• 13.09.2011 11:41

  • von Stefan Ziegler

Williams-Testfahrer Bottas gewinnt GP3-Meisterschaft

Der 22-jährige Formel-1-Testfahrer Valtteri Bottas ist der neue Champion der GP3-Serie: Starke zweite Saisonhälfte bringt dem Finnen den Titel ein

(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas fügt seiner Karriere einen weiteren Meisterschafts-Triumph hinzu: Nach zwei Siegen beim berühmten Formel-3-Masters in Zandvoort (2009 und 2010) und zwei dritten Gesamträngen in der Formel-3-Euroserie startete der 22-jährige Finne in der GP3 so richtig durch und sicherte sich in Monza den Meistertitel. Nun hofft der Williams-Testfahrer, 2012 in die GP2 aufsteigen zu können.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas: Der neue Champion der GP3 posiert in den Steilkurven von Monza

Ein Durchmarsch war seine Saison 2011 allerdings nicht, denn erst beim fünften von acht GP3-Wochenenden war Bottas erstmals siegreich. Dies war zugleich die Initialzündung für den späteren Titelträger, denn bei den drei weiteren Events staubte Bottas erneut jeweils einen Sieg ab. Mit 62 Punkten beschloss der Finne das Rennjahr knapp vor James Calado (55) und Nigel Melker (38).

Das Setup bereitet Bottas einige Probleme

Entsprechend erleichtert zeigt sich Bottas, dass er die schwierige erste Saisonhälfte mit einem tollen Finish krönen konnte. "Das war kaum abzusehen", meint der 22-Jährige. "Nach Silverstone sah es nicht so toll aus. Wir arbeiteten an jedem Wochenende am Setup und versuchten herauszufinden, was nicht stimmte. Schließlich kamen wir den Defiziten aber auf die Spur", berichtet der neue Champion.

"Es ging darum, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. In der ersten Saisonhälfte gelang uns das nicht so gut, doch in der zweiten Jahresphase funktionierte es prima", erklärt Bottas, der 2011 für ART ins Lenkrad griff. "Dafür muss ich mich beim Team bedanken, denn sie gaben nie auf, sondern suchten immer weiter nach einer Lösung. Gemeinsam fanden wir diese."

"Ich muss mich beim Team bedanken, denn sie gaben nie auf, sondern suchten immer weiter nach einer Lösung." Valtteri Bottas

Wie der finnische Rennfahrer betont, gewinne man eine Meisterschaft "nicht als Einzelperson". Ein solides Teamwork sei die Grundvoraussetzung für den Erfolg in der Gesamtwertung. Bottas gesteht rückblickend allerdings ein, zunächst nicht sicher gewesen zu sein, ob ART die richtige Adresse für seine Ambitionen sei. "Nach Silverstone fühlte es sich vielleicht nicht richtig an", meint Bottas.

Wohin geht die Rennreise für Bottas?

Schon beim darauf folgenden Wochenende am Nürburgring setzte jedoch die Kehrtwende ein und die Zweifel verflogen. "Es war die richtige Entscheidung", kommentiert Bottas sein Engagement bei ART. "Es ist wichtig und eine tolle Möglichkeit, bei einem so erfolgreichen Rennstall zu fahren. Das ist natürlich ein Bonus." 2011 habe er trotzdem einen schweren Stand gehabt - als Rookie in der GP3.

"Es ist sicherlich nicht einfach, wenn manche Fahrer bereits ihre zweite Saison bestreiten und das Auto bereits gut kennen. Zu Beginn des Jahres war es daher nicht einfach. Als ich mich eingewöhnt hatte, war es aber kein Problem. Zuvor war ich ja schließlich zwei Jahre lang in der Formel 3 und zwei Jahre in der Formel Renault unterwegs gewesen. Unterm Strich ist es noch immer ein Rennwagen."

"Als ich mich eingewöhnt hatte, war es kein Problem." Valtteri Bottas

Und in einen eben solchen will sich der inzwischen langjährige Test- und Ersatzfahrer von Williams auch in der kommenden Saison setzen. Die Frage ist nur: in welcher Rennserie? Ein Cockpit in der GP2 wäre aus der Sicht Bottas' der "logische nächste Schritt". Derzeit sei aber noch nichts fixiert. "Ich weiß im Augenblick wirklich nicht, was 2012 auf mich zukommt", hält Bottas abschließend fest.