• 23.08.2009 11:21

  • von Marco Helgert

Valencia: Hülkenberg dominiert Sprintrennen

Der ART-Fahrer behielt die Nerven in einem sehr nervösen GP2-Sprintrennen und baute seine Gesamtführung aus - zahlreiche Zwischenfälle zu Beginn

(Motorsport-Total.com) - Das Sprintrennen in Valencia war zweigeteilt: In den ersten Runden gab es Kollisionen und Zwischenfälle im Überangebot. Wer klaglos durchkam, hatte gute Chancen auf ein gutes Ergebnis. Am besten kam Nico Hülkenberg durch. Der ART-Mann dominierte das Renngeschehen. Sergio Perez (Arden) kämpfte sich zu Rang zwei und hielt Vitaly Petrov (Campos) in Schach.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg konnte seine Meisterschaftsführung wieder ausbaunen

Noch ehe Kamui Kobayashi (DAMS) als Erster auf die Reise gehen konnte, gab es hinten schon ein Drama. Beide Durango-Autos blieben stehen, erst mit Schubhilfe der Streckenposten konnten Nelson Panciatici und Stefano Coletti die Fahrt aufnehmen. Beide schafften es aber immerhin, dem Feld noch nachzueilen.#w1#

Schon vor der ersten Kurve rasselte es im hinteren Feld: Andi Zuber (Coloni) drehte sich, wobei er das Glück hatte, dass ihn kein nachfolgender Fahrer traf. Dahinter aber knallte es zumindest leicht. Michael Herck (DPR) und Giedo van der Garde (iSport) riss es aus dem Rennen, der Niederländer geriet mit Lucas di Grassi (Racing Engineering) aneinander. Ebenfalls draußen: Davide Valsecchi (Campos). Das Safety-Car brachte Ruhe in diese Phase.

keine Ruhe an der Spitze

Vorn aber tat sich ebenfalls einiges: Kobayashi hielt die Spitze, sein Frontflügel war jedoch nicht mehr heil - was es ihm schwer machte, die Konkurrenz in Schach zu halten. Hinter dem Japaner machte sich Roldan Rodriguez (Piquet) schon sehr breit. Das Treiben der beiden sah sich Hülkenberg von hinten an. Dann probierte es Rodriguez, verbremste sich, kam auf den Dreck und drehte sich. An der Spitze war man nur noch zu zweit, während das Safety-Car den zweiten Einsatz hatte.

Der Rennleitung wurde es dann zu bunt, Kobayashi wurde mit der schwarzen Flagge mit orangenem Punkt an die Box beordert, um den Flügel tauschen zu lassen. Damit übernahm Hülkenberg die Führung, im Schlepptau Sergio Perez (Arden) und Alvaro Parente (Ocean) - diese Reihung folgte auch im Hauptrennen dem Deutschen nach.

Ohne Zwischenfall schien an diesem Vormittag aber nichts zu gehen: Beim Restart versuchte es Edoardo Mortara (Arden)mit sehr viel Optimismus und bremste sich direkt in Parente hinein, der sich drehte und bis ans Ende zurückfiel und später aufgeben musste. Auch danach gab es im Feld immer wieder zu Positionswechseln.

Neben Hülkenberg gab es nach dem ersten Drittel des Rennens zwei weitere große Gewinner: Vitaly Petrov lag schon auf Rang vier, Franck Perera (DPR) war auf Rang sechs zu finden. Beide hielten sich einfach aus allem heraus. Und das konnten sie auch weiterhin, denn durch die Bergung des Parente-Autos kam das Safety-Car erneut zum Einsatz - zum dritten Mal in acht Runden!

Endlich Ruhe: Hülkenberg zieht davon

Strafenhagel dann nach dem Restart: Panciatici startete auf der falschen Position, Coletti zu früh - beide Durango-Piloten mussten kurz an der Box vorbeischauen, Coletti durfte ganz aussteigen - Aufhängung krumm. Unterdessen war es nur in den Top-10 ruhig, dahinter fielen die Fahrer wieder übereinander her wie hungrige Raubtiere.

Die gute Vorstellung von Perera endete knapp nach Halbzeit mit einem technischen Defekt in der Box. Vorn stürmte Hülkenberg weiter auf und davon, Perez wurde für Petrov allmählich zu einem Bremsklotz. Die dahinter fahrenden Mortara, d'Ambrosio, Nunes und Chandhok lagen bereits weit zurück. Für Mortara waren die Punkteträume dann auch beendet, nachdem er für die Kollision mit Parente eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam.

Die Schlussrunden waren dann geprägt von einer fast unheimlich anmutenden Ruhe. Selbst das Zweikampfduo Sergez und Petrov hielten sich zurück. Hinter dem Spitzentrio teilten sich d'Ambrosio, Nunes und Chandhok die verbleibenden Punkte unter sich auf.