• 20.06.2009 17:28

  • von Pete Fink

Valerio siegt in Silverstone - Hülkenberg Dritter

Alberto Valerio feierte in Silverstone seinen ersten GP2-Sieg - Lucas di Grassi ringt im Finale Nico Hülkenberg nieder, Polesetter Grosjean nur Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Bei Alberto Valerio (Piquet GP) ist im Juni 2009 ganz offenbar ein gewaltiger GP2-Knoten geplatzt: Nach seinem ersten starken Auftritt vor drei Wochen in der Türkei fuhr der 23-jährige Brasilianer in seinem 26. GP2-Rennen nun in Silverstone zum Premierensieg. Lucas di Grassi (Racing Engineering) rang in den Schlussrunden noch Nico Hülkenberg (ART) nieder, der sich nach Monaco zum zweiten Mal mit Platz drei begnügen musste.

Titel-Bild zur News: Alberto Valerio

Alberto Valerio holte sich in Silverstone seinen ersten GP2-Sieg

Polesetter Romain Grosjean (Campos) kam hinter dem ebenfalls starken Mexikaner Sergio Perez (Arden) nur als Fünfter ins Ziel, ist aber nach wie vor der GP2-Tabellenführer, weil sein Teamkollege Vitaly Petrov (15.) patzte. Der Russe war eines von fünf Opfern einer sehr turbulenten ersten Silverstone-Runde.#w1#

Gleich am Start blieb Jerome D'Ambrosio (DAMS) stehen. Wenige Meter weiter kamen sich Petrov und Alvaro Parente (ORT) in der schnellen Copse Corner ins Gehege, was Parente zur Aufgabe zwang und Petrov chancenlos bis auf Platz 22 zurückwarf. Wieder eine Kurve weiter drehte sich Edoardo Mortara (Arden) eingangs Becketts und sammelte dabei Kamui Kobayashi (DAMS) ein.

In der Folge setzte sich schnell eine neunköpfige Spitzengruppe bestehend aus Grosjean, Valerio, di Grassi, Javier Villa (Super Nova), Hülkenberg, Karun Chandhok (ORT), Pastor Maldonado (ART), Giedo van der Garde (iSport) und Andreas Zuber (FMS) ab.

Frühe Stopps entscheidend

Doch wer erwartet hatte, dass der am Freitag noch so überlegen auftrumpfende Grosjean nun auf und davon fahren würde, der sah sich getäuscht - im Gegenteil. Valerio robbte sich sukzessive an den sichtlich mit seinem Fahrzeug kämpfenden Franzosen heran und griff schließlich in Runde acht vor Abbey erfolgreich an.

Keine zwei Runden später machte Grosjean ausgangs Copse einen kleinen Fehler, weshalb sich di Grassi in Maggotts neben den Campos-Piloten setzen konnte und sich eingangs Becketts vorbeidrängelte. Grosjean rodelte über die perfekt gepflegte englische Wiese und blieb mit Ach und Krach vor Villa und Hülkenberg.

Unterdessen begannen die Pflichtstopps, bei denen sich ein früher Service, neue Reifen und freie Fahrt als Erfolgsgeheimnis herausstellen sollte. Genau so betrieb es der erst 19-jährige Mexikaner Sergio Perez, der nach der Serie plötzlich als Vierter auftauchte, obwohl er von ganz hinten gestartet war!

Ein zweiter Profiteur der frühen Stopps war Hülkenberg, der in Runde 12 auf Platz fünf liegend als Erster der Spitzengruppe zum Reifenwechsel ging und als Zweiter wieder auf die Strecke zurückkam. Vorne blieb ungefährdet Valerio, während di Grassi mit vier neuen Reifen zunächst als Dritter zurückkam.

Di Grassi drückt - Valerio siegt

Für Grosjean ging sein suboptimaler Tag auch nach dem Stopp weiter, denn nun sah er sich auf Rang fünf liegend zu Rennhalbzeit plötzlich massivem Druck ausgesetzt: Chandhok und direkt dahinter in Lauerstellung GP2-Veteran Zuber machten dem Tabellenführer - erfolglos - viele Runden lang die Hölle heiß.

An der Spitze schien das Rennen entschieden: Valerio kontrollierte das Tempo, Hülkenberg, di Grassi und Perez folgten in Respektabstand. Doch während beim Deutschen nach seinem frühen Stopp die Reifen nun zusehends abbauten, profitierte di Grassi umgekehrt von seinen vier neuen Gummis.

Der Brasilianer schob sich in der Schlussphase bedrohlich nahe an Hülkenberg heran und zweieinhalb Runden vor dem Ende war es passiert: Eingangs Abbey steckte di Grassi seine Nase auf der Innenbahn neben Hülkenberg, der daraufhin zurückstecken musste. Die folgende Perez-Attacke konnte der Deutsche jedoch abwehren.

Premierensieger Valerio war für di Grassi aber zu weit enteilt, weshalb der Piquet-Pilot seinem ersten GP2-Sieg kontrolliert entgegenfuhr. Di Grassi und Hülkenberg komplettierten das Silverstone-Podium, auch in der GP2-Gesamtwertung rangiert der Willi-Weber-Schützling nun hinter dem Campos-Duo Grosjean und Petrov auf Position drei.