• 27.05.2010 13:18

  • von Roman Wittemeier & Stefanie Szlapka

Ralf Schumacher: Durchwachsenes GP3-Debüt

Für das Team RSC Mücke gab es ein wenig Licht und viel Schatten zum Auftakt der GP3-Saison - Ralf Schumacher: "Nervig, draußen zu sitzen"

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hat das Debüt als Co-Teamchef der GP3-Mannschaft von RSC-Mücke hinter sich. Am kommenden Wochenende stehen die nächsten Läufe der neuen Nachwuchsserie im Rahmen der Formel 1 in Istanbul auf dem Programm. Für den ehemaligen Formel-1-Star und die Mannschaft um Teamchef Peter Mücke soll es dann endlich bergauf gehen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher muss sich an die Rolle als Teamverantwortlicher gewöhnen

Nigel Melker hatte zwar für das deutsche Team in Barcelona die Pole-Position errungen, anschließend aber keine entsprechenden Ergebnisse folgen lassen. "Es war schade. Im Qualifying waren wir recht gut unterwegs, aber dann hat unser Fahrer leider am Start einen Bock drin gehabt und war dann noch direkt in einen Unfall verwickelt. Das war ein bisschen schade, aber mein Gott", fasst Schumacher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zusammen.#w1#

"Ich werde Istanbul jetzt auslassen, weil meine Frau fährt MINI und da bleibe ich bei David", sagt Schumacher, dessen Gattin Cora nach fast fünf Jahren ein Comeback in der Rennszene feiert. "Wir haben ja Gott sei Dank einen hervorragenden Teammanager, der wirklich das meiste erledigt. Da geht es ja nur um die politischen Entscheidungen, die Meetings, die da vor Ort sind", beschreibt Ralf Schumacher seine neue Welt auf der anderen Seite der Boxenmauer.

"Also es ist jetzt noch nicht so extrem aufwändig, dass man da große Probleme haben müsste. Es ist immer ganz interessant, vor allem auch auf den Rennstrecken, wo ich mich auskenne. Da gibt es die eine oder andere Sache, die man dazu beitragen kann", erklärt der DTM-Pilot. "Als Teamchef ist eigentlich das Wichtigste, dass du ein Auge auf die Autos hast, weil in unserem Fall unser Teammanager selbst ein Auto leitet. Und dann ist das manchmal nicht so leicht."

Schumacher und Peter Mücke behalten die Leistungen der jungen Talente Nigel Melker, Renger van der Zande und Tobias Hegewald nicht nur auf den Zeitenmonitoren im Auge. Es findet persönliche Betreuung statt. "Ob das jetzt mit dem Fahren zu tun hat oder auch im Fitnessbereich. Wir haben da auch wirklich eine nette Truppe, die gut miteinander auskommt und sich auch privat versteht. Das macht schon Spaß", freut sich Schumacher über seine Aufgabe als Talentförderer.

Nigel Melker, Peter Mücke

Stolzer Peter Mücke: Nigel Melker konnte seine Pole-Position aber nicht umsetzen Zoom

"Ich kann relativ einfach sehen, wo ihre Probleme liegen, wenn welche da sind. Wobei ich sagen muss, bei zwei von unseren drei Fahrern - ich nenne keine Namen - ist das nicht nötig, beim dritten haben wir noch ein bisschen Potenzial", lächelt der 34-Jährige. "Aber eigentlich ist das Nervige für mich, dass ich mich daran gewöhnen muss, draußen zu sitzen. Weil du wirst schon genervt, wenn das nicht so ist, wie du das willst. Das ist eigentlich fast schlimmer als selber fahren."

Es juckt den ehemaligen Formel-1-Star in den Fingern. Nicht nur, wenn es ums das Fahren geht, sondern auch beim Boxenstopp der eigenen Piloten. "Man muss sich da zurückhalten, denn in der Box dürfte ich das noch nicht einmal", so Schumacher. "Das dürfen nur sechs Leute vom Team. Wenn du als Teamchef dazwischen gehst, bekommst du auch noch eine Strafe. Da wird peinlich genau darauf geachtet, deshalb habe ich mich von vornherein auch an die Boxenmauer gestellt, damit mir das ja nicht passiert. Die Jungs von der FIA kamen gleich zu mir und sagten: 'Sei vorsichtig, sonst gibt das nur Ärger.' Du hast pro Auto zwei Mechaniker zugelassen. Und der Ingenieur darf halt auch noch mithelfen."