letzten Jahr der C6-Generation nicht an frühere Erfolge anknüpfen und bleiben sieglos. Außerdem wandern die Amateur-Kunden ab: Remo Lips geht zu RWT, Toni Seiler verabschiedet sich in den historischen Motorsport. Das Engagement schrumpft auf zwei Autos.
2016: Mit der C7 GT3-R bringt Callaway seine letzte Eigenentwicklung mit zwei Jahren Verspätung an den Start. Der Bolide ist sofort siegfähig. Daniel Keilwitz und sein neuer Teamkollege Jules Gounon siegen dreimal, der Titel scheitert aber an drei Ausfällen. Zwei weitere Fahrzeuge werden eingesetzt. Im Bild: Assenheimer/Schwager.
2017: Weil Patrick Assenheimer zu Mercedes-AMG wechselt, konzentriert sich Callaway auf sein Topfahrzeug - und es funktioniert: Jules Gounon holt den zweiten Titel. Daniel Keilwitz fällt bei drei Rennen verletzungsbedingt aus, doch die Corvette ist so überlegen, dass er immer noch Vizemeister wird.
2018: Die Titelverteidigung im ADAC GT Masters ist schwer, das zeigt sich erneut. Gounon wird von Bentley als Werksfahrer engagiert, deshalb stößt Marvin Kirchhöfer zu Keilwitz. Das Duo siegt dreimal, hat aber auch drei Ausfälle zu beklagen. Meisterschaftsrang drei. Gegen die weiter wachsenden Budgets der Gegner wird es immer schwerer.
2019: Daniel Keilwitz verlässt Callaway. Ein schwerer Schlag für Ernst Wöhr sowohl sportlich als auch menschlich. Als Ersatz kommt Markus Pommer. Es gibt ein Auf und Ab mit drei Siegen, aber auch Ankünften außerhalb der Punkteränge. In Hockenheim dann die Katastrophe: Zweimal Unfall, Totalschaden, kein Start beim Finale.
2020: RWT Racing ist ausgestiegen, somit stellt Callaway die einzig verbliebende Corvette im ADAC GT Masters. Jeffrey Schmidt und Markus Pommer erleben eine enttäuschende Saison. Zwar gibt es einen Sieg, aber auch vier Ausfälle plus drei Zielankünfte außerhalb der Punkteränge. Endrang 15, die schwächste Platzierung der Teamgeschichte.
2021: Das Engagement mit Jeffrey Schmidt und dem zurückkehren Marvin Kirchhöfer kommt erst in letzter Sekunde zustande. Trotzdem läuft es gut und Callaway holt einen Laufsieg. Dann das Desaster: Auf dem Lausitzring brennt die Corvette. Es ist der letzte Schlag, im Winter 2021/22 kehrt Callaway dem ADAC GT Masters den Rücken.
2024: Es soll nur eine Auszeit werden. Callaway will eigenen Angaben zufolge 2024 mit dem GT3-Modell der Corvette C8 zurückkehren. Dieses wird nicht mehr selbst entwickelt, sondern soll über eine neue Kundensportabteilung von General Motors bezogen werden. Ob es so weit kommen wird, muss die Zukunft zeigen.
Callaway Competition ist eine Koryphäe des ADAC GT Masters, nun ruht das Engagement: Ein Rückblick auf 15 Jahre Callaway mit zwei Generationen Corvette