Valencia: Gutierrez feiert ersten GP2-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Das GP2-Sprintrennen in Valencia startete mit etwas Verspätung. Abgesehen von einer Safety-Car-Phase zu Beginn verlief das Rennen deutlich ruhiger als am Vortag. Eine starke Leistung zeigte Esteban Gutierrez, der sich früh an die Spitze setzte und sie nicht mehr abgab. Der Sauber-Ersatzfahrer, der beim Grand Prix von Kanada nicht Sergio Perez ersetzen durfte, feierte seinen ersten GP2-Sieg. Es war auch der erste Triumph für Lotus-ART in diesem Jahr. Romain Grosjean schied bereits in der ersten Runde aus.

© GP2/LAT

Esteban Gutierrez hat in Valencia sein erstes GP2-Rennen gewonnen

Der Start wurde um 15 Minuten verschoben, denn als die Boliden zum ersten Mal Richtung Startaufstellung unterwegs waren, legte ein Auto eine lange Ölspur. Die Treckenposten trugen Bindemittel auf und versuchten den Belag zu reinigen. Am Vorstart würgte Johnny Cecotto (Startplatz 13) seinen Renault-Motor ab und musste aus der Boxengasse starten. Als es dann losging nutzte Josef Kral seine Pole-Position und ging sofort in Führung. Gutierrez und Luiz Razia folgten auf den Plätzen.

Obwohl in der ersten Kurve einige Teile flogen, kamen alle gut durch. Einige Kurven später drehte sich Grosjean. Rodolfo Gonzalez und Charles Pic konnten nicht ausweihen und krachten in den gestrandeten Franzosen. Die Autos verharkten sich und blockierten die Strecke. Das Safety-Car wurde auf die Bahn geschickt. Kevin Mirocha beendete die erste Runde als Achter. Beim Neustart hetzte Gutierrez Kral in einen Fehler. Der Tscheche verbremste sich in Kurve eins und fiel hinter Razia auf Platz drei zurück.

Die beiden Piloten duellierten sich auch gleich. Razia übte starken Druck auf Gutierrez aus. Mirocha lag auf Position acht, gefolgt von Christian Vietoris. Kral konnte das Tempo nicht halten und wurde auch noch von Giedo van der Garde und Dani Clos überholt. Innerhalb von zwei Umläufen fiel Kral von Platz eins auf fünf zurück. Jules Bianchi, der nach dem Hauptrennen um zehn Plätze zurückversetzt wurde, kämpfte sich im Mittelfeld langsam nach vorne.

Im Vergleich zum Hauptrennen Tags zuvor gingen es die Nachwuchsfahrer gesitteter an. Das Feld zog sich etwas auseinander und es gab kaum Rad-an-Rad Duelle. Neun Runden vor dem Ende war der verkorkste Tag für Kral endgültig vorbei. Nach einem selbstverschuldeten Dreher war vorzeitig Feierabend. Dadurch rutschte Mirocha auf Platz sieben und Vietoris auf acht.

Vietoris war in der Schlussphase von Julian Leal und Bianchi unter Druck. Der Franzose konnte den Italiener überholen und hängte sich an das Heck des Deutschen. Bianchi machte kurzen Prozess und drückte sich an Vietoris vorbei. Der Lotus-ART-Pilot setzte sich auch direkt ab und machte Jagd auf Mirocha, der sich leicht von diesem Kampftrio abgesetzt hatte.

An der Spitze kontrollierte Gutierrez das Rennen und fuhr den Sieg sicher bis ins Ziel. Das Podium komplettierten Razia und van der Garde. Kurz vor Schluss überholte noch Davide Valsecchi Dani Clos und sicherte sich den vierten Platz. Michael Herck nahm als Sechster den letzten Punkt mit. Der Extrazähler für die schnellste Runde ging an Stefano Coletti.

Knapp an seinem ersten Punkt fuhr Mirocha vorbei. In der Zielkurve kam sein Bolide quer und Bianchi gewann den Sprint zur Ziellinie. Trotzdem war Platz acht das bisher beste Ergebnis von Mirocha in seinem Debütjahr. Vietoris verlor in den letzten Runden noch einige Positionen. Leal ging ebenso an dem Deutschen vorbei, wie Pal Varhaug und Marcus Ericsson. Der DTM-Pilot kam auf hinterSam Bird auf Platz zwölf über die Linie. In der Meisterschaft führt Grosjean einen Punkt vor van der Garde.