Valsecchi dominiert GP2-Tests in Jerez

Davide Valsecchi ist an allen drei Testtagen der GP2 in Jerez die Bestzeit gefahren - Der Schweizer Fabio Leimer zieht nach einer Rennsimulation ein positives Fazit

(Motorsport-Total.com) - Während die Formel 1 in Barcelona testete, startete auch die GP2 in das Vorbereitungsprogramm für die kommende Saison. 26 Fahrer der 13 Teams - Neuling Lazarus-GP war auch dabei - absolvierten vom 28. Februar bis zum 1. März ein straffes Testprogramm in Jerez de la Frontera. Bei guten Bedingungen waren auch neun Rookies dabei: Felipe Nasr, James Calado, Vittorio Ghirelli, Simon Trummer, Tom Dillmann, Nigel Melker, Rio Haryanto, Fabio Onidi und Daniel de Jong. Einige von ihnen hatten aber bereits am Einladungsrennen im vergangenen November in Abu Dhabi teilgenommen.

Titel-Bild zur News: Davide Valsecchi

DAMS-Pilot Davide Valsecchi setzte bei den Testfahrten ein Ausrufezeichen

In Südspanien herrschte durchwegs gutes Wetter. Pirelli hatte die Mischungen hart und medium zur Verfügung gestellt. Die drei Tage standen ganz im Zeichen von Davide Valsecchi. Egal ob Qualifying- oder Rennsimulationen durchgeführt wurden, der DAMS-Pilot war immer an der Spitze der Zeitenliste. Am ersten Tag standen für den Italiener 1:26,014 Minuten zu Buche sowie 1:24.783 am Mittwoch und 1:25.567 am Donnerstag.

"Am Ende dieser Woche fühle ich mich etwas müde, weil wir viel abgearbeitet haben. Trotzdem bin ich zufrieden, weil das Auto gut läuft", zieht Valsecchi ein positives Fazit. "Ich bedanke mich bei den Ingenieuren, mit denen ich sehr gut auskomme. Die schnellste Zeit ist natürlich schön, aber das ist nicht das Wichtigste. Es zählen nur unsere Positionen in den Rennen. Wir werden alles tun, um an der Spitze zu stehen."


Fotos: GP2-Testfahrten in Jerez


Trotz Einheitsmaterial sind auch in der GP2 die Testzeiten mit Vorsicht zu genießen. Abgesehen von Valsecchi waren die üblichen Verdächtigen schnell unterwegs. So war auch Lotus mit Sauber-Ersatzmann Esteban Gutierrez und Neuling Calado im Spitzenfeld mit dabei. Carlin mischte mit Max Chilton vorne mit, genau wie Coloni mit Stefano Colette und Onidi. Der Rookie überzeugte teilweise mit sehr konkurrenzfähigen Rundenzeiten.

Für den letzten Tag gab es Fahrerwechsel. So stieg Kevin Ceccon in den Ocean-Boliden von Tom Dillmann. Der Franzose ging zu Rappax und übernahm das Auto von Daniel de Jong. Zwei Schweizer bereichern in diesem Jahr die GP2. Neben Fabio Leimer ist nun auch Simon Trummer (Arden) mit dabei. Leimer wechselte zu Racing Engineering. "Am letzten Tag sind wir Longruns gefahren. Das hat uns weiter nach vor gebracht. Wir haben viele wichtige Informationen gesammelt und erhielten auch mehr Einblicke in die neuen Reifen."

"Die drei Tage waren sehr positiv", zeiht Leimer Bilanz. "Alles was wir testen wollten konnten wir tun, und es gab keinerlei Probleme." Wie es bei Testfahrten, an denen auch einige Rookies teilnehmen, üblich ist, gab es mehrere harmlose Zwischenfälle und mehrmals musste die Rote Flagge gezeigt werden. Am ersten Tag krachte Dillman mit seinem Ocean-Boliden in die Leitplanken. Vittorio Ghirelli (Lazarus) blieb einmal auf der Strecke stehen.

Fabio Leimer

Der Schweizer Fabio Leimer ist mit der gleisteten Arbeit zufrieden Zoom

Am zweiten Tag erwischte es am Vormittag Nasr (DAMS). Mit kalten Reifen rutschte der amtierende Meister der Britischen Formel 3 ins Kiesbett. Kurz darauf gab es wieder Arbeit für die Ocean-Mechaniker, denn Melker baute einen Unfall. Am Nachmittag blieb Nathaniel Berthon (Racing Engineering) im Kiesbett stecken. Dillmann rollte durch Getriebedefekt aus. Julian Leal (Trident) blieb kurz vor Tagesende stehen.

Ein lose gewordener Randstein sorgte zu Beginn des Mittwochs für eine Unterbrechung von 45 Minuten. Deshalb wurde die Mittagspause gestrichen und entschieden, bis 16:00 Uhr durchzufahren. Die Teams konzentrierten sich zum Abschluss auf Rennsimulationen, doch mehrmals musste unterbrochen werden. Gutierrez und Leimer standen unabhängig voneinander im Kiesbett in Kurve eins. Crestani kam ebenfalls von der Strecke ab. Kurz vor Testende verlor auch noch Ceccon die Kontrolle über seinen Ocean-Wagen.

In der nächsten Woche gehen die Testfahrten für die Nachwuchsserie weiter. Von Dienstag bis Donnerstag wird auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas gefahren. Der Saisonauftakt findet in diesem Jahr nicht in Barcelona statt, sondern Mitte März in Malaysia (Sepang), wo im Rahmen der Formel 1 gefahren wird.

Testzeiten aus Jerez (Donnerstag):

01. Davide Valsecchi (DAMS) 1:25.567 Minuten (69 Runden)
02. Stefano Coletti (Coloni) - 1:25.670 (73)
03. Esteban Gutierrez (Lotus) - 1:25.725 (81)
04. Giedo van der Garde (Caterham) - 1:25.742 (96)
05. Max Chilton (Carlin) - 1:25.801 (70)
06. Marcus Ericsson (iSport) - 1:25.940 (55)
07. Tom Dillmann (Rapax) - 1:26.003 (47)
08. James Calado (Lotus) - 1:26.046 (75)
09. Nigel Melker (Ocean) - 1:26.082 (79)
10. Jolyon Palmer (iSport) - 1:26.126 (67)
11. Felipe Nasr (DAMS) - 1:26.127 (58)
12. Fabio Onidi (Coloni) - 1:26.148 (63)
13. Johnny Cecotto (Barwa Addax) - 1:26.148 (55)
14. Stephane Richelmi (Trident) - 1:26.213 (51)
15. Fabio Leimer (Racing Engineering) - 1:26.342 (56)
16. Luiz Razia (Arden) - 1:26.350 (69)
17. Josef Kral (Barwa Addax) - 1:26.361 (66)
18. Fabrizio Crestani (Venezuela GP Lazarus) - 1:26.369 (59)
19. Dani Clos (Rapax) - 1:26.453 (54)
20. Simon Trummer (Arden) - 1:26.466 (70)
21. Julian Leal (Trident) - 1:26.611 (70)
22. Nathanael Berthon (Racing Engineering) - 1:26.747 (40)
23. Rodolfo Gonzalez (Catheram) - 1:26.749 (74)
24. Kevin Ceccon (Ocean) - 1:26.761 (55)
25. Rio Haryanto (Carlin) - 1:26.958 (60)
26. Vittorio Ghirelli (Venezuela GP Lazarus) - 1:27.143 (57)